Die Fugger vs. Bill Gates und Warren Buffett (Wilhelm Rasinger)
26 Aug
Jakob Fuggers Biographie, des reichsten Mannes der Weltgeschichte, der von 1459 bis 1525 lebte, wurde von kurzem vom amerikanischen Journalisten und Wertpapieranalysten Greg Steinmetz veröffentlicht. Bereits vor fünfhundert Jahren gab es eine enge Verflechtung der Finanzwirtschaft mit Politik und Regierenden. Der Werdegang von Kaiser Maximilian ist ohne die Kredite von Jakob Fugger undenkbar: damit wurden Militäraktionen und die Bestechung der Kurfürsten, die den Kaiser wählten, finanziert. Dagegen wurden Bergwerke, wie die damals hochprofitable Silbermine Schwaz Tirol, aus öffentlichem Besitz an den Financier übertragen bzw. künftige Steuereinnahmen verpfändet. Dadurch entstand eine starke gegenseitige Abhängigkeit. Jakob Fugger hatte auch großen Ei... » Weiterlesen
Directors Dealings werden riskanter (Wilhelm Rasinger)
19 Aug
Seit kurzem ist nach Vorgaben der EU die Marktmissbrauchsverordnung in Kraft gesetzt worden. Die Überschrift klingt gut, aber beim Thema „Directors Dealings“ führen die neuen Bestimmung und die Erhöhung der Strafen dazu, dass Vorstände und Aufsichtsräte es sich mehr als dreimal überlegen werden, ob sie Aktien der eigenen Gesellschaft kaufen sollen. Aus Sicht der Aktionäre ist es ein positives Signal, welches auf Hauptversammlungen immer wieder zu Recht eingefordert wird, wenn die Organe auch in der eigenen Gesellschaft investiert sind und laufend einen Teil ihrer Vergütung zum Kauf von Aktien der Gesellschaft einsetzen. Damit trägt der Käufer auch das Zukunftsrisiko der Gesellschaft mit. Problematisch ist eigentlich der Verkauf, der eher als Ve... » Weiterlesen
Agnes Husslein, Peter Noever, Gerald Matt Compliance für Wirtschaft und Kultur (Wi...
12 Aug
Viele fragen sich, ob das Thema eine Modeerscheinung ist oder ein Grund, mehr Juristen eine Anstellung anzubieten. Die hemmungslose, unüberlegte Liberalisierung hat Freiräume geschaffen, die von einigen zu Lasten Dritter genutzt wurden. Komplexe Institutionen und Gemeinschaften brauchen Regeln, die den Betroffenen Sicherheit und Schutz vor nachträglicher Kritik geben sollen. Das Regelwerk darf kein enges Korsett sein und muss den individuellen Bedürfnissen angepasst sein. Ein wichtiger Schwerpunkt sollte sein, das Verhältnis zu Lieferanten, Kunden und Behörden so zu regeln, dass es keine fragwürdigen Grauzonen geben sollte. Mit Verspätung wird Compliance nun an dem spektakulären Fall Agnes Husslein öffentlich diskutiert. Vorspiel waren bereits die Querele... » Weiterlesen
Gedanken zu Fusion RZB – RBI (Wilhelm Rasinger)
04 Aug
Es wurde monatelang darüber diskutiert, ob die RZB, die Muttergesellschaft der RBI , ihre Beteiligung an der UNIQA Versicherung verkaufen wird. Jetzt ist es auf Schiene: die UNIQA Privatstiftung, hervorgegangen aus der Austria Versicherung, die sich durch den Verkauf ihrer Erste Bank Group-Aktien den finanziellen Spielraum geschaffen hat, wird dominierender (fast) Hälfte-Eigentümer der Versicherung. Der Veräußerungsverlust von 130 Millionen für die RZB schmerzt, aber die Auswirkung auf die Kennzahlen betreffend Eigenkaptalerfordernis ist positiv. Der Raiffeisensektor, der föderalistisch organisiert ist, tut sich bei länderübergreifenden Entscheidungen schwer: alle handelnden Personen kennen einander seit langem, sind per du. Jeder ist in der Lage, Än... » Weiterlesen
Verwirrung auf den Immobilienmärkten (Wilhelm Rasinger)
21 Jul
Die einen schreiben und reden von einer Blase, andere Experten beschwichtigen. Es wird einerseits über steigende Leerstände, andrerseits von überdurchschnittlichen Mietsteigerungen berichtet. Immobilienaktien zeigen eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Wie so oft, finden sich bei einer detaillierten Betrachtung für die gegensätzlichen Sichtweisen Begründungen. Denn es handelt sich um eine Vielfalt von unterschiedlichen Märkten und Arten von Immobilien. In Wien gibt es eine große Nachfrage nach leistbaren Wohnungen, aber ein Überangebot an luxuriösen Miet- und Eigentumswohnungen. Als Käufer treten vor allem reiche Ausländer aus dem Osten auf, die in kurzer Zeit durch Cleverness, elitäre politische Beziehungen und ungewöhnliche Gesch... » Weiterlesen
Die Roundtable-Geschichte beim Zertifikate Award Austria hat offenbar Eindruck hinterlassen, denn ich habe in den vergangenen zwei Tagen mehr als 100 LinkedIn-Vernetzungsanfragen von deutschen Playern aus dem Umfeld der Strukturierten Wertpapiere erhalten, bin da jetzt bei LinkedIn über die Zahl von 11.000 FollowerInnen gegangen. Das ist fein so, denn LinkedIn ist einfach der perfekte Kanal für B2B-Austausch, man hat dort einfach keine blöden Endlos-Diskussionen wie bei Facebook zum Beispiel. Und ja, so ein Social Media Gewitter nach einem Award ist natürlich auch immer wieder Feedback für den Veranstalter, der Content wurde (wie beim Wiener Börse Preis vor wenigen Tagen) massiv geteilt und das ist ja im Sinne des Erfinders. In den Zeitungen findet man hingegen so gut wie nichts, das wiederum ist die Schattenseite. Ich werde auch heuer wieder die Award-Chronologie re-live nacherzählen, das wird aber noch ein paar Tage dauern und wohl dann am Juni-Verfallstag unter http://www.audio-cd.at/zertifikate live gehen.