16.06.24

Wenig VAR. Bitte, wie leiwand ist bisher diese Euro? Viele Tore, lässige Szenen (zb das 1:0 von Albanien gegen Italien nach Einwurf-Fehler), wenige Fouls, kaum Karten und vor allem: Ganz wenig VAR bisher. Während man bei jedem Spiel der Österreichischen Bundesliga davon ausgehen kann, dass mindestens 10 Minuten mit überforderten Video-Schauern verplempert werden, gab es hier bislang Ruhe vor dem digitalen Fussball-Feind. Wunderbar. Vielleicht hängt das auch mit den Skills der Akteure zusammen, dass man einfach weniger oft so blöd rumsteht, dass der VAR schon wieder ranmuss. Keine Ahnung, empirische Werte wird es hierzu nicht geben. Jedenfalls macht die Euro aus den geannten Gründen wirklich viel Freude, die Favoriten haben sich bisher durchgesetzt, es gibt viele Tore, aber nach den ersten 18 Trefferm (Zwischenstand, als ich das schreibe), hat es noch keinen Doppeltorschützen gegeben. Das ist ebenfalls statistisch signifikant, sag ich mal, ohne auch hier auf Daten zurückgreifen zu können. Aber wenn man schon ein paar Grossevents gesehen hat, fällt das auf. 

 

Ärger über RHI-Magnesita (Wilhelm Rasinger)

Der geplanten RHI-Deal birgt für private Aktionäre zahlreiche Risken . Das in Planrechnungen dargestellte Synergiepotential ist keineswegs überzeugend. Die Bewertung der Magnesita ist objektiv nicht nachvollziehbar. Unverständlich aus Sicht des Streubesitzes auch der Rückzug von der Wiener Börse und die Börsenotiz in London sowie die Verlegung des Sitzes der Konzernspitze in die Niederlande. Die schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit mit ähnlichen Konstruktionen von HEAD, bwin und auch Meinl European Land (Atrium) lassen gravierende wirtschaftliche Nachteile und wesentliche Aushöhlung des Anlegerschutzes befürchten. Besonders ärgerlich ist, dass Magnesita 20 Millionen Euro erhalten soll, falls diese Transaktion nicht zustande kommt. Daher spri...     » Weiterlesen


 

Übernahmen in Österreich: Mehr Verlierer als Gewinner (Wilhelm Rasinger)

Vor kurzem behandelte das angesehene„Handelsblatt“ im Rahmen eines Themenschwerpunkts große Übernahmen der letzten Jahre in Deutschland. Das Ergebnis ist ernüchternd. Öfters verschlechterte sich die Rendite und die Zahl der Mitarbeiter sank dramatisch. Deutsche Bank Bankers Trust, Daimler Chrysler, Allianz Dresdner Bank, Telekom Voicestream sind international bekannte Fälle, wo sich die Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt haben. Verdient haben indes immer diverse Berater und Investmentbanker; die Aktionäre und Mitarbeiter waren zumeist auf der Verliererseite. Auch einige spektakuläre Übernahmen in Österreich verliefen nicht so, wie es die Befürworter erwartet hatten. Schmerzhaft in Erinnerung ist die Übernahme der VATech durch Siem...     » Weiterlesen


 

Uli Hoeneß ist ein Kapitalmarkt-Vorbild (Wilhelm Rasinger)

Uli Hoeneß war erst ein erfolgreicher Fussballspieler, dann ein mächtiger Funktionär bei Bayern-München und Unternehmer. Spekulieren war seine große Leidenschaft, die ihn zum Steuersünder mit einem Millionenbetrag werden ließ. Das Strafverfahren ist abgeschlossen, die Strafe bezahlt und die Haft trotz großer öffentlicher Aufmerksamkeit mit Anstand abgesessen. Er hat gute Chancen, im November wieder zum Präsidenten des Fussballklubs gewählt zu werden. Hoeneß hat erkannt, dass es in seinem Interesse war, den Sündenfall möglichst rasch hinter sich zu bringen: Geständnis, Reue, kein Auftischen von unglaubwürdigen Entschuldigungen, kein penetranter Aktionismus von publicity-geilen Anwälten. Es überrascht nicht, dass ...     » Weiterlesen


 

Zeitgemäße Publizität (Wilhelm Rasinger)

In den letzten Jahren hat sich die Informationsweitergabe und Informationsbeschaffung durch die elektronischen Möglichkeiten stark verändert. Besonders zu spüren bekamen diese Entwicklung die Printmedien. Der Beruf der Journalisten ist dadurch nicht leichter geworden, im Gegenteil, der wirtschaftliche Druck hat sich enorm erhöht. Was sich nicht geändert hat, sind die gesetzlichen Bestimmungen der unternehmensrelevanten Publizität („Pflichtveröffentlichungen“). Es stellt sich die Frage, ob die heutige Handhabung bzw. Erfüllung der Vorschriften den beabsichtigten Zweck erfüllt. Vor kurzem veröffentlichte der ÖBB-Konzern auf 17 Seiten die Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften zum Inseratentarif in der „Wiener Zeitung“. E...     » Weiterlesen


 

Meinl European Land nach neun Jahren (Wilhelm Rasinger)

Im August 2007 wurden die Rückkäufe von Zertifikaten, die nicht im breiten Publikum platziert werden konnten, bekannt. Die Folge war ein dramatischer Kursabsturz, Julius Meinl verbrachte zwei Tage in U-Haft und eine Vielzahl von Schadenersatzansprüchen wurde geltend gemacht. Inzwischen ist für viele Ansprüche die Verjährung eingetreten. Die Meinl-Bank hat im Februar 2009 etwa 225 Millionen Euro als Dividende, die u.a. bei Meinl European Land, Meinl Airport und Meinl International Power (mit Karlheinz Grasser) verdient werden konnte, ausgeschüttet, und zwar an eine niederländische Gesellschaft, die Julius Meinl V zugerechnet wird. Jetzt können nur mehr jene geschädigten Anleger etwas erhoffen, die entweder selbst geklagt oder rechtzeitig einen Prozessfina...     » Weiterlesen


16.06.24

Ich brüte gerade über grossen Sachen, ev. den grössten Sachen in meinem Berufsleben, ganz sicher geht es um die grössten Sachen in meiner Selbstständigkeit, die ja nun doch auch schon 12 Jahre andauert. Es kann in alle möglichen Richtungen zu extremen Entscheidungen führen. Und da erinnere ich mich immer wieder an eine gute alte "Regel" aus meiner Angestelltenzeit, als ich gerade Geschäftsführer wurde. Ich nenne jetzt nicht den Namen des Konzernd, aber ein Ex-Eigentümer meinte, eine vermeintliche Super-Idee müsse jeweils zwei Proben standhalten. Hat man die Idee nüchtern entwickelt, muss man sie auch noch einmal im Einfluss des Alkoholkonsums erörtern. Und umgekehrt. Das Ganze ist natürlich heutzutage vielleicht nicht mehr ganz politisch korrekt, aber pfeif drauf. Ich finde es gut, denn die nüchterne und nicht ganz so nüchterne Euphorie haben schon was. Und wenn wir uns an liebgewonnene Serien wie "Dallas" oder "Mad Men" erinnern, ging da ja gar keine Besprechung ohne Liquidität. Wie auch immer: Kein Plädoyer zum Saufen, aber ein bissl entspannter könnten wir alle mal wieder sein. Und ich bleibe dabei: Das mit dem "so und so" abstecken einer Idee ist einfach grossartig, wenngleich für mich auch das Laufen (alleine) da eine immer gewichtigere Rolle spielt im "Trau ich mich das?"-Prozess.