„Die Unterschiede in der geldpolitischen Ausrichtung der bedeutenden Währungsräume haben sich in letzter Zeit markant verstärkt und dürften sich noch weiter akzentuieren“ begründet Thomas Jordan, Präsident der Schweizer Notenbank (SNB) die Freigabe des Schweizer Franken am 15. Jänner 2015 um 11:00 Uhr. Ein überraschender Schritt: noch vor einigen Tagen bekräftige Jordan das Festhalten an der Obergrenze bei 1,20. Der EUR fiel daraufhin um 39 % zum CHF auf 0,8489 im Tagestiefst und somit auf den tiefsten Stand aller Zeiten.
Mit der Obergrenze bei 1,20 EUR verhinderte die SNB eine übermäßige Aufwertung der eigenen Währung, damit Schweizer Unternehmen gegenüber ausländischen Anbietern wettbewerbsfähig bleiben. Dazu kaufte die SNB seit 6. September 2011 Wertpapiere in ausländischer Währung gegen eigene Währung. Da die Europäische Zentralbank (EZB) kommende Woche beginnen wird, Staatsanleihen zu kaufen, hätte die SNB ihre Maßnahmen deutlich intensivieren müssen, um die Obergrenze bei 1,20 EUR zu verteidigen.
Der EUR zum USD hingegen schwächte sich in den vergangenen 6 Monaten um 13 % ab und brach am 15.1. auf aktuelle 1,1561 ein. Wenn die EZB kommende Woche wie erwartet den Kauf von Staatsanleihen startet, dürfte sich der EUR zum USD weiter abschwächen. EZB Präsident Draghi erwartet u.a. mit dem schwachen EUR die lange erhoffte Inflation für die Eurozone die sich gefährlich nah am Deflationsszenario bewegt.
Eine spannende Zeit mit vielen offenen Fragen steht den Märkten und ihren Teilnehmern bevor
Wie wird die US Notenbank (FED) auf einen immer festeren USD reagieren? Wird sie die geplante Zinserhöhung verschieben?
Über 50 % ihrer Waren setzt die Schweiz an Kunden in der Eurozone ab. Eine Aufwertung des CHF um 15 % ist daher ein Schock für die Wettbewerbsfähigkeit. Schafft die Schweiz 2015 tatsächlich ein von der UBS bereits deutlich reduziertes prognostiziertes BIP Wachstum von 0,5 % oder schlittert sie heuer in eine Rezession?
Für geschätzte 160.000 österreichische Kreditnehmer haben sich die Franken Kredite massiv verteuert. Rund 29 Mrd. EUR haften an Schweizer Franken Kredite aus, wie die Österreichische Nationalbank bekanntgab. Werden die Banken von ihren Kunden Nachsicherungen verlangen?
Die Raiffeisenbank International gab am Freitag ihre Franken Exposure in Polen mit 2,7 Mrd. EUR, in Rumänien mit 360 Mio. EUR und in Kroatien mit 270 Mio. EUR bekannt. Rund 130 Mio. EUR Einbußen stehen der Deutschen Bank nach der überfallsartigen Franken Aufwertung bevor. Werden sich den Banken neue Bewertungsthemen stellen?
Allein in Polen sind 40 % aller Kreditnehmer mit 31 Mrd. Franken in Franken Krediten verschuldet. Wie schlägt sich hier die Aufwertung auf die künftige Wirtschaftsleistung aus?
Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die globalen Währungen, Aktienmärkte, Zinsen und … letztendlich die Politik … auf diesen Tsunami reagieren werden.
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