Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch nach der US-Wahl klar im Minus geschlossen. Nach Zuwächsen im Frühhandel gab der Leitindex ATX zum Sitzungsende um 1,20 Prozent auf 3.515,96 Punkte nach. Auch die meisten europäischen Leitbörsen gingen im Minus aus dem Handel, nachdem der Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am Vormittag noch für Gewinne gesorgt hatte. An der Wall Street ging es mit den Aktienkursen hingegen merklich nach oben und der Dow Jones konnte ein neues Rekordhoch markieren. In Europa drückten wohl die geplanten protektionistischen Maßnahmen von Trump, wie etwa Strafzölle, auf die Aktienkurse. Insbesondere die angedrohten Zollerhöhungen gegen China, auch gegenüber Europa lassen sorgenvoll auf die kommenden Monate blicken. Dafür spreche zudem, dass sich ein Sieg der Republikaner in beiden Häusern des US-Kongresses andeutet. Dies würde die wirtschaftspolitischen Möglichkeiten Trumps deutlich erweitern.
In Wien rückte die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI) mit einem Kursaufschlag von 6,2 Prozent in den Fokus. Die RBI ist die größte westliche Bank in Russland und steht aufgrund ihrer Aktivitäten in dem Land unter Beobachtung der US-Sanktionsbehörde Ofac. Am Markt wird laut Agenturberichten darüber spekuliert, dass die RBI von einer von Trump angekündigten russlandfreundlicheren Politik profitieren könnte und dies beflügelte wohl die Aktien. Auf den ATX lasteten die Kursverluste vom Verbund in Höhe von fünf Prozent und der Abschlag von 4,3 Prozent bei der Voestalpine-Aktie. Oberösterreichs Autozulieferindustrie will Wahlkampfankündigungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump über höhere Importzölle, insbesondere auf Autos, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren. Der Stahlkonzern Voestalpine hofft darauf, "dass die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Europa und der USA auch in Zukunft fortgesetzt und weiter gestärkt wird".
Quartalszahlen stehen heute Donnerstag von Addiko Bank, Semperit, Lenzing und vom Verbund auf der Agenda. Im Technologiebereich gewannen AT&S 3,7 Prozent. Beim Baukonzern Strabag gab es ein Kursplus in Höhe von zwei Prozent. Österreichs größter Baukonzern ist in Deutschland zu einer Kartellstrafe verdonnert worden. Wegen verbotener Absprachen bei der Ausschreibung für ein Bauprojekt in Köln hat das deutsche Bundeskartellamt eine Geldstrafe von 2,79 Millionen Euro gegen die in der Rhein-Metropole ansässige Strabag AG verhängt. Beim Branchenkollegen Porr gab es ein Kursplus von 3,6 Prozent. Die Papiere des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann zogen um 3,9 Prozent hoch."
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