DAX: Nur heiße Luft der Notenbanken? (Stefan Böhm)

Die Aktienmärkte entschlossen sich nach einigem Hin und Her, die Maßnahmen der EZB vom letzten Donnerstag doch positiv zu interpretieren. Am Montag stieg der DAX erstmals seit dem 13. Januar wieder über die Marke von 10.000 Punkten. Allerdings nur kurzfristig, dann bekamen die Anleger wieder kalte Füße und wollten sich vor den wichtigen Ereignissen der nächsten Tage nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Die Woche der Notenbanken

Besonders die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch wird mit Spannung erwartet. Wie reagiert die Fed auf die Aktion der EZB? Aber nicht nur in den USA entscheiden die Notenbanker dieses Woche über die weitere Geldpolitik, auch in Großbritannien, Norwegen, der Schweiz, Russland und Mexiko gibt es Zentralbanksitzungen. Das kann eine richtungsweisende Woche werden. Sollten auch die anderen Notenbanken der Linie der EZB folgen, dann kann noch mehr Risikofreude an die Börsen zurückkehren. Am Dienstagmorgen gab es aber bereits einen kleinen Dämpfer: Die Bank of Japan intensivierte ihre expansive Geldpolitik nicht.

Die Angst der Anleger schwindet

Trotzdem: Es funktioniert noch! Möchte man unter diesen Umständen ausrufen. Die Notenbanken können die Kurse an den Börsen stützen und nach oben treiben. Auch ohne detaillierte volkswirtschaftliche Kenntnisse muss jedem klar sein: Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Aber es ist auch nicht so, dass nur die Notenbanken die Kurse stützen würden. Tatsächlich geht es unserer Ansicht nach um das Vertrauen der Marktakteure darin, dass es keine neue Systemkrise wie 2008 und 2011 gibt und dass die Weltwirtschaft nicht in eine Rezession stürzt. Ist das der Fall, dann sind die Bewertungen am Aktienmarkt im Durchschnitt nicht zu hoch, auch wenn einzelne Aktien zu teuer sind. Die Notenbanken stützen so gesehen die Börsen mit ihrer ultralockeren Geldpolitik nicht wirklich, sondern bringen nur Vertrauen zurück.

Konjunkturdaten: Eurozone hui, China pfui

Was ist mit den harten Wirtschaftsdaten? Die Konjunkturerholung in der Eurozone setzt sich allen Skeptikern zum Trotz fort. Im Januar gab es mit +2,1 Prozent den stärksten Anstieg bei der Industrieproduktion seit September 2009! Der Produktionsindex befindet sich auf dem höchsten Stand seit Ende 2008. Auch in den USA bleibt die Wirtschaft robust, das dürften die zahlreichen Konjunkturdaten der nächsten Tage zeigen. Zu Freudentänzen gibt das zwar keinen Anlass, von einer drohenden Rezession ist aber auch nichts zu sehen.

Sorgen bereitet aber weiterhin China. Die jüngsten Konjunkturdaten blieben erneut hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem legten die Aktienkurse zu, vor allem weil die Börsenaufsicht bestätigt hat, auch in Zukunft die Kurse im Fall von panikartigen Verkäufen zu stützen. Das hilft der Bodenbildung, kann aber natürlich kein echtes Argument für Aktienkäufer sein. Immerhin: Turbulenzen gehen von China derzeit keine aus. Das ist ja schon mal was.

Fazit

Der Kurssturz an den Börsen in den ersten Wochen des Jahres hatte keine realen Gründe, sondern war auf Angst zurückzuführen. Angst vor den Folgen des Ölpreissturzes und einer Abwärtsspirale in China. An beiden „Fronten“ hat sich die Lage beruhigt und nun kehrt mit Unterstützung der Notenbanken das Vertrauen an die Börsen zurück. Das kann zu einer weiteren Kurserholung führen, reicht aber als Basis für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung nicht aus.

Erfolgreiche Investments,

Ihr Stefan Böhm

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(15.03.2016)

Produktionsindex der Eurozone auf dem höchsten Stand seit 2008


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Stefan Böhm

Mein Name ist Stefan Böhm und ich bin Börsianer mit Leib & Seele. Einer meiner größten Erfolge war die punktgenaue Warnung vor der Finanzkrise im Jahr 2007, die meinen Lesern Gewinne von rund +400% gebracht hat.

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