ATX-Trends: AT&S, Immofinanz, Erste Group, Raiffeisen im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Profitieren konnte die europäischen Börsen zum Wochenausklang unter anderem von einem schwächer werdenden Euro. Wichtigstes Thema des Tages war aber die Ankündigung von Jean-Claude Juncker, wonach sich die EU und Großbritannien bei den wichtigsten Fragen der Trennung einig seien. Bei den Sektoren waren die Banken mit einem Zuwachs von 2,2% am stärksten, hier profitierten einzelne Titel von den Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen. Weiter nach unten ging es für den Möbelhändler Steinhoff, auch am Freitag wurde ein Minus von nahezu 20,7% verzeichnet. Der weitere Abschwung wurde durch eine Abstufung durch die Ratingagentur Moody’s ausgelöst.  Vergleichsweise viele Daten warten in der Eurozone diese Woche auf die Investoren. Es beginnt mit dem ZEW-Index für die Eurozone, der morgen veröffentlicht wird. Am Mittwoch folgen die Industrieproduktion in Italien und der Eurozone, sowie euroweite Arbeitsmarktdaten, ehe dann am Donnerstag die PMIs für Frankreich, Deutschland und die Eurozone bekanntgegeben werden, und zwar sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für Dienstleistungen.

Wien war ja am Freitag feiertagsbeding geschlossen, am Donnerstag war ein deutliches Plus von rund 0,4% zu vermelden. Der Handel war impulsarm, AT&S erholten sich von den Rückgängen der Vortage und erzielten eine Kursplus von 4,1%. Die Nachricht, dass Immofinanz den Verkauf des Einzelhandelsportfolio in Moskau abgeschlossen hat, sorgte kaum für Bewegung, der Titel schloss mit einem marginalen Zuwachs von 0,2%, Stark waren am Donnerstag die Banken, Erste Group konnte 2,1% zulegen, Raiffeisen gewann 0,8% dazu.

An ihre Vortagesgewinne anknüpfen konnten am Freitag die Börsen in den USA. Kurstreiber waren ein robuster Arbeitsmarktbericht sowie die Meldung, dass ein „Government Shutdown“ vorerst durch eine Einigung über den Bundeshaushalt abgewendet werden konnte. Die Beschäftigung in den USA war im November stärker gestiegen als erwartet. Allerdings trübte ein enttäuschender Anstieg der Lohnkosten die Aussicht auf eine von der US-Notenbank erwünschte Inflation. Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage ruhig. So waren es am ehesten noch Analystenkommentare, die bei einigen Aktien für Bewegung sorgten. Im Dow fielen die Aktien von Microsoft   mit einem Kursplus von etwa 2,0% positiv auf, ausgelöst durch einen positiven Kommentar. Coca-Cola hingegen musste rund 1,0% abgeben, hier hatten Analysten Zweifel an den Wachstumszielen angemeldet. Teva meldete die erwogene Streichung von bis zu 10.000 Stellen, Anleger reagierten auf diese Meldung erfreut und verschafften dem Wert einen Zuwachs von rund 7,0%.  Zahlreiche relevante Konjunkturdaten werden auch in den USA erwartet, am Dienstag werden die Erzeugerpreise bekanntgegeben, am Mittwoch folgen mit den Verbraucherpreisindices die wohl wichtigsten Daten, die weiteren Aufschluss über die zukünftige Geldpolitik geben könnten. Donnerstag folgen die Einzelhandelsumsätze, ehe dann am Freitag einige Sentimentindikatoren Aufschluss über die generelle Stimmung geben werden, es handelt sich um die PMIs für Dienstleistungen und verarbeitendes Gewerbe sowie dem Empire State Index, ausserdem werden am Freitag Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion veröffentlicht.

Für den Ölpreis ging es am Freitag deutlich nach oben, Brent schloss 1,9% höher, WTI legte 1,2% zu. Gold ist weiter schwach, nachdem am Donnerstag die psychologisch wichtige Barriere von 1.250 US-Dollar nach unten durchbrochen worden war gab es am Freitag kaum Bewegung und einen nahezu unveränderten Schlusskurs. Für den Euro ging es am Freitag zunächst deutlich weiter nach unten, die reduzierte Inflationserwartung in den USA auf Grund des geringen Anstiegs der Lohnkosten leitete aber einen Erholungsbewegung ein, gegen Abend wurde die Gemeinschaftswährung auf einem Niveau von rund 1,177 zum US-Dollar gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.



(11.12.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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