ATX-Trends: Agrana, Andritz, AT&S, Verbund, OMV, SBO ...

Wieder mehr Optimismus herrschte gestern an den europäischen Börsen nach dem leichten Rückgang zu Wochenbeginn und die wichtigsten Indices konnten den Tag allesamt mit Zugewinnen beenden. Besonders beeindruckend die Börse in Italien, die um 1,5% anziehen konnte. Informationen, wonach die Neuverschuldung geringer ausfallen sollte als angenommen, liessen die Kurse der Aktien und auch die der Renditen steigen. Gesucht waren wieder die Aktien von Bergbau- und Ölkonzernen, die beiden Subindices konnten jeweils knapp 1,8% dazugewinnen. Bei den Bergbauwerten half der Höhenflug von Randgold, die nach wie vor von der Übernahme durch Barrick Gold profitierten und rund 4,5% dazugewannen. Auch Glencore erzielte ein Plus von 3,5%, hier half die Ankündigung eines Aktienrückkaufes. Schlusslicht in der Branchenübersicht waren die Autoaktien mit einem Minus von mehr als 2,0%. Vor allem BMW schockte mit gekürzten Gewinnerwartungen die Anleger und musste ein Minus von 5,4% hinnehmen. Das brachte auch Daimler unter Druck, hier gab es einen Abschlag von 2,5%, auch Volkswagen musste 1,6% schwächer schliessen. Next konnte um fast 8,0% anziehen, nachdem der Einzelhändler für Mode und Einrichtung die Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich angehoben hatte. SAP konnte ohne nennenswerte neue Meldungen ein Plus von 3,4% erzielen, bei Wirecard wurden am ersten Tag als Dax -Mitglied die Kursziele durch die Commerzbank angehoben, der Titel schloss daraufhin fast 5,0% stärker. Lufthansa litt unter den steigenden Ölpreisen und verzeichnete ein Minus von mehr als 5,0%.

Freundlich war die Tendenz auch wieder in Wien, der ATX konnte mit einer rund 0,5% höheren Notierung den Handel beenden. AT&S ist weiter im Rückwärtsgang, mit einem Minus von 4,7% wurde die Abwärtsbewegung fortgesetzt. Auch bei Andritz war keine Erholung in Sicht, der steirische Konzern verzeichnete einen weiteren Abschlag von 1,4%. Im Gegensatz dazu ist Verbund , der Höhenflieger des bisherigen Jahres in Wien, weiter im Vormarsch, auch gestern gab es einen Zuwachs von 1,8%. Die Ölkonzerne profitierten weiter von den steigenden Preisen des schwarzen Goldes, Schoeller-Bleckmann schloss 3,0% höher, OMV konnte einen Anstieg von 1,6% verzeichnen. Bei Agrana reduzierte die Berenberg-Bank das Kursziel, der Zuckerkonzern musste ein Minus von 2,5% hinnehmen. Die Erste Bank zeigte sich optimistischer bezüglich der beiden in Wien gehandelten Versicherungsunternehmen, bei beiden wurde das Kursziel erhöht, die Vienna Insurance Group wurde von „accumulate“ auf „buy“ aufgestuft und gewann 2,7% dazu, bei Uniqa wurde die Einstufung von „hold“ auf „accumulate“ erhöht“, was den Titel 2,0% höher schliessen liess. Buwog, das bereits zu über 90 Prozent Vonovia gehört, konnte nach guten Quartalsergebnissen ein Plus von 0,7% erzielen. Bei den Banken gab es ein gemischtes Bild, Bawag erlitt eine Einbbusse von 1,9%, Erste Group konnte hingegen 1,8% zulegen. Bei Raiffeisen hielt sich die Kursbewegung in Grenzen, der Titel schloss mit einem Plus von 0,2%.

Nicht ganz so positiv war das Bild in den USA, nach anfänglichen Zuwächsen drehten die Standardwerte ins Minus, der Dow Jones schloss 0,3% tiefer, der S&P 500 gab 0,1% ab. Vor der heutigen Zinsentscheidung der Fed, wo allgemein ein weiteres Drehen an der Zinsschraube erwartet wird, hielten sich die Anleger deutlich zurück. Lediglich der technologielastige Nasdaq -Index konnte ein leichtes Plus von 0,2% erzielen. Die Verbraucherstimmung in den USA hatte sich im September überraschend weiter verbessert, abgeschwächt hat sich hingegen der Preiszuwachs am Immobilienmarkt. Unternehmensnachrichten waren in den USA dünn gesät. Die Bestätigung, dass Michael Kors Versace übernehmen wird, sorgte für vergleichsweise wenig Bewegung, Nachdem der Titel am Vortag deutlich abgesackt war, gab es gestern einen Zuwachs von knapp 2,0%. Dass Qualcomm in seinem Dauerstreit mit Apple neue Vorwürfe gegen den iPhone-Konzern erhebt, nützte den Aktien des Chip-Spezialisten wenig: Sie sanken um mehr als 1,0%, wogegen es für Apple um über 0,5% bergauf ging. Laut Qualcomm hat Apple vertrauliche Informationen an den Konkurrenten Intel weitergegeben - dessen Papiere büßten am Dow-Ende mehr als 2,0% ein.

Weiter leicht nach oben ging es für die Ölpreise, Brent erzielte einen Tagesgewinn von 0,8%, WTI verzeichnete ein Plus von 0,3%. Gold erlebte einen ruhigen Tag und endete leicht befestigt bei einem Wert von rund 1.201 US-Dollar. Der Euro konnte zwischenzeitlichen Gewinne gegen den US-Dollar wieder einmal nicht halten und musste im späten Handelsverlauf abgeben, gegen Abend wurde das Währungspaar bei rund 1,177 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite stehen die Leitzinsenscheidung (mit dem begleitenden Statement) der Fed und die Pressekonferenz der Fed im Fokus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.



(26.09.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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