ATX-Trends: S Immo, Agrana, Mayr-Melnhof, Immofinanz, CA Immo ...

Deutlich schwächer tendierten die europäischen Börsen am gestrigen Handelstag. Die Aussicht auf schneller steigende Zinsen, ein drohender Handelskrieg mit den USA sowie enttäuschende Konjunkturdaten wurden als Belastungsfaktoren genannt. So hatte sich der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland eingetrübt. Zudem waren die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und der Eurozone schwächer als von Experten erwartet ausgefallen. Da half es auch nichts, dass die EU Ausnahmeregelungen für die Strafzölle auf Stahl und Aluminium erhalten soll. Branchenweit hielten sich die Hersteller von Konsumgütern mit einem Minus von 0,2% noch am besten. Das war unter anderem Reckitt Benckiser zu verdanken, die Briten hatten Gespräche mit Pfizer über einen Kauf von Teilen des Geschäftes mit rezeptfreien Medikamenten beendet, die Aktie reagierte darauf mit einem Plus von 4,8%. Die konjunktursensiblen Minenwerte sprachen am stärksten auf das negative Umfeld an und gaben 2,9% ab. Schwach waren auch die Bankenwerte, UBS verlor beispielsweise 3,5%, auch für ING ging es 3,1% nach unten. Noch schlimmer erwischte es die Commerzbank , hier betrug das Minus zu Handelsschluss deutliche 6,2%.

Der ATX konnte sich lange Zeit trotz dem negativen Umfeld im positiven Bereich bewegen, am Nachmittag kam es dann aber auch in Wien zu verstärkten Verkäufen und das österreichische Börsenbarometer beendete den Tag mit einem Abschlag von 1,7%. Eine der positiven Ausnahmeerscheinungen war Agrana mit einem Kursgewinn von 1,0%. Auch Mayr-Melnhof konnte ein Kursplus von 1,3% erzielen. CA Immo profitierte von der Investition des US-Unternehmens Starwood, das einen Anteil von knapp 25% erwerben will, und konnte gleich 2,6% zulegen. Auch Immofinanz konnte auf Grund der Investition deutlich zulegen, hier betrug das Plus sogar 3,6%. Sonst hatten fast alle Titel mit Abgaben zu kämpfen. Die Banken waren durch die Bank schwach, Bawag hielt sich noch vergleichsweise gut mit einem Minus von 0,9%, Raiffeisen schloss 1,9% schwächer, am deutlichsten erwischte es die Erste Group mit einem Minus von 2,7%.

Die Angst vor einer Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die US-Aktienmärkte gestern unter massiven Verkaufsdruck gesetzt. Der Dow Jones fiel erstmals seit sechs Wochen wieder unter die Marke von 24.000 Punkten. Auch der S&P 500 schloss 2,5% schwächer, der Nasdaq 100 büßte 2,5% ein. Auslöser waren angekündigte Strafzölle gegenüber China im Ausmaß von 60 Milliarden Dollar, wobei China sofort Gegenmaßnahmen ankündigte. Facebook hat nach wie vor mit den Auswirkungen des Datenskandals zu kämpfen, gestern schloss der Titel mit einem Abschlag von 2,7%. Pfizer musste nach Beendigung der Gespräche mit Reckitt Benckiser 1,9% abgeben. Die Restaurantkette Darden erhöhte zwar die Ziele für das laufende Geschäftsjahr, blieb aber mit dem vorgelegten Umsatz hinter den Erwartungen zurück und wurde dafür mit einem Verlust von 7,9% abgestraft. Noch deutlicher fiel der Abschlagt bei AbbVie aus, nachdem die Testergebnisse eines neuen Medikaments enttäuschten wurde der Titel auf einem 12,8% niedrigeren Niveau gehandelt.

Öl musste nach den deutlichen Zuwächsen der Vortage gestern wieder leicht abgeben, Brent schloss 0,8% schwächer, WTI gab 1,3% ab. Gold erlebte in einem eher volatilen Umfeld einen ruhigen Tag, gegen Abend wurde das Edelmetall nahezu unverändert bei 1.330 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte am Vormittag seinen Höhenflug fortsetzen und deutlich zulegen, danach kam es aber zu Abgaben und gegen den US-Dollar wurde die Gemeinschaftswährung gegen Ende des Tages bei einer Marke von knapp über 1,23 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite stehen US-Daten auf der Agenda, von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

S-Immo
 
Wie der Standard aus informierter Quelle erfahren hat, dürfte Benko diesen Monat den Kauf eines zehnprozentigen Anteils an der S Immo bekanntgeben.



(23.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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