ATX-Trends: Erste Group, Wienerberger, Uniqa, Immofinanz ... (Wiener Privatbank)

Zurückhaltung herrschte auch zur Wochenmitte an den wichtigsten europäischen Börsen, die Indices beendeten allesamt mit Abgaben den Handel. Die Monatsbilanz für den EuroStoxx50 fiel mit 4,7% deutlich negativ aus. Auch aus Branchensicht gab es fast nur rote Zahlen, am stärksten büßten die volatilen, konjunktursensiblen Rohstoffwerte mit einem Abschlag von 2,4% ein. Am besten hielt sich noch der Technologiesektor mit einem hauchdünnen Plus. Unter den Einzelwerten stemmte sich Ahold Delhaize gegen den Trend und konnte dank einer deutlichen Steigerung des Gewinns am Ende ein Plus von 3,0% erzielen. Bayer enttäuschte durch den Ausblick auf das laufende Jahr und schloss rund 1,9% schwächer. Noch deutlicher musste Eon abgeben hier betrug das Minus knapp 2,4%. Adidas konnte dank eines positiven Ausblickes ein leichtes Plus von 0,3% in den Handelsschluss retten.

Gegen den europäischen Trend verhielt sich gestern die Wiener Börse, der ATX konnte ein klares Plus von 1,4% erzielen. Getrieben wurde das österreichische Börsenbarometer vor allem von der Erste Group , die dank des höchsten Nettogewinnes in der Geschichte ein Plus von 6,6% erzielen konnte. Ebenfalls deutlich nach oben ging es für Wienerberger nach der Zahlenpräsentation, dank eines auf einen Rekordwert gesteigerten Umsatzes stand hier ein Plus von 5,7% zu Buche. Auch der Nettogewinn hatte um 50 Prozent zugelegt und den höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht. Gesucht war ebenfalls Uniqa , auch hier wurde ein verbessertes Gesamtergebnis vermeldet sowie eine leicht erhöhte Dividende, in Summe bedeutete das einen 2,5% höheren Schlusskurs. Eher negativ reagierten Investoren auf die Zahlen von Kapsch, der Umsatz konnte zwar gesteigert werden, aber ein durch Einmal- und Währungseffekte gesunkener Gewinn brachte den Titel 1,8% nach unten. EVN musste ebenfalls abgeben, der leicht zurückgegangene Umsatz resultierte in einem Minus von 0,7%. Immofinanz teilte mit, dass die Gespräche mt CA Immo bezüglich eines Zusammenschlusses weiter ausgesetzt bleiben, das liess den Titel um 3,1% absacken. CA Immo hingegen drehte nach Bekanntwerden dieser Nachricht ins Plus und schloss 1,0% höher.

Auch in den USA liessen die Anleger weitgehend den zuletzt gezeigten Optimismus vermissen, nach einem über weite Strecken lustlosen Handel sackte der Dow Jones im späten Handel noch einmal deutlich ab und schloss 1,5% tiefer. Für den gesamten Februar bedeutete das ein Minus von 4,3%, was zugleich den ersten Monatsverlust seit März 2017 bedeutete. Dass die US-Wirtschaft am Jahresende 2017 geringfügig schwächer gewachsen war als zunächst gedacht, hatte anfangs an den Börsen noch für etwas Erleichterung gesorgt, die Zinsängste rückten dadurch wieder etwas in den Hintergrund. Größter Verlierer im Dow war Caterpillar mit einem Abschlag von 4,1%. United Technologies hingegen profitierte von der Nachricht, dass ein Hedgefond sich an dem Technologiekonzern beteiligen will, und erzielte ein Plus von 0,6%. Negativ aufgenommen Ergebnisse bescherten der Baumarktkette Lowe’s ein Kursminus von 6,5%, auch Hertz enttäuschte mit den Zahlen und schloss 5,6% schwächer.

Die Ölpreise tendierten auch gestern wieder deutlich schwächer, Brent notierte 1,3% tiefer, WTI musste gar 2,2% abgeben. Gold erlebte einen relativ ruhigen Handelstag mit nur geringen Ausschlägen, gegen Ende notierte das Edelmetall nahezu unverändert bei 1.318 US-Dollar. Der Euro gab den ganzen Handelsverlauf über kontinuierlich gegen den US-Dollar nach, am Ende des Tages unterschritt die Gemeinschaftswährung die Marke von 1,22 zum Greenback.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden Arbeitsmarktdaten aus der Eurozone, US-Konsumdaten und der ISM (Industrie) aus den USA  gemeldet. Von der Unternehmenseite berichteten heute Früh Hochtief (leicht über Erwartungen). Gestern berichtete nachbörslich CA Immo Ergebnisse (Details siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

S-Immo
 
S IMMO AG  hat, unter gestern erfolgter Zustimmung des Aufsichtsrats, mit Aktienkaufverträgen vom 27.02.2018 von mehreren Verkäufern über ihre Konzerngesellschaft CEE Immobilien GmbH außerbörslich 60.000.000 Aktien an der Immofinanz AG erworben. Zusammen mit den derzeit gehaltenen Aktien entspricht dies auf Basis der heute von der Immofinanz AG bekannt gemachten Gesamtzahl der Stimmrechte einer Beteiligung von rund 11,82 %. Die Transaktion steht unter der aufschiebenden Bedingung kartellrechtlicher Freigaben.

CA Immo

veröffentlichte gestern nachbörslich das vorläufige Ergebnis 2017. 
 
Der FFO I konnte zum Vorjahreswert (91,7 Mio. EUR) um 16,4% auf 106,8 Mio. EUR gesteigert werden. Der FFO I je Aktie summierte sich auf 1,14 EUR – eine Steigerung von 17,5% zum Vorjahreswert – und lag damit deutlich über der Jahreszielsetzung von > 1,05 EUR je Aktie (+ 8,6%). Neben dem Ankauf des Prime – Bürogebäudes Warsaw Spire B in Warschau wurde die Umsetzung der Entwicklungspipeline dynamisch vorangetrieben.
 
CA Immo verbuchte im Jahr 2017 eine Steigerung der Mieterlöse um 8,9% auf 180,3 Mio. EUR. Diese positive Entwicklung konnte im Wesentlichen durch die Akquisition der Millennium Towers in Budapest sowie den Erwerb der Minderheitsbeteiligung von Joint Venture Partner Union Investment und den damit verbundenen Mietzuwachs erreicht werden. Das den Vermietungsaktivitäten zuzurechnende Nettomietergebnis nach Abzug von direkten Bewirtschaftungskosten wurde um 8,5% von147,2 Mio. EUR auf 163,4 Mio. EUR gesteigert.  Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 173,7 Mio. EUR deutlich (+ 17,7%) über dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 147,6 Mio. EUR. Diese positive Entwicklung wurde sowohl durch ein gesteigertes nachhaltiges Ergebnis als auch durch ein höheres Verkaufsergebnis im Jahresvergleich ermöglicht.
 
Das Neubewertungsergebnis stellte sich zum Stichtag 31.12.2017 mit 104,0 Mio. EUR signifikant positiv dar, lag jedoch unter dem Vorjahreswert (2016: 138,3 Mio. EUR). Das Ergebnis spiegelt das äußerst positive Marktumfeld insbesondere in Deutschland, dem bedeutendsten Kernmarkt der CA Immo, sowie erfolgreich voranschreitende Entwicklungsprojekte wider. Die laufenden Ergebnisse der nach der Equity-Methode konsolidierten Gemeinschaftsunternehmen werden als Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen in der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung gezeigt. Im Jahr 2017 belief sich dieser Beitrag auf 66,6 Mio. EUR (2016: 11,4 Mio. EUR). Dieses Ergebnis reflektiert unter anderem einen signifikant positiven Neubewertungseffekt von 60,1 Mio. EUR im Rahmen des Verkaufs des Tower 185 in Frankfurt, welcher im November 2017 vertraglich fixiert wurde.
 
Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von 299,8 Mio. EUR verzeichnete einen Zuwachs von 26,2% im Jahresvergleich (2016: 237,6 Mio. EUR). Das Periodenergebnis erreichte mit einer Höhe von 234,9 Mio. EUR bzw. 2,52 EUR je Aktie den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte (2016:  183,9 Mio. EUR bzw. 1,94 EUR je Aktie).
 
Der EPRA NAV lag zum Stichtag bei 29,90 EUR je Aktie (2016: 26,74 EUR je Aktie), ein Zuwachs von 11,8%. Bereinigt um die Dividendenzahlung in Höhe von 65 Cent je Aktie im Mai 2017, verzeichnete der EPRA NAV ein Wachstum von 14,3%.
 
Das Loan-to-Value Verhältnis (Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel zu Immobilienvermögen) belief sich zum Stichtag auf 35,5% gegenüber 34,2% zum Vorjahr. Die durchschnittlichen Finanzierungskosten des Konzerns konnten auch über das Jahr 2017 deutlich reduziert werden und standen zum Stichtag bei 1,9% gegenüber 2,3% zum Jahresende 2016.
 
Ausblick: Die Monetarisierung der vorhandenen Landeserven, im Wesentlichen in innerstädtischen Lagen in München, Frankfurt und Berlin, hat im Geschäftsjahr 2017 weiter an Dynamik gewonnen. Das nachhaltige Ergebnis (FFO I) soll im Geschäftsjahr
2018 mindestens 115 Mio. EUR erreichen und im Folgejahr 2019 auf mindestens 125 Mio. EUR anwachsen. In Bezug auf die Dividende wird eine Ausschüttungsquote von rund 70% des FFO I bestätigt.
 



(01.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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