ATX-Trends: RBI und Flughafen mit Quartalszahlen - Lenzing mit Aktionärsnews (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Auch am Dienstag wurden an den europäischen Börsen keine allzu großen Sprünge gemacht. Die Tagesendkurse der wichtigsten Indices zeigten gegenüber dem Vortagsschluss kaum Veränderungen, einzig der Londoner Index konnte relativ deutlich zulegen und schloss fast 1,0% höher. Getrieben wurde der Footsie von Vodafone , das zwar keine überragenden Zahlen vorlegte, aber durch den Ausblick die Anleger motivieren konnte und dadurch ein Tagesplus von fast 4,0% erreichte. Für Aufsehen sorgte auch Enel, wo nach Einschätzung von Goldman Sachs noch einige Luft nach oben ist da der Energiekonzern zu organischem Wachstum zurückgefunden habe, wodurch die Aktie einen Aufschlag von knapp 2,5% erreichen konnte. Kaum Impulse kamen vom deutschen ZEW-Index, er war zwar stärker als im Vormonat blieb aber hinter den Erwartungen zurück.
     
  • Der ATX konnte seine Gewinnreihe fortsetzen und schloss mehr als 0,4% höher. Lenzing meldete zwar das bisher beste Quartal seiner Geschichte, gab aber knapp 1,6% ab da die positiven Impulse anscheinend schon im Preis reflektiert waren. Semperit ging mit nur etwas mehr als 0,1% Plus aus dem Handel, das Unternehmen hatte zwar den Nettogewinn steigern können, aber Positiveffekte aus der Auflösung eines Joint Ventures blieben aus. OMV war weiter stark und konnte dank anziehender Ölpreise knapp 2,8% zulegen, am Ende der Kurstafel war Flughafen Wien zu finden, die mehr als 2,5% Minus zu verzeichnen hatten.
     
  • In den USA sind S&P500 und Dow Jones ebenfalls fast unverändert aus dem Handel gegangen, lediglich der Nasdaq war wieder stark und errichte ein neues Rekordhoch mit einem Plus von mehr als 0,3%. Technologiewerte waren auch die Spitzenreiter im Dow Jones Index, Microsoft und IBM konnten jeweils 1,4% zulegen. Für Enttäuschung sorgte Staples, der Büroartikelhändler verfehlte die Markterwartungen und wurde dafür mit einem Minus von 3,5% bestraft. Ein beachtliches Plus von mehr als 11,5% konnte AMD erzielen, da einem Bericht zufolge Intel sich den Zugriff auf die Grafikchips des Konkurrenten gesichert haben soll.
     
  • Der Ölpreis konnte seinen Aufwärtstrend nur zu Handelsbeginn fortsetzen und musste im Späthandel abgeben, WTI schloss 0,4% tiefer, Brent gab mehr als 0,3% ab. Zufriedenstellend verlief der Handelstag für Gold , das Edelmetall konnte 0,6% zulegen und erhielt Zulauf auch durch den schwächeren US-Dollar und auch angesichts der politischen Entwicklung in den USA. Der Euro war gestern wieder sehr stark und näherte sich gegen Abend der Marke von 1,11 zum US-Dollar. Zuletzt eher mäßige US- Daten und überzeugendere Ergebnisse aus Europa wurden als Faktor für diese Stärke ins Treffen geführt.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert.Von der Makroseite ist es heute relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldeten in Österreich RBI und Flughafen Wien Zahlen (Details siehe unten).

 

UNTERNEHMEN


RBI

Die heimische Großbank legte heute Morgen die Ergebnisse für das erste Quartal 2017 vor. Das Nettozinsergebnis konnte ggü. dem Vorjahr leicht gesteigert werden auf €796Mio. aufgrund einer leichten Verbesserung der Zinsspanne. Auch der Provisionsüberschuss sowie das Handelsergebnis konnten ggü. dem Vorjahr leicht verbessert werden. Die Kreditrisikovorsorgen lagen mit €-80Mio. nach wie vor auf einem niedrigen Niveau (Vj.: €-105Mio.), die NPL-Quote verbesserte sich auf 8,3% von 8,7% zu Jahresende 2016. während die Verwaltungsaufwendungen leicht stiegen YoY auf €815Mio. konnte das Konzernergebnis deutlich verbessert werden auf €220Mio. nach €111Mio. im Vorjahr. Darin enthalten sind jedoch auch positive Währungseffekte. Die CET1-Quote lag bei 12,2% (fully loaded) nach 12,4% zu Jahresende, was insbesondere auf einen Anstieg der RWAs zurückzuführen ist. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde nicht verändert.


Q1/17 (Vj. entspricht aufgrund der Kombination RBI/RZB den pro-forma Zahlen der kombinierten Bank) Zinsüberschuss: €796Mio. (Vj.: 761); Provisionsüberschuss: €409Mio. (Vj.: 372); Ergebnis vor Steuern: €330Mio. (Vj.: 231); Konzernergebnis: €220Mio. (Vj.: 111)

Flughafen Wien

Veröffentlichte heute Morgen Q1/17 Ergebnisse. In den ersten drei Monaten sind die Umsatzerlöse der Flughafen-Wien-Gruppe um 4,3% auf EUR 160,6 Mio. gestiegen und das EBITDA hat sich um 1,6% auf EUR 60,7 Mio. verbessert. Das EBIT verbesserte sich um 3,5% auf EUR 26,0 Mio. und durch das verbesserte Finanzergebnis konnte das Nettoergebnis im Q1/2017 um 9,8% auf EUR 15,9 Mio. verbessert werden. Die Nettoverschuldung konnte weiter auf EUR 324,6 Mio. reduziert werden. Der Free-Cashflow lag bei EUR 40,7 Mio. (Q1/2016: EUR 116,2 Mio.).

Die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete mit insgesamt 5,6 Mio. Passagieren von Jänner bis März 2017 einen Passagierzuwachs von 6,6% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die bisherige Passagierentwicklung für 2017 macht es wahrscheinlicher, dass im Gesamtjahr sowohl die bisherige Guidance-Obergrenze von 2% für die Passagierentwicklung der Flughafen Wien AG, wie auch die Guidance-Obergrenze für das Passagierwachstum der Flughafen-Wien-Gruppe von 3% übertroffen werden könnten. Für 2017 wird eine Steigerung beim Umsatz auf mehr als EUR 740 Mio. erwartet und ein EBITDA von mehr als EUR 315 Mio. angepeilt. Das Ergebnis nach Steuern wird aus heutiger Sicht bei mindestens EUR 120 Mio. liegen. Die Nettoverschuldung des Unternehmens soll auf unter EUR 350 Mio. reduziert werden.

Lenzing

Nachbörslich vermeldete das Unternehmen, dass der Mehrheitsaktionär, die B&C Privatstiftung, außerbörslich bis zu 3,34 Millionen Aktien verkaufen will.



(17.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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