Portfolio Update - Apache, Beta Systems, Do&Co, IBM, Posco (Daniel Koinegg)

Im heutigen kurzen Artikel sollen einige News und Entwicklungen im Hinblick auf Unternehmen, die sich im Bargain-Portfolio befinden, behandelt und reflektiert werden.

Apache

Der seit Jahrzehnten erfolgreiche Value Investor Charles Brandes hat sich deutlich über 1 Million Aktien des Ölförderers Apache gekauft. Außer bei meinen Trittbrettfahrer-Entscheidungen, zu denen aus heutiger Sicht lediglich die Sodastream International zählt, ist die Präsenz von bekannten Investoren für mich kein Entscheidungskriterium per se. Trotzdem ist es aus meiner Sicht zumindest kein Nachteil, wenn jemand von der Reputation Brandes` in Bezug auf ein Unternehmen ähnliche Gedanken im Hinblick auf dessen Attraktivität zu haben scheint. Generell ist bei Brandes im letzten Quartal 2014 ein Trend hin zu mehr Öl und Gas zu erkennen, wenn man sich dessen Handlungen auf Gurufocus ansieht.

Beta Systems

Hier habe ich in den letzten Tagen meine Position zu Kursen von 1,70 EUR je Stück weiter ausgebaut. Von der Gewichtung her macht die Beta mittlerweile deutlich mehr als 3% des Portfolios aus. Die Sektion Bargain Portfolio wird in den nächsten Tagen dementsprechend aktualisiert.

Das Unternehmen hat vor kurzem bekanntgegeben, dass es einen neuen Chef hat, nämlich Armin Steiner. Viel konnte ich hinsichtlich der Qualifikation und der Vorgeschichte des „Neuen“ noch nicht in Erfahrung bringen.

Do&Co

Eine äußerst erfreuliche strategische Entscheidung hat Do&Co per ad hoc am 10.02.2015 bekannt gegeben. Man werde zusammen mit Nestle Nespresso Cafehäuser eröffnen und betreiben. Ich bin der Meinung, dass dieses Modell perfekt in den Rahmen der Wettbewerbsvorteile von Do&Co passt, die ich auf der Absatzseite bei der Marke und auf der Inputseite bei Synergie- und Skaleneffekten bei Personal- und Rohstoffbeschaffung sehe. Hinsichtlich der Marke glaube ich, dass es hier nicht nur um die Bekanntheit geht, sondern auch um die Preissetzungsmacht, die die Marke verleiht. Gerade für die Marken, die im Do&Co-Portfolio sind (Do&Co, Henry, Hediard, Demel) sind Kunden im Normalfall bereit, etwas mehr zu bezahlen, als für ein sonst äquivalentes Nichtmarkenprodukt. Auf der Beschaffungsseite meine ich, dass man enorme Kostenvorteile gegenüber kleinen Anbietern hat, wenn man in großen Mengen Rohstoffe und Nahrungsmittel erwirbt und außerdem sein eigenes Personal ausbildet. Hier entsteht in jeder Stadt, in der Do&Co bereits Airline-Catering und Event-Catering anbietet, ein toller Netzwerkeffekt.

IBM

IBM Watson hat Japanisch gelernt. Man hat eine Partnerschaft mit SoftBank bekannt gegeben, einem japanischen Multimediakonzern, der auch unter anderem Roboter entwickelt. Ziel der Partnerschaft ist vorerst die Entwicklung von Apps, die Fragen in natürlicher Sprache erfassen und Probleme diesbezüglich unter Durcharbeitung gewaltiger Datenmengen lösen können – die Kernkompetenz von Watson. Man möchte damit in verschiedenen Branchen reüssieren, wie bspw Banken, Erziehungswesen, oder auch dem Gesundheitswesen.

Die Ausbreitung dieser Kompetenzen auf mehrere Branchen und vor allem noch mehr Länder wird meines Erachtens der Wachstumstreiber des Unternehmens sein – und seine bereits atemberaubend gute Vernetzung in der „corporate world“ ist der Grund dafür, warum dieser Wachstumspfad in den nächsten beiden Jahrzehnten meiner Meinung nach gelingen wird. Ein weiterer Gedanke darf bei IBM nicht vergessen werden: die Kompetenz von Watson wird meines Erachtens dazu führen, dass mittelfristig extrem viel Personal im Unternehmen selbst – vor allem im Consulting-Bereich – eingespart wird, was die Kosten senken wird, ohne das Geschäftsvolumen zu beeinträchtigen.

Posco

Hier gilt das bereits zu Apache Gesagte, nur vice versa. Ich führe Posco als cigar butt und deshalb grundsätzlich unabhängig von den Handlungen eines einzelnen anderen Investors. Allerdings kann man es trotzdem zum Anlass nehmen, die eigene Investmentthese erneut zu hinterfragen, wenn jemand vom Format Charlie Mungers zu ähnlichen Preisen seine Position im Unternehmen größtenteils liquidiert. Posco kommt deswegen also unter nähere Beobachtung in den nächsten Wochen und gesellt sich zu Transocean, wo zu überlegen ist, wie das Management in Zukunft seine Kapitalallokation gestaltet, v.a. in Bezug auf die Dividendenzahlungen für das kommende Geschäftsjahr.

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(11.02.2015)

IBM, IBM Client Centre London, UK JuliusKielaitis / Sh, (© www.shutterstock.com)


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Daniel Koinegg

Der Praktikant.

>> http://www.bargain-investments.com


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