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03.11.2017

Sport in Österreich: unser Appell an die künftige Regierung! (Wilhelm Lilge)


 

In den Wahlprogrammen/Parteiprogrammen war bei keiner Partei ein schlüssiges Konzept für den Breiten- und Spitzensport in Österreich enthalten. Jetzt finden aber bereits Parteiengespräche der wahrscheinlichen Koalition über mögliche Strukturreformen und auch eine zeitgemäße Sportförderung statt. 

Derzeit hat Österreich auf der einen Seite das komplizierteste und ineffizienteste Sportfördersystem der Welt, wo zudem parteipolitischer Einfluss dominiert, auf der anderen Seite hat Sport – Fußball und Schilauf ausgenommen - nur einen geringen gesellschaftlichen Stellenwert. Noch in den Tagen vor der NR-Wahl hat man im Hintergrund versucht mit entsprechenden Personalentscheidungen für Schlüsselstellen diesen parteipolitischen Einfluss auch über den Wahltag hinaus abzusichern.

Es muss sich viel ändern!
Österreich hat (trotzdem!) hervorragende Sportler, und es sind auch viele engagierte und fachlich kompetente Menschen (haupt- und ehrenamtlich) in den verschiedenen Bereichen des Sports tätig. Das Potential wäre vorhanden, man muss es aber nützen! 
Bei einer Strukturreform darf es kein Denkverbot geben, alle Scheuklappen müssen abgelegt werden. Es geht nicht um mutwilliges Zerstören von mehr oder weniger funktionierenden Strukturen, sondern um eine sinnvolle und überfällige Anpassung an die heutigen Anforderungen des Gesundheits-, Breiten- und Spitzensports. Es darf jedenfalls nicht mehr passieren, dass wie in den letzten Jahren mit allen "Reformen" (z.B. dem neuen Bundes-Sportförderungsgesetz) alles noch komplizierter, teurer und ineffizienter wird, der parteipolitische Einfluss immer größer, die Transparenz immer geringer wird und nur Jobs in der Verwaltung geschaffen werden.

Eine weitreichende Strukturreform sollte dabei in folgenden Schritten erfolgen:
1) Klare Zieldefinitionen für die einzelnen Bereiche des Sports (Was wollen wir?)
2) Analyse der Ist-Situation (Wo stehen wir? Wie sind die aktuellen Strukturen?)
3) Definition von Maßnahmen zur Erreichung der definierten Ziele basierend auf der Ist-Situation (Was müssen wir ändern?) 

Beginnen wir heute (in den nächsten Tagen geht es weiter) einmal mit den Zielen, die noch weiter konkretisiert werden können (aber kaum in diesem Rahmen auf fb):
- Erhalten und adäquate Förderung des natürlichen Bewegungsdrangs von Kindern
- Systematische Erfassung und Förderung von Talenten mit einer Chance zur weiteren Entwicklung
- Schärfen des Bewusstseins in der Bevölkerung von Bewegung und Sport als aktive Gesundheitsvorsorgemaßnahmen und zur Verbesserung der Lebensqualität. Sportarten mit belegbarem gesundheitlichen Nutzen und ökologischer Verträglichkeit sollten dabei vorrangige Berücksichtigung finden.
- Sport als wichtige gesellschaftliche Querschnittsmaterie sollte mit entsprechenden bewusstseinsbildenden Maßnahmen ein positives Image erhalten
- Sport vermehrt als wertvolle Maßnahme zur Integration, zur Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung nützen
- Österreichs Spitzensportler sollten ein bestmögliches Umfeld für das Erzielen von Spitzenleistungen vorfinden. Dazu zählt auch eine entsprechende Infrastruktur und die Aus- und Weiterbildung von Betreuungspersonen mit einer effizienten Förderung.
- Staatliche Sportfördermaßnahmen für den Gesundheits-, Hobby- und Spitzensport müssten möglichst effizient, gut aufeinander abgestimmt und transparent sein, wobei Nachhaltigkeit und mögliche Multiplikatoreffekte wichtige Kriterien beim Einsatz knapper öffentlicher Mittel sein müssen.

Ein Teil dieser Überlegungen war bereits in meinem Buch "Sportland Österreich? Athleten, Abzocker, Allianzen" (2013) enthalten. Jetzt wäre unter Nutzung von sozialen Medien die Chance gegeben, dass ihr euch alle (ich habe so viele engagierte Sportbegeisterte in meinem Umfeld) entsprechend einbringt. 
Also schreibt bei den Kommentaren, was euch zu den einzelnen Bereichen noch einfällt, was euch wichtig erscheint. Also heute konkret, welche Ziele der Österreichische Sport aus eurer Sicht erreichen soll.
Natürlich werden nicht alle Interessen gleich berücksichtigt werden können, in der Politik geht es auch immer um das Finden von tragbaren Kompromissen. Wer seinen Namen nicht veröffentlicht haben will, kann mir input gern per PN oder mail (office@team2012.at) schicken.
Jedenfalls kann ich euch garantieren, dass unsere gemeinsamen Überlegungen an die richtigen Stellen gelangen und vielleicht zu einem Teil in den Meinungsbildungsprozess einfließen.

Sehen wir das interaktive Entstehen eines Sportprogrammes nach dem Vorbild einer "open source"-Entwicklung als einmalige Chance. Wir werden keine Wunder bewirken können, aber wir sollten es doch zumindest versucht haben!
Gerne könnt ihr diesen "Aufruf" in eurem Bekanntenkreis teilen. Je mehr wir erreichen, umso besser für den Sport in Österreich!


Random Partner

Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport
Die Aufgaben des Bundesministeriums für öffentlichen Dienst und Sport (BMÖDS) sind die Sicherstellung einer modernen Verwaltungssteuerung sowie die Förderung der gesellschafts-, sozial- und gesundheitspolitischen Funktion des Sports.

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Sport in Österreich: unser Appell an die künftige Regierung! (Wilhelm Lilge)


 

In den Wahlprogrammen/Parteiprogrammen war bei keiner Partei ein schlüssiges Konzept für den Breiten- und Spitzensport in Österreich enthalten. Jetzt finden aber bereits Parteiengespräche der wahrscheinlichen Koalition über mögliche Strukturreformen und auch eine zeitgemäße Sportförderung statt. 

Derzeit hat Österreich auf der einen Seite das komplizierteste und ineffizienteste Sportfördersystem der Welt, wo zudem parteipolitischer Einfluss dominiert, auf der anderen Seite hat Sport – Fußball und Schilauf ausgenommen - nur einen geringen gesellschaftlichen Stellenwert. Noch in den Tagen vor der NR-Wahl hat man im Hintergrund versucht mit entsprechenden Personalentscheidungen für Schlüsselstellen diesen parteipolitischen Einfluss auch über den Wahltag hinaus abzusichern.

Es muss sich viel ändern!
Österreich hat (trotzdem!) hervorragende Sportler, und es sind auch viele engagierte und fachlich kompetente Menschen (haupt- und ehrenamtlich) in den verschiedenen Bereichen des Sports tätig. Das Potential wäre vorhanden, man muss es aber nützen! 
Bei einer Strukturreform darf es kein Denkverbot geben, alle Scheuklappen müssen abgelegt werden. Es geht nicht um mutwilliges Zerstören von mehr oder weniger funktionierenden Strukturen, sondern um eine sinnvolle und überfällige Anpassung an die heutigen Anforderungen des Gesundheits-, Breiten- und Spitzensports. Es darf jedenfalls nicht mehr passieren, dass wie in den letzten Jahren mit allen "Reformen" (z.B. dem neuen Bundes-Sportförderungsgesetz) alles noch komplizierter, teurer und ineffizienter wird, der parteipolitische Einfluss immer größer, die Transparenz immer geringer wird und nur Jobs in der Verwaltung geschaffen werden.

Eine weitreichende Strukturreform sollte dabei in folgenden Schritten erfolgen:
1) Klare Zieldefinitionen für die einzelnen Bereiche des Sports (Was wollen wir?)
2) Analyse der Ist-Situation (Wo stehen wir? Wie sind die aktuellen Strukturen?)
3) Definition von Maßnahmen zur Erreichung der definierten Ziele basierend auf der Ist-Situation (Was müssen wir ändern?) 

Beginnen wir heute (in den nächsten Tagen geht es weiter) einmal mit den Zielen, die noch weiter konkretisiert werden können (aber kaum in diesem Rahmen auf fb):
- Erhalten und adäquate Förderung des natürlichen Bewegungsdrangs von Kindern
- Systematische Erfassung und Förderung von Talenten mit einer Chance zur weiteren Entwicklung
- Schärfen des Bewusstseins in der Bevölkerung von Bewegung und Sport als aktive Gesundheitsvorsorgemaßnahmen und zur Verbesserung der Lebensqualität. Sportarten mit belegbarem gesundheitlichen Nutzen und ökologischer Verträglichkeit sollten dabei vorrangige Berücksichtigung finden.
- Sport als wichtige gesellschaftliche Querschnittsmaterie sollte mit entsprechenden bewusstseinsbildenden Maßnahmen ein positives Image erhalten
- Sport vermehrt als wertvolle Maßnahme zur Integration, zur Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung nützen
- Österreichs Spitzensportler sollten ein bestmögliches Umfeld für das Erzielen von Spitzenleistungen vorfinden. Dazu zählt auch eine entsprechende Infrastruktur und die Aus- und Weiterbildung von Betreuungspersonen mit einer effizienten Förderung.
- Staatliche Sportfördermaßnahmen für den Gesundheits-, Hobby- und Spitzensport müssten möglichst effizient, gut aufeinander abgestimmt und transparent sein, wobei Nachhaltigkeit und mögliche Multiplikatoreffekte wichtige Kriterien beim Einsatz knapper öffentlicher Mittel sein müssen.

Ein Teil dieser Überlegungen war bereits in meinem Buch "Sportland Österreich? Athleten, Abzocker, Allianzen" (2013) enthalten. Jetzt wäre unter Nutzung von sozialen Medien die Chance gegeben, dass ihr euch alle (ich habe so viele engagierte Sportbegeisterte in meinem Umfeld) entsprechend einbringt. 
Also schreibt bei den Kommentaren, was euch zu den einzelnen Bereichen noch einfällt, was euch wichtig erscheint. Also heute konkret, welche Ziele der Österreichische Sport aus eurer Sicht erreichen soll.
Natürlich werden nicht alle Interessen gleich berücksichtigt werden können, in der Politik geht es auch immer um das Finden von tragbaren Kompromissen. Wer seinen Namen nicht veröffentlicht haben will, kann mir input gern per PN oder mail (office@team2012.at) schicken.
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Blog Wilhelm Lilge

Staatlich geprüfter Trainer und Diplomtrainer, Lauftrainer, Leistungsdiagnostiker und einer der führenden Ausdauertrainingsexperten in Österreich. http://team2012.at

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