46. Internationaler Motorenkongress: Technologieschübe ebnen Weg zu Klimazielen

APA-OTS-Meldungen aus dem Finanzsektor in der "BSN Extended Version"
Wichtige Originaltextaussendungen aus der Branche. Wir ergänzen vollautomatisch Bilder aus dem Fundus von photaq.com und Aktieninformationen aus dem Börse Social Network. Wer eine Korrektur zu den Beiträgen wünscht: mailto:office@boerse-social.com . Wir wiederum übernehmen keinerlei Haftung für Augenerkrankungen aufgrund von geballtem Grossbuchstabeneinsatz der Aussender. Wir meinen: Firmennamen, die länger als drei Buchstaben sind, schreibt man nicht durchgängig in Grossbuchstaben (Versalien).
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19.05.2025, 4577 Zeichen

Wien (OTS) - Als „Fest der Innovation und der Vielfalt“, bezeichnete Stephan Schwarzer, Generalsekretär des österreichischen eFuel-Verbands, das 46. Internationale Motorensymposium, das über drei Tage führende Köpfe aus Wissenschaft und Praxis in der Wiener Hofburg versammelte. Klimaneutralität kann im Bereich Mobilität erreicht werden, wenn alle Technologien ihre Beiträge leisten und regulatorische Fesseln gelöst werden, so der geballte Extrakt aus 68 Vorträgen und noch mehr Diskussionsbeiträgen von 1000 Experten.
Das heurige Motorensymposium spiegelte Innovationen wider, die eine Vielzahl von Technologien und Energieträger betreffen. Motoren werden kleiner, leichter, effizienter, ihr CO2-Fußabdruck sinkt. Bis 2040 können fossile Treibstoffe vollständig durch nichtfossile Treibstoffe abgelöst werden. Nichtfossile Treibstoffe können neben strombasierten synthetischen Kraftstoffen auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Algen oder aus Altreifen gewonnen werden. 300 große eFuels-Projekte stehen in den Startlöchern.
„Hybride Antriebe vereinen die Vorteile des Verbrennungsmotors und des E-Motors. E-Autos werden mit Range-Extendern reichweitenmäßig upgegradet, die Vielfalt der Antriebsformen nimmt zu“, berichtete Stephan Schwarzer. Der voreilig totgesagte Verbrennungsmotor erreicht bereits einen Wirkungsgrad von 45%.
Da Verbrennungsmotoren meist zwanzig Jahre oder länger genutzt werden, ist der Energieswitch der entscheidende Hebel des Klimaschutzes. Bei Batterien für E-Autos wird ein Technologiesprung bis 2030 erwartet, sie sollen billiger und nachhaltiger werden.
Mehrere Vortragende und Diskutanten beklagten, dass die EU zu viele regulatorische Stopptafeln aufgestellt hat, die den Fortschritt hemmen, die Innovation in China sei doppelt so schnell wie in der EU.
Zwtl.: China, Japan und Kalifornien einen Schritt voraus
China ist beim „neuen Verbrenner“ genauso Frontrunner wie bei der Hybridisierung und beim E-Auto. Dass Asien oder gar die ganze Welt nur auf Elektromobilität setze, wurde klar widerlegt. Die Philosophie dahinter ist simpel: Für jedes Segment soll die beste Lösung zur Verfügung stehen. In Kalifornien ist der Anteil von HVO als nichtfossiler Kraftstoff im Verkehr sehr hoch, in Brasilien ist Ethanol sehr gefragt.
Mit „On-Board-Capture“ drängt ein revolutionäres Konzept nach vorne. Da fossile Treibstoffe für LKWs nicht so rasch verdrängt werden können, soll CO2 im Verbrennungsgas abgeschieden werden. Später soll das CO2 auch bei der Verbrennung nichtfossiler Treibstoffe eingefangen werden. „Negativ-Emissionen werden ein Eckbaustein einer klimaneutralen Wirtschaft ab 2045 sein“, wurde mehrfach unterstrichen.
Zwtl.: Hoffnungsträger maritime Schifffahrt
Alleingänge der EU stoßen rasch an Grenzen, schon allein deshalb, weil die EU den Großteil ihres Energiebedarfs durch Importe abdecken muss. „Importe müssen auf nichtfossil umgepolt werden“, so die Schlussfolgerung von Stephan Schwarzer. Ergänzend zu Ökostrom braucht es flüssige Energieträger mit hoher Energiedichte, die gut transportierbar, lagerbar und bevorratbar sind.
Erfreulicherweise geht die weltweite See-Schifffahrt dabei voran, eFuels schrittweise als Treibstoff einzuführen. Die IMO ( International Maritime Organisation) hat mit einer CO2-Bepreisung bereits Weichen gestellt. „Hier scheint ein echter Durchbruch bevorzustehen. Gesellt sich der Autosektor dazu, geht es noch schneller“, freut sich Stephan Schwarzer.
Zwtl.: Gesetzgebung bremst
Grauzonen und Inkonsistenzen bei den Reglementierungen bewirken, dass Final Investment Decisions (FID) aufgeschoben werden, denn Investoren können erst dann loslegen, wenn große Abnahmeverträge abgeschlossen werden. „Wenn die EU jahrelang an Definitionen und Kriterien für erwünschte Verfahrensweisen herumdoktert, kann man sich nicht wundern, dass die FID auf Hold sind”, fasst Stephan Schwarzer die Stimmen des Symposiums zusammen.
Bizarr ist, dass Käufer europäischer Autos mehrere Tausend Euro pro Neuwagen an Tesla und Co abführen müssen, was die europäischen Hersteller schwächt und die außereuropäischen Konkurrenten stärkt ( siehe Foto).
Zwtl.: Politik soll mehr auf Wirtschaft und Wissenschaft hören
Der Veranstalter des Wiener Motorensymposiums Prof. Bernhard Geringer (TU Wien) und die Koordinatoren der Fachsessionen Christian Beidl (TU Darmstadt) und Helmut Eichlseder (TU Graz) wurden nicht müde zu betonen, dass die Politik mit einem Technologiemix ihre Ziele am besten erreicht. „Die Energiewende ist kein Wettlauf der Technologien mit einem Sieger, wir brauchen alle. One-size-fits all, ist eine falsche Idee“, so ihr Fazit.



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