Geldschwemme treibt Kurse (Stephan Feuerstein)

Wasser Meer    >> Öffnen auf photaq.com



Es gibt viele Gründe, warum Aktien steigen. Manche sind sinnvoll, wie beispielsweise eine fundamentale Unterbewertung oder ein charttechnisches Kaufsignal. Andere sind fragwürdig, wie z.B. der „heiße Tipp“ eines dubiosen Bekannten. Dann gibt es natürlich noch die völlig unsinnigen Gründe, weil beispielsweise eine „Aktie ja nicht mehr billiger werden kann“. Schließlich gibt es aber auch noch die „gezwungenen“ Gründe, die sich ergeben, weil sich keine andere, attraktive Alternative zeigen will. 

Geldschwemme treibt Kurse

Momentan leben wir in einem solchen Zeitabschnitt, in dem als Begründung für einen Anstieg immer wieder „mangels Alternative“ zu lesen ist. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken hat tatsächlich dazu geführt, dass nach und nach andere Anlagemöglichkeiten zunehmend unattraktiv bis unrentabel oder aber deutlich zu riskant geworden sind. Vor allem für den normalen Menschen wird es allmählich wirklich schwierig, eine Anlagemöglichkeit bei vertretbarem Risiko und einer einigermaßen zufriedenstellenden Rendite zu finden. Und so führt der Weg zwangsläufig zur Aktie. Leider ist es aber so, dass diese Erkenntnis meist nicht zum idealen Zeitpunkt erfolgt, sondern meist erst, wenn die Kurse bereits sehr stark gestiegen sind. Auch wissen viele private Anleger nicht, was die wichtigste Regel im Aufbau von Vermögen ist. Der bekannte Investor Warren Buffett wartet teilweise Jahre auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt, wenn er ein attraktives Investment entdeckt hat. Das Abwarten auf den richtigen Zeitpunkt ist daher eine der wichtigsten Regeln, möchte man (nicht nur andere Börse) erfolgreich sein. Schließlich besagt bereits eine alte Kaufmannsregel, dass im Einkauf bekanntlich der Gewinn liegt. Bei Buffett scheint es funktioniert zu haben, schließlich zählt er zu den vermögendsten Menschen auf diesem Planeten.

Von der Theorie zur Praxis

Die vorausgegangenen Erkenntnisse lesen sich zwar wunderbar, es stellt sich aber die Frage, wie sich daraus wirklich Profit schlagen lässt. Achtet man auf die eine oder andere statistische Auswertung, so lassen sich sowohl gute Einstiegsbereiche wie auch Gefahrenzonen erkennen. Saisonal haben wir bis Anfang Oktober eine Gefahrenzone, da die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs so groß wie zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahresverlauf ist. „Zerlegt“ man den September dann noch in die einzelnen Trading-Tage, so zeigt sich, dass der Druck nach unten vor allem in der zweiten Monatshälfte groß ist. Interessant ist auch die getrennte Betrachtung von Wahlzyklen, da die Politik durchaus einen Einfluss auf den Verlauf an den Börsen hat. Hier fällt auf, dass sich der August in einem US-Wahljahr deutlich besser als in einem Nicht-Wahljahr präsentiert. Der September bleibt aber bei jeder Betrachtung der mit Abstand schlechteste Börsenmonat. Das Schöne daran ist allerdings, dass mit dem üblichen saisonalen Rücksetzer dann im Oktober auch wieder attraktive Einstiegsniveaus vorhanden sind. Und dann dürfte es noch weniger eine wirklich attraktive Alternative zu Aktien geben.


Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de



(05.09.2016)



 Latest Blogs

» Karrieren & Kurse: Petra Plank, Mentorin f...

» Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot...

» Börsegeschichte 10.5.: Hans Haider, Erste ...

» Nachlese: RBI, Strabag und die Börsefolgen...

» Wiener Börse am Fenstertagshandel Mittag s...

» Wiener Börse Party #647: ATX TR vor Rekord...

» Börsenradio Live-Blick 10/5: DAX sensation...

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Tesla, BV...

» ATX-Trends: Post, Warimpex, Frequentis ...

» Börsepeople im Podcast S12/17: Claudia Bau...


Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

>> http://www.hebelzertifikate-trader.de


 Weitere Blogs von Stephan Feuerstein

» Anleger feiern billiges Geld (Stephan Feue...

Allmählich muss geliefert werden, was versprochen wurde. Da sind einerseits die Notenbanken...

» Wie wird der Juli? (Stephan Feuerstein)

In der vergangenen Woche hatten sich die Anleger in Zurückhaltung geübt. Schließ...

» Kryptowährungen im Hausse-Modus, Gold über...

Wir hatten in den letzten Wochen an dieser Stelle bereits auf die Auswirkungen der Spannungen zw...

» Trump gegen den Rest der Welt (Stephan Feu...

Einer der maßgeblich belastenden Faktoren ist nach wie vor die „America-First“...

» Sicher sind nur die Probleme (Stephan Feue...

Europa hat gewählt und am Tag danach zeigt sich zunächst Erleichterung. Schließl...