Wiener Börse-Jahresgespräch, News von Croma Pharma, Knaus Tabbert, Evotec, Research zu AT&S, Marinomed, Porr, Palfinger, Verbund, RBI ... (Christine Petzwinkler)

Die IPO-Pipeline ist gefüllt, es könnte sich sogar noch im 2. Quartal diesbezüglich etwas tun“, kündigte Wiener Börse-Chef Christoph Boschan beim Jahresgespräch an, und stellte auch gleich eine Neuheit bei Emissionen vor. So haben sich mehrere heimische Banken zusammengetan (bislang Raiffeisen, RLB OÖ, dad.at, Erste Group, Oberbank und Wiener Privatbank), um das direkte Zeichnen von Emissionen zu vereinfachen. Konkret soll das Tool namens "First Place" privaten Anleger:innen das Zeichnen von Wertpapieren insofern direkter möglich machen, indem ein Orderbuch entsteht. „Das Tool ist einsatzbereit, jetzt muss man nur noch auf die nächste Emission warten", so Boschan. Angekündigt haben sich bekanntlich bereits ASTA Energy sowie die A1 Telekom Austria mit ihrem Tower-Geschäft. Ein Listing im direct market oder direct market plus ist mit RWT ebenso geoutet.
Im abgelaufenen Jahr ist der Handelsumsatz bei heimischen Wertpapieren gestiegen. "Anleger:innen besinnen sich auf die Investmentansätze zurück und investieren in solide Titel mit einer stabilen Dividende", erklärt Boschan. In Summe lagen die Aktienumsätze an der Wiener Börse im vergangenen Jahr bei 87 Mrd. Euro, der Umsatz der Börse-Gruppe liegt bei 80,0 Mio. Euro (2021: 79,3 Mio. Euro) das Ergebnis blieb in etwa stabil bei 47,3 Mio. Euro.
Zwar besitzen 25 Prozent der Österreicher.innen laut einer Erhebung bereits Wertpapiere, dennoch: "Die Aktienkultur muss noch weiter gestätrkt werden, die Börse soll Menschen die Möglichkeit geben, eine Daseinsvorsorge aufzubauen", betonte Börsen-Aufsichtsrat Heimo Scheuch beim Jahresgespräch und fordert einmal mehr bessere Rahmenbedingungen seitens Entscheidungsträgern ein. Wie auch Christoph Boschan ist er nach wie vor zuversichtlich, dass die Behaltefrist wieder eingeführt wird. "Es gibt konstruktive Gespräche und fachliche Diskussionen", so Scheuch. Gefordert wird zudem u.a. die Ausweitung der Palette an Vorsorgeprodukten von Pensions- und Vorsorgekassen sowie Investmentfonds.

Der Börsekandidat Croma Pharma, Anbieter von Hyaluron-Fillern und Botulinumtoxin, hat Zahlen für 2022 veröffentlicht. Der Umsatz der Croma Pharma GmbH ist demnach um 27 Prozent auf 121,2 Mio. Euro gestiegen. Die Ergebnisse des Jahres 2022 wurden laut Croma-Pharma durch die Einführung es Botulinumtoxins in elf europäischen Kernmärkten sowie durch das internationale Geschäft angetrieben. Das Periodenergebnis wird im Geschäftsbericht mit +4,2 Mio. Euro ausgewiesen (2021: -5,6 Mio. Euro). Andreas Prinz, CEO von Croma-Pharma: "2022 war ein erfolgreiches Jahr für Croma, mit einem starken globalen Nachfragewachstum in der minimal-invasiven Ästhetik. Als Unternehmen befinden wir uns auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. Die Markteinführung unseres Botulinumtoxins im Jahr 2022 markierte einen Wendepunkt für Croma, machte uns zu einem Komplettanbieter mit einem der umfassendsten Portfolios in unserer Branche und legte den Grundstein für einen weiteren, großen Wachstumsschritt." Für die mittelfristige Zukunft von Croma-Pharma erwartet das Management ein mittelfristig durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von rund 30 Prozent pro Jahr und eine weitere deutliche Verbesserung des EBITDA (2022: 18,4 Mio. Euro). Diese positiven Aussichten werden laut Croma Pharma durch die Geschäftsergebnisse im 1. Quartal 2023 bestätigt, die ein weiteres starkes Wachstum sowohl bei Umsatz (+18 Prozent) als auch bei EBITDA (+13 Prozent) brachten. Croma Pharma plant, das Botulinumtoxin nach Erhalt der Zulassung 2023 in weiteren zwölf europäischen Märkten einzuführen. Eine weitere geografische Expansion mit dem Produktportfolio und interkontinentales Wachstum sind ab 2024 geplant. Wie berichtet, wird Croma Pharma über den seit November 2021 an der Euronext Amsterdam notierten SPAC European Healthcare Acquisition & Growth Company B.V. (EHC) an die Börse gehen.

Der Reisemobil-Hersteller Knaus Tabbert Gruppe startete dank besserer Chassis-Verfügbarkeit mit einem Rekordumsatz in das Geschäftsjahr 2023. In den ersten drei Monaten 2023 wurde ein Umsatz von 368,5 Mio. Euro (Vorjahr: 222,3 Mio.) erwirtschaftet, das entspricht einem Anstieg von 65,8 Prozent. Die verkauften Einheiten erhöhten sich im 1. Quartal 2023 um 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das bereinigte EBITDA hat sich in den ersten drei Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf 32,7 Mio. Euro (Vorjahr: 16,2 Mio.) verdoppelt. Die bereinigte EBITDA-Marge lag bei 8,9 Prozent (Vorjahreswert: 7,3 Prozent). Das EBIT stieg im 1. Quartal um knapp 124 Prozent auf 20,5 Mio. Euro, das Nettorergebnis um kanpp 173 Prozent auf 17,0 Mio. Euro. Der Konzern, der mehrere Marken betreibt, weist zum Stichtag 31. März 2023 weiterhin einen stabilen Auftragsbestand von rund 1,2 Mrd. Euro auf, dieser Wert entspricht 24.704 Einheiten.
Knaus Tabbert ( Akt. Indikation:  48,60 /49,20, -4,86%)

Evotec SE und die Sandoz AG, eine Division von Novartis, gehen eine mehrjährige und langfristige Technologiepartnerschaft für die unverzügliche Entwicklung und anschließende Produktion mehrerer Biosimilars ein. Entsprechend der Vereinbarung wird Just – Evotec Biologics eine Vorauszahlung in zweistelliger Millionenhöhe und zukünftige Zahlungen abhängig vom erfolgreichen Entwicklungsfortschritt in Höhe von 640 Mio. US$ erhalten, sowie weitere Zahlungen in nicht bekannt gegebener Höhe, die vom Fortschritt in die kommerzielle Produktion und der Ausübung der S.POD-Option abhängen, teilt Evotec mit.
Evotec ( Akt. Indikation:  18,13 /18,16, 10,15%)

Research: Stifel bestätigt die Kauf-Empfehlung für AT&S und reduziert das Kursziel von 40,0 auf 38,0 Euro. Stifel stuft zudem Marinomed mit Buy und Kursziel 60,0 Euro ein. Die Stifel-Analysten bleiben auch bei ihrer Kauf-Empfehlung für Verbund und reduzieren das Kursziel von 108,0 auf 100,0 Euro. M.M.Warburg bestätigt das Buy für Porr und hebt das Kursziel von 20,0 auf 24,0 Euro an. BNP Paribas Exane bestätigt ams-Osram mit Neutral und reduziert das Kursziel von 7,0 auf 6,5 CHF. Stifel bestätigt das Kauf-Rating für ams-Osram und reduziert das Kursziel von 16,5 auf 13,0 CHF. Die Analysten der Deutschen Bank bleiben bei RBI auf Hold. Die Analysten von Raiffeisen Research bestätigen aufgrund der "vielversprechenden Q1-Ergebnisse und der optimistischen Prognose für das Geschäftsjahr 2023" die Kauf-Empfehlung für Palfinger und erhöhen das Kursziel von 35,0 auf 37,0 Euro.
AT&S ( Akt. Indikation:  27,46 /27,52, 1,51%)
Marinomed Biotech ( Akt. Indikation:  32,80 /33,00, -1,20%)
Verbund ( Akt. Indikation:  79,70 /79,95, 0,35%)
Porr ( Akt. Indikation:  13,86 /13,92, -0,07%)
AMS ( Akt. Indikation:  6,05 /6,13, 2,34%)
RBI ( Akt. Indikation:  14,10 /14,12, -0,91%)
Palfinger ( Akt. Indikation:  30,05 /30,30, -1,07%)

(Der Input von Christine Petzwinkler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 10.05.)



(10.05.2023)

mind the #gabb


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Christine Petzwinkler

Redaktion Börse Social Magazine.

>> http://boerse-social.com


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