ATX-Trends: Marinomed, FACC, Verbund, Warimpex, Porr, S Immo

Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Leicht im Plus schliessen konnte der heimische Markt, der ATX legte zum Wochenausklang noch einmal um 0,3% zu, was für die gesamte Woche eine stolze Verbesserung von 4,5% bedeutete. Auf Grund des Fenstertages war der Handel sehr umsatzarm, viele der Marktteilnehmer hatten sich für ein langes Wochenende entschieden, auch von der Konjunkturseite und den Unternehmensnachrichten her blieb es sehr ruhig. Die Banken präsentierten ein uneinheitliches Bild, die Bawag konnte einen kleinen Anstieg von 0,2% erzielen, für die Erste Group ging es hingegen um 0,7% nach unten und für die Raiffeisen Bank International gab es einen Rückgang von 1,2%. Schwächster Titel des Handels am Freitag war Marinomed, das Biotechnologieunternehmen beendete eine wechselvolle Woche mit einem Rückgang von 4,0%. Auch die Versorger wurden verkauft, nach den deutlichen Anstiegen im Wochenverlauf gab es für den Verbund ein Minus von 2,3%, EVN musste gar um 3,8% tiefer schliessen. FACC musste nach dem starken Vortag ebenfalls nachgeben, für den Zulieferer der Luftfahrtindustrie gab es einen Abschlag von 2,1%.

Leicht zulegen konnten die Ölwerte, OMV schaffte einen Zuwachs von 0,8%, für Schoeller-Bleckmann gab es einen Kursgewinn von 0,6%. Gesucht waren hingegen die Versicherer, für uniqa brachte der Handel einen Verbesserung von 2,7% womit sich der Konzern unter die stärksten Titel des Tages einreihen konnte, die Vienna Insurance Group konnte da nicht ganz mithalten, aber auch für diese Aktie ging es um 0,9% nach oben. Nachgeben mussten die Bauunternehmen, für Porr ging es um 1,3% nach unten, Strabag verbilligte sich um 1,6%. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Do & Co setzen, der Airline-Caterer kletterte um 4,1% in die Höhe. Auch Mayr-Melnhof war durchaus gesucht, der Kartonhersteller erzielte einen Anstieg von 3,7%. Wienerberger war der stärkste Titel unter den Indexschwergewichten, für den Ziegelhersteller gab es eine Verbesserung von 3,3%. Und auch Kapsch TrafficCom verzeichnete einen klaren Anstieg, der Mautsystemanbieter konnte um 3,0% vorrücken. Heute berichten Porr, S Immo und Warimpex über den Geschäftserfolg im ersten Quartal, morgen wird Strabag ein Trading Statement für die Monate Jänner bis März vorlegen.

S Immo

Das heimische Immobilienunternehmen S Immo veröffentlichte heute seine Q1/22 Zahlen, die dank eines starken Neubewertungsergebnisses über den Erwartungen lagen. Die Umsatzerlöse stiegen um rund 33% auf €57,0 Mio. (Q1/21: €43,0 Mio.). Diese Entwicklung ist zum einen auf die Erhöhung der Mieterlöse und Betriebskostenerlöse, zum anderen auf einen Anstieg der Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung zurückzuführen. Die Mieterlöse verzeichneten einen Anstieg von rund 12% gegenüber dem Vergleichszeitraum und betrugen €35,8 Mio. (Q1/21: €32,0 Mio.). Die Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung haben sich gegenüber dem ersten Quartal 2021 signifikant erhöht und beliefen sich auf €9,2 Mio. (Q1/21: €1,9 Mio.). Das Bruttoergebnis aus der Hotelbewirtschaftung verbesserte sich auf EUR 1,3 Mio. (Q1/21: €-1,3 Mio.) und reflektiert unter anderem geringere pandemiebedingte Einschränkungen gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt konnte das operative Ergebnis deutlich gesteigert und auf Ebene Bruttoergebnis ein Anstieg um rund 28% auf €29,8 Mio. erzielt werden. Trotz eines Bewertungsergebnisses von €-0,7 Mio. (Q1/21: €2,5 Mio.) im ersten Quartal 2022 stieg das EBIT um 12% auf €20,4 Mio. (Q1/21: €18,2 Mio.). Das Finanzergebnis verbesserte sich vor allem auf Grund positiver Derivatbewertungen auf einen Nettoertrag in Höhe von €1,7 Mio. (Q1/21: €-5,4 Mio.). Durch einen Einmaleffekt im Bereich der latenten Steuern in Zusammenhang mit der ökosozialen Steuerreform verbesserte sich der gesamte Steueraufwand von €-2,9 Mio. auf €2,0 Mio. Das Periodenergebnis verzeichnete in Folge einen Anstieg von mehr als 140% und beläuft sich im ersten Quartal 2022 auf €24,1 Mio. Der FFO I stieg um 53,7% auf €14,6 Mio. Der EPRA-NAV je Aktie beläuft sich zum Ende des ersten Quartals 2022 auf €29,31/ Aktie. Das erste Quartal 2022 war zusätzlich zur fortwährenden Pandemie von einigen Geschehnissen geprägt, die den Rest des Jahres maßgeblich mitbestimmen werden und wo weitere Entwicklungen vorerst abzuwarten sind.

Q1/22: Erlöse: €57,0 Mio. (Vj. 43,0), EBITDA: €23,5 Mio. (Vj. 18,1), EBIT: €20,4 Mio. (Vj. 18,2), Periodenergebnis: €24,1 Mio. (Vj. 9,9)

PORR

Der heimische Baukonzern Porr präsentierte heute seine Ergebnisse zum Q1/22, die erstmalig im ersten Quartal ein positives EBT lieferten. Beim Auftragsbestand konnte die PORR mit €8.033 Mio. die 8 Milliarden-Euro-Grenze überspringen. Die größten Auftragseingänge kamen dabei aus dem Infrastrukturbereich. In Norwegen etwa baut die PORR eine neue Brücke für die Stadt Drammen im Wert von €85 Mio. Zu den Großaufträgen im Hochbau gehören der Um- und Neubau der Alten Akademie in München und die Errichtung des Bürohauses Florido Liner in Wien. Auch in der Produktionsleistung legte die PORR erneut zu: Im Q1 verzeichnete sie in allen operativen Segmenten eine Steigerung. Insgesamt wuchs die Produktionsleistung um 15,9% auf €1.161 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal. Besonders stark entwickelten sich die Segmente AT / CH und CEE. Die PORR erzielte ein gesundes Umsatz- und Ergebniswachstum. Im ersten Quartal hat die PORR Umsatzerlöse in Höhe von €1.110,8 Mio. erzielt – ganze 14,7% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Dabei wuchs die PORR in nahezu allen Heimmärkten. Trotz der signifikanten Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt konnte ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von €0,6 Mio. erreicht werden. Volle Auftragsbücher bieten der PORR eine solide Basis trotz eines schwierigen Umfelds. Bis zum Jahr 2025 strebt der Vorstand eine Ziel-EBT-Marge auf Konzernebene von 3,0% an.

Q1/22: Umsatz: €1.110,8 Mio. (Vj. 968,4); EBITDA: €50,3 Mio. (Vj. 38,6); EBT: €0,6 Mio. (Vj. -9,4); Periodenergebnis: €0,4 Mio. (Vj. -7,2)

Warimpex

Das heimische Immobilienunternehmen Warimpex veröffentlichte heute seine Ergebnisse zum Q1/22. Die von €4,9 Mio. auf €6,5 Mio. gestiegenen Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien (Umsatzerlöse Investment Properties) ergeben sich aus der Einbeziehung der Umsätze aus den Bürotürmen Jupiter in St. Petersburg, welche seit Ende 2021 im Konzern vollkonsolidiert werden. Der Gesamt-Umsatz verbesserte sich um 41% auf €8,5 Mio., während der direkt den Umsatzerlösen zuordenbare Aufwand um 29% auf €3,3 Mio. anstieg. Das EBITDAerhöhte sich von €1,6 Mio. auf €2,9 Mio. Grund dafür ist in erster Linie das bessere Bruttoergebnis vom Umsatz. Das EBIT verminderte sich von €2,1 Mio. auf €-1,3 Mio. Dieser Rückgang ist vor allem auf das negative Immobilienbewertungsergebnis aus russischen Immobilien (Vorjahr: Bewertungsgewinn) zurückzuführen. Das Periodenergebnis der Warimpex-Gruppe ging im Vergleich zum Vorjahr von €-0,5 Mio. auf €-4,4 Mio. zurück. Trotz des besseren operativen Ergebnisses führten Nettobewertungsverluste russischer Immobilien sowie Verluste aus Wechselkursänderungen des Rubels zu einem negativen Periodenergebnis. Die operativen Tätigkeiten können in Russland zur Zeit ohne wesentliche Einschränkungen fortgeführt werden. Im ersten Quartal wurden Bewertungsverluste aus russischen Immobilien in Höhe vor rund €3,9 Mio. sowie Verluste aus der Währungsumrechnung in Höhe von rund €1,4 Mio. verbucht. Im Hotelbereich sind aktuell keine negativen Auswirkungen erkennbar, die Umsatzerlöse lagen um rund 36% über den Umsätzen des ersten Quartals 2021. Weitere finanzielle Auswirkungen dieser Krise auf den Konzernabschluss sind in Abhängigkeit von der Fortdauer des Konflikts möglich, können aber derzeit nicht konkret abgeschätzt werden. Warimpex rechnet dennoch mit einer positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Die aktualisierte Planungsrechnung zeigt für das Geschäftsjahr 2022 ein positives EBITDA sowie ausreichend Liquidität.

Q1/22: Umsatzerlöse: €8,5 Mio. (Vj. 6,1), EBITDA: €2,9 Mio. (Vj. 1,6), EBIT: €-1,3 Mio. (Vj. 2,1), Periodenergebnis: €-4,4 Mio. (Vj. -0,5)

 



(30.05.2022)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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