Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



26.08.2020, 3620 Zeichen

Die gesunkene Liquidität und die wieder auf alte Bereiche zurückgekommene Volatilität lassen mich dies interpretieren: der gefühlt erste „Kapitalmarktsommer“ seit Langem, neigt sich dem Ende zu. An Sicherheiten haben wir kaum gewonnen, aber die Aktienmärkte sind grosso modo in guter Verfassung. Die Suche nach den Ursachen dafür füllt jeden Tag die Mail-Inbox gefühlt zwei Mal. Für jede Bewegungsinterpretation gibt es täglich dutzende Mails. Die zugemutete Interpretations-Divergenz am Top.

Der Versuch eines Fakten-Checks scheitert nahezu im Versuch an ... erraten, Fakten. Wir wissen nicht wie sich die Finanzhilfen in eine Wirtschaftserholung hineinarbeiten. Unsere Banken können uns nicht sagen wie viel ihrer Rückstellungen oder Rückstellungsauflösungen wirklich am Ende des Jahres notwendig waren. Man weiß nicht wer aller noch physisch zur Arbeit geht, oder gehen wird und wer nicht. Man weiß nicht welche Aufträge nur deswegen noch nicht wirken dürfen, weil sie noch niemand unterzeichnen konnte (vielleicht weil noch immer im Stau an der slowenischen Grenze stehend). Man versucht zu interpretieren was denn wäre wenn … der Konsum doch wieder aus dem Amazon-Sofa-Loch herauskriecht ins Licht der öffentlichen Räume. Was wäre wenn nicht jeder zweite Gastwirt vorsorglich gleich die nächsten Monate zugesperrt hätte. Man weiß nicht wie schlimm es wirklich ist, wenn man an jedem dritten Geschäft am verschlossenen Tor klebenden Zettel erkennt, dass es zwar Covid-19 samt im täglichen TV geübter Existenzbedrohung gibt, aber der Urlaub fix im Kalender stehen bleibt. Und man erkennt an den Kapitalmärkten, dass es wohl noch etwas Anderes in deren Universum geben muss, das eine Investition derzeit als erfolgreich oder nicht bestimmt. Fakt ist, Fundamentalanalyse zählt hier anscheinend derzeit definitiv nicht mehr dazu. Die Bewertungen mancher Sektoren und auch Märkte kann man sich nicht mehr anders erklären. Der heimische ATX zählt hier an vorderster Front dazu. Nur eben nicht als Profiteur.

Natürlich kann man argumentieren, dass die Struktur des ATX mit seinen hohen Banken-, Energie- und Grundstoffgewichtungen in einem Covid-19 Universum alles andere als sexy ist. Es wird aber ziemlich unmöglich diese Logik zu bestätigen, wenn die generelle Marktbewertung, das in den Bilanzen vorhandene Eigenkapital bereits um 20% unterschreitet. Diese Logik wäre nur dann korrekt, wenn kommende Verluste dieses Eigenkapital auf lange Sicht reduzieren werden. Und das ist bei etlichen dieser Unternehmen trotz aller Negativperformance und Virusängsten definitiv nicht zu erkennen. Klar kann man um Hilfe rufen bei Börse, Regulator oder Politik, nur wer will sich schon zum gefühlt x-ten Mal frustrieren, weil dann wieder nichts kommt. Nicht einmal ein Echo. Wien bleibt daher wie es ist. Ein Markt der sich selbst überlassen ist. Vielleicht gerade deshalb am Ende gar nicht mal so schlecht.

Es wird wohl ein volatiler Herbst werden an den Aktienmärkten. Doch bevor uns Donald Trump mit seiner Unwissenheit wieder schockiert, abgelöst von der Erkenntnis gegenüber der noch größeren Unwissenheit seiner Claqueure, und dem eigentlichen Schock, dass es uns selbst inzwischen fast schon egal geworden ist was „uns da passiert“, werden wir uns darauf vorbereiten dürfen, in diesen Zeiten über wirklich langfristige heimische Investments nachzudenken. Und dabei stellen wir einmal jede chauvinistische Ableitung ins Eck und konzentrieren uns nur auf die (diesmal vorhandenen) Fakten: So tief wie jetzt waren wir zuletzt 1993 bewertet.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 26.08.)




BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsenradio Live-Blick, Mo. 21.5.24: DAX nach Pfingsten leicht im Minus, Siemens Energy korrigiert, Conti hat Rote Laterne year to date




 

Bildnachweis

1. Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:E.ON , Rosenbauer, EVN, FACC, Amag, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, Rosgix, Erste Group, Telekom Austria, voestalpine, SBO, Österreichische Post, Strabag, CA Immo, Immofinanz, Wolford, Wolftank-Adisa, Marinomed Biotech, Agrana, OMV, Uniqa, VIG, Wienerberger, Commerzbank, Henkel, SAP, Allianz, Münchener Rück, Brenntag, Mercedes-Benz Group.


Random Partner

AT&S
Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S) ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von Leiterplatten und IC-Substraten. Mit 9.526 Mitarbeitern entwickelt und produziert AT&S an sechs Produktionsstandorten in Österreich, Indien, China und Korea und ist mit einem Vertriebsnetzwerk in Europa, Asien und Nordamerika präsent. (Stand 06/17)

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2VYE4
AT0000A2QS86
AT0000A37NX2
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: Frequentis 1.5%, Rutsch der Stunde: Agrana -1.25%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: AT&S(1)
    Star der Stunde: Frequentis 0.56%, Rutsch der Stunde: RBI -0.89%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: OMV(2), Porr(1)
    Star der Stunde: Agrana 1.82%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(2), Verbund(1)
    Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 0.91%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(6), ams-Osram(1), Verbund(1)
    Star der Stunde: Pierer Mobility 2.54%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%

    Featured Partner Video

    Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top

    Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse....

    Books josefchladek.com

    Andreas Gehrke
    Flughafen Berlin-Tegel
    2023
    Drittel Books

    Regina Anzenberger
    Imperfections
    2024
    AnzenbergerEdition

    Eron Rauch
    The Eternal Garden
    2023
    Self published

    Andreas H. Bitesnich
    India
    2019
    teNeues Verlag GmbH

    Carlos Alba
    I’ll Bet the Devil My Head
    2023
    Void

    Wien bleibt wie es ist: Ein Aktienmarkt, dem nicht geholfen wird, der sich selbst überlassen ist (Wolfgang Matejka)


    26.08.2020, 3620 Zeichen

    Die gesunkene Liquidität und die wieder auf alte Bereiche zurückgekommene Volatilität lassen mich dies interpretieren: der gefühlt erste „Kapitalmarktsommer“ seit Langem, neigt sich dem Ende zu. An Sicherheiten haben wir kaum gewonnen, aber die Aktienmärkte sind grosso modo in guter Verfassung. Die Suche nach den Ursachen dafür füllt jeden Tag die Mail-Inbox gefühlt zwei Mal. Für jede Bewegungsinterpretation gibt es täglich dutzende Mails. Die zugemutete Interpretations-Divergenz am Top.

    Der Versuch eines Fakten-Checks scheitert nahezu im Versuch an ... erraten, Fakten. Wir wissen nicht wie sich die Finanzhilfen in eine Wirtschaftserholung hineinarbeiten. Unsere Banken können uns nicht sagen wie viel ihrer Rückstellungen oder Rückstellungsauflösungen wirklich am Ende des Jahres notwendig waren. Man weiß nicht wer aller noch physisch zur Arbeit geht, oder gehen wird und wer nicht. Man weiß nicht welche Aufträge nur deswegen noch nicht wirken dürfen, weil sie noch niemand unterzeichnen konnte (vielleicht weil noch immer im Stau an der slowenischen Grenze stehend). Man versucht zu interpretieren was denn wäre wenn … der Konsum doch wieder aus dem Amazon-Sofa-Loch herauskriecht ins Licht der öffentlichen Räume. Was wäre wenn nicht jeder zweite Gastwirt vorsorglich gleich die nächsten Monate zugesperrt hätte. Man weiß nicht wie schlimm es wirklich ist, wenn man an jedem dritten Geschäft am verschlossenen Tor klebenden Zettel erkennt, dass es zwar Covid-19 samt im täglichen TV geübter Existenzbedrohung gibt, aber der Urlaub fix im Kalender stehen bleibt. Und man erkennt an den Kapitalmärkten, dass es wohl noch etwas Anderes in deren Universum geben muss, das eine Investition derzeit als erfolgreich oder nicht bestimmt. Fakt ist, Fundamentalanalyse zählt hier anscheinend derzeit definitiv nicht mehr dazu. Die Bewertungen mancher Sektoren und auch Märkte kann man sich nicht mehr anders erklären. Der heimische ATX zählt hier an vorderster Front dazu. Nur eben nicht als Profiteur.

    Natürlich kann man argumentieren, dass die Struktur des ATX mit seinen hohen Banken-, Energie- und Grundstoffgewichtungen in einem Covid-19 Universum alles andere als sexy ist. Es wird aber ziemlich unmöglich diese Logik zu bestätigen, wenn die generelle Marktbewertung, das in den Bilanzen vorhandene Eigenkapital bereits um 20% unterschreitet. Diese Logik wäre nur dann korrekt, wenn kommende Verluste dieses Eigenkapital auf lange Sicht reduzieren werden. Und das ist bei etlichen dieser Unternehmen trotz aller Negativperformance und Virusängsten definitiv nicht zu erkennen. Klar kann man um Hilfe rufen bei Börse, Regulator oder Politik, nur wer will sich schon zum gefühlt x-ten Mal frustrieren, weil dann wieder nichts kommt. Nicht einmal ein Echo. Wien bleibt daher wie es ist. Ein Markt der sich selbst überlassen ist. Vielleicht gerade deshalb am Ende gar nicht mal so schlecht.

    Es wird wohl ein volatiler Herbst werden an den Aktienmärkten. Doch bevor uns Donald Trump mit seiner Unwissenheit wieder schockiert, abgelöst von der Erkenntnis gegenüber der noch größeren Unwissenheit seiner Claqueure, und dem eigentlichen Schock, dass es uns selbst inzwischen fast schon egal geworden ist was „uns da passiert“, werden wir uns darauf vorbereiten dürfen, in diesen Zeiten über wirklich langfristige heimische Investments nachzudenken. Und dabei stellen wir einmal jede chauvinistische Ableitung ins Eck und konzentrieren uns nur auf die (diesmal vorhandenen) Fakten: So tief wie jetzt waren wir zuletzt 1993 bewertet.

    (Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 26.08.)




    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Börsenradio Live-Blick, Mo. 21.5.24: DAX nach Pfingsten leicht im Minus, Siemens Energy korrigiert, Conti hat Rote Laterne year to date




     

    Bildnachweis

    1. Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:E.ON , Rosenbauer, EVN, FACC, Amag, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, Rosgix, Erste Group, Telekom Austria, voestalpine, SBO, Österreichische Post, Strabag, CA Immo, Immofinanz, Wolford, Wolftank-Adisa, Marinomed Biotech, Agrana, OMV, Uniqa, VIG, Wienerberger, Commerzbank, Henkel, SAP, Allianz, Münchener Rück, Brenntag, Mercedes-Benz Group.


    Random Partner

    AT&S
    Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S) ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von Leiterplatten und IC-Substraten. Mit 9.526 Mitarbeitern entwickelt und produziert AT&S an sechs Produktionsstandorten in Österreich, Indien, China und Korea und ist mit einem Vertriebsnetzwerk in Europa, Asien und Nordamerika präsent. (Stand 06/17)

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2VYE4
    AT0000A2QS86
    AT0000A37NX2
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: Frequentis 1.5%, Rutsch der Stunde: Agrana -1.25%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: AT&S(1)
      Star der Stunde: Frequentis 0.56%, Rutsch der Stunde: RBI -0.89%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: OMV(2), Porr(1)
      Star der Stunde: Agrana 1.82%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(2), Verbund(1)
      Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 0.91%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(6), ams-Osram(1), Verbund(1)
      Star der Stunde: Pierer Mobility 2.54%, Rutsch der Stunde: Warimpex -9.27%

      Featured Partner Video

      Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top

      Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse....

      Books josefchladek.com

      Erik Hinz
      Twenty-one Years in One Second
      2015
      Peperoni Books

      Eron Rauch
      The Eternal Garden
      2023
      Self published

      Horst Pannwitz
      Berlin. Symphonie einer Weltstadt
      1959
      Ernst Staneck Verlag

      Federico Renzaglia
      Bonifica
      2024
      Self published

      Ed van der Elsken
      Liebe in Saint Germain des Pres
      1956
      Rowohlt