ATX-Trends: FACC, Post, OMV, Semperit, S Immo, Verbund, Zumtobel ...

Die Hoffnung auf eine gütliche Lösung im Haushaltsstreit Italiens mit der EU sowie die wieder sehr positive Börsenstimmung in den USA haben am Montag die europäischen Aktienmärkte beflügelt. Vor allem in Mailand wurden satte Kursgewinne verbucht. Die italienische Regierung gab sich zum Wochenstart etwas weniger angriffslustig als in den Wochen zuvor. Die beiden Vizepremiers Matteo Salvini und Luigi Di Maio zeigten sich bereit, mit der EU über die Höhe der Neuverschuldung im kommenden Jahr zu verhandeln. Davon profitierten vor allem italienische Banken, so konnte beispielsweise UniCredit ein Plus von 5,5% erzielen, Intesa Sanpaolo stieg um 4,5%. Auch europaweit zählte die Bankenbranche mit einem Gewinn von 2,6 Prozent zu den Favoriten.

In Frankreich zählte Saint-Gobain zu den gesuchtesten Werten und konnte 4,1% Zugewinn erzielen, der französische Baustoffkonzern will sich von seinem deutschen Baufachhandel trennen. Novo Nordisk konnte dank positiver Studiendaten zu einem neuen Diabetesmittel um 2,6% anziehen. In Deutschland schockte Aurubis mit einer Gewinnwarnung die Anleger, die Aktie der Kupferschmelze ging mit einem Minus von 13,2% aus dem Handel. Rheinmetall erwägt eine indirekte Beteiligung am Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann, die Aktie konnte dank dieser Nachricht 5,2% Tagesgewinn erzielen. Der Spezialchemiekonzern Covestro durfte sich dank einer gestrichenen Verkaufsempfehlung über ein Plus von 5,1% freuen. Bei Infineon wurde der Einstieg des japanischen Autozulieferers Denso positiv aufgenommen, die Aktie verabschiedete sich mit einem Plus von 2,5% aus dem Handel.

Auch in Wien zeigten sich die Anleger deutlich risikofreudiger als noch gegen Ende der letzten Woche, wenngleich die Zuwächse etwas hinter dem europäischen Durchschnitt zurückblieben. Gesucht waren am gestrigen Handelstag Verbund mit einem Plus von 3,2%, die Telekom Austria konnte um 3,9% anziehen und Zumtobel durfte sich zum Handelsende über einen Zuwachs von 3,6% freuen. Stark waren auch die Banken, aber auch hier blieben die Zuwächse deutlich geringer als im übrigen Europa. Bawag konnte dank einer Bestätigung der Kaufempfehlung durch die Raiffeisen Centrobank um 1,3% anziehen, Raiffeisen schloss 0,6% stärker, die Erste Group konnte hier nicht ganz mithalten und erzielte nur ein kleines Plus von 0,1%. Dafür hatten die Versicherer einen starken Tag, Uniqa konnte einen Aufschlag von 2,2% erzielen, die Vienna Insurance zog um 1,7% an. Dank der Erholung bei den Rohölpreisen konnte Schoeller-Bleckmann um 1,8% höher schliessen, die OMV konnte davon nicht profitieren und gab weitere 0,5% ab. FACC musste den deutlichen Zuwächsen der vergangenen Tage Tribut zollen, viele Investoren realisierten ihre Gewinne und schickten den Aktienkurs 5,4% nach Süden. Und bei Semperit ging die Talfahrt weiter, auch gestern musste der Gummikonzern 3,2% tiefer schliessen.

Die US-Börsen haben am Montag einen kleinen Teil ihrer Verluste aus der Vorwoche wieder wettgemacht. Unterstützung kam von steigenden Ölpreisen, nachdem der jüngste Preisrückgang unter anderem mit globalen Wachstumssorgen begründet worden war. So konnten alle drei wichtigen Indices mit deutlichen Zuwächsen schliessen, allen voran legte der Nasdaq 100 stolze 2,3% zu. Apple konnte die Talfahrt der letzten Tage vorerst einmal beenden und schloss mit einer 1,4% höheren Notierung. Noch beeindruckender war Microsoft , das gestern sogar ein Plus von 3,3% erzielen konnte. Am Cyber Monday, dem Schnäppchentag der Online-Händler, standen diese Papiere besonders im Blickpunkt, nachdem ersten Meldungen zufolge die Umsätze deutlich stiegen gab es auch hier kräftige Zugewinne. Amazon schloss mit einem Zuwachs von 5,3%, Alibaba erreichte ein Plus von 3,8% und JD.com stieg sogar um 6,2%. Dass das New Yorker Finanzministerium die Übernahme des Krankenversicherers Aetna durch die Drogerie- und Apothekenkette CVS erlaubte, half beiden Werten. Aetna erreichte ein Plus von 2,3%, CVS rückte 3,5% vor. Ebenfalls im Blickpunkt waren die Automobilwerte, Fiat Chrysler will angeblich die Robotersparte Cornau verkaufen, das brachte die Aktie 6,8% nach oben. General Motors kündigte ein striktes Sparprogramm an und will weltweit die Belegschaft drastisch kürzen, Investoren reagierten auf diese Nachricht mit Käufen und die Aktie gewann 4,8% dazu.

Deutlich erholt zeigten sich die Ölpreise, Brent schloss 2,9% höher, WTI erreichte ein Plus von 2,4%. Gold endete nach einem ruhigen Handel nahezu unverändert bei 1.222 US-Dollar. Der Euro gab nach deutlichen Zuwächsen tagsüber im weiteren Handelsverlauf gegen den US-Dollar wieder ab, am späten Abend wurde das Währungspaar nahezu unverändert bei einer Marke von 1,331 gehandelt.

Die europ. Börsen sind leicht schwächer indiziert. Die asiatischen Märkte gehen uneinheitlich aus dem 2. Tag der Handelswoche. Von der Unternehmensseite berichtete heute Früh S-Immo die 9-Monatszahlen (siehe unten), von der Makroseite bleibt es weiterhin relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Österreichische Post

laut einem Zeitungsartikel nimmt die Österreichische Post doch Abstand von einer Kooperation mit der deutschen Fintech Group . Die beiden Unternehmen seien übereingekommen, von der Gründung der geplanten 50/50-Joint-Venture Abstand zu nehmen. Die Österreichische Post verfolge weiterhin das Ziel, ihren Kunden Finanzdienstleistungen über ihr Filialnetz anzubieten.

S Immo

Das heimische Immobilienunternehmen S Immo hat heute seine Q3/18 Zahlen veröffentlicht. Der Umsatz konnte im dritten Quartal 2018 im Vorjahresvergleich um 3,9% auf €48,6 Mio. gesteigert werden. Das EBITDA ging hingegen um 18,5% auf €23,2 Mio. zurück, da  es im Gegensatz zur Vergleichsperiode keine Erlöse aus der Veräußerung von Immobilien gab (die höher als der Buchwertabgang waren). Beim EBIT konnte man sich, dank einer deutlichen Immobilienaufwertung, um 101% auf €48,5 Mio. verbessern. Da der Finanzierungsaufwand ein historisch niedriges Niveau erreichte, konnte man den Periodenüberschuss nahezu versiebenfachen auf €31,8 Mio.. Der FFO I konnte in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres, trotz der umfangreichen Verkäufe der letzten Jahre und der damit verbundenen Verringerung der Mieterlöse um 30% auf das Rekordniveau von €47,7 Mio. gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man mit Akquisitionen in der Höhe von rund €100 Mio., vorrangig in attraktiven aufstrebenden deutschen Großstädten. Das Unternehmen profitiert derzeit von einem starken Aufschwung in allen Kernmärkten, vom anhaltend niedrigen Zinsniveau und einer allgemein positiven Wirtschaftsdynamik, weshalb man optimistisch auf das kommende Geschäftsjahr blickt.

Q3/18: Erlöse €48,6 Mio. (Vj. 46,7), EBITDA: €23,2 Mio. (Vj. 27,5), EBIT: €48,5 Mio. (Vj. 24,1), Periodenüberschuss: €31,8 Mio. (Vj.4,7)



(27.11.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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