ATX-Trends: Mayr-Melnhof

Investoren sind weiterhin abwartend und eher risikoavers. Zu den größten Verlierern gehörten Technologieaktien mit einem Minus von 2 Prozent. Sie wurden belastet von enttäuschenden Geschäftszahlen von SAP und Taiwan Semiconductor und schwachen Technologieaktien in den USA. SAP verloren 5,9 Prozent. Der Konzern konnte bei der operativen Marge die Erwartungen nicht erfüllen. Unter Druck standen auch Aktien spanischer Banken. Nach Aussage eines Marktteilnehmers belastete ein Urteil des Verfassungsgerichts, dass die Banken und nicht deren Kunden bestimmte Steuern im Zusammenhang mit Immobilienkrediten zahlen müssen. Bankia verloren 5,1, Caixabank 4,5, Sabadell 6,7 und Santander 2,9 Prozent. Die Carrefour-Aktie stieg nach der Bekanntgabe von Umsatzzahlen um 9,3 Prozent. Analysten sprachen von Anzeichen für eine positive Trendwende bei dem Einzelhändler. Nestle gewannen nach wie erwartet ausgefallenen Umsätzen 0,7 Prozent. Nachdem sich Novartis nach Umsatzzuwächsen im dritten Quartal etwas optimistischer für das Gesamtjahr geäußert hatte, legte der Kurs um 1,9 Prozent zu. Für Ericsson ging es um 6,2 Prozent nach oben. Nach Einschätzung von Liberum waren Umsatz, die Bruttomarge und der Gewinn über den Schätzungen ausgefallen. Die Branche profitiere von Investitionen in den neuen 5G-Kommunikationsstandard. Der

Mit dem Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung kehrten die Sorgen vor steigende Zinsen zurückgekehrt und bestimmten das Geschehen. Neue US-Konjunkturdaten befeuerten die Sorgen vor stärker steigenden Zinsen noch. Hinzu kam der weiter nicht gelöste Handelskonflikt der USA mit China als Belastungsfaktor, auch weil in China der Aktienmarkt auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen ist. Die globalen Märkte könnten einen "weiteren Schlag" versetzt bekommen, wenn sich die Befürchtungen eines langsameren Wachstums in China bewahrheiten sollten, mahnten Börsianer. Der Volatilitätsindex, auch "Angstbarometer" genannt, schoss um 17 Prozent nach oben. Mit den Konjunktursorgen ging es für Caterpillar als Dow-Schlusslicht um 3,9 Prozent nach unten. Alcoa stiegen um 5,9 Prozent. Der Aluminiumkonzern hatte mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen übertroffen und einen Aktienrückkauf angekündigt. Auch Steel Dynamics schnitt überraschend gut ab. Der Kurs gewann 1,9 Prozent. Philip Morris stiegen nach guten Quartalszahlen um 3,6 Prozent. Endocyte haussierten um über 50 Prozent. Novartis übernimmt das Pharmaunternehmen.Der Rentenmarkt profitierte von der Flucht aus Aktien. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verringerte sich um 2,5 Basispunkte auf 3,18 Prozent.

Die EU wirft Italien eine "beispiellose" Abweichung von den europäischen Haushaltsregeln vor. Das geht aus einem Brief der EU-Kommission an die italienische Regierung von Donnerstag hervor. Die Abweichung von den Haushaltsregeln sei "beispiellos in der Geschichte des Stabilitäts- und Wachstumspaktes", heißt es darin. Brüssel fordert "Klarstellungen" bis Montagmittag. Sollte Italien die Vorlage nicht nachbessern, könnte die Kommission sie zurückweisen. Dies wäre eine Premiere in der EU. Rom plant eine deutlich höhere Neuverschuldung als mit Brüssel vereinbart. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärte, er habe "kein Verständnis" für Italiens Haushaltsentwurf. Italien hat mit 131 Prozent der Wirtschaftsleistung die zweitgrößte Gesamtverschuldung der Eurozone nach Griechenland. Im späten Geschäft am Donnerstag waren die italienischen Anleiherenditen wieder stark gestiegen.

Die chinesische Wirtschaft hat im dritten Quartal mit einem Plus von 6,5 Prozent das geringste Wachstum seit der globalen Finanzkrise 2009 gezeigt. Die Prognose hatte auf ein Plus von 6,6 Prozent gelautet. Auch wenn die Wirtschaft damit weiter auf Kurs ist, das Wachstumsziel der chinesischen Regierung von rund 6,5 Prozent für dieses Jahr zu erreichen, verdichten sich die Hinweise auf eine Abschwächung. Das Wachstum in der Industrie verlangsamte sich im September auf 5,8 Prozent von 6,1 Prozent im Vormonat. Kurz vor der Veröffentlichung der Daten gaben Chinas Zentralbankchef Yi Gan, der Chef der Banken- und Versicherungsaufsicht Guo Shuqing und der Chef der Börsenaufsicht Liu Shiyu ungewöhnliche Erklärungen ab. Sie forderten die Anleger angesichts der neuen Zahlen auf, ruhig zu bleiben. Guo sagte, dass die jüngsten "ungewöhnlichen Schwankungen" an den chinesischen Aktienmärkten nicht die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und das "stabile Finanzsystem" des Landes widerspiegelten.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite meldete Volvo Ergebnisse (leicht über Erwartungen). Von der Makroseite gibt ist es relativ ruhig.
 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Mayr-Melnhof Karton AG

gestern Abend gab der heimische Kartonhersteller Mayr-Melnhof bekannt, dass man sich mit den Eigentümern der TANN-Gruppe auf den vollständigen Erwerb der Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Traun, Österreich, geeinigt hat. Der Equity-Kaufpreis soll rund €275 Mio. betragen. Bei der TANN-Gruppe handelt es sich um ein Traditionsunternehmen, das Weltmarktführer im Bereich der Veredelung von Feinpapier zu Zigarettenfilterpapier ist. Das akquirierte Unternehmen hat derzeit 8 Produktionsstandorte in 7 Ländern und generierte zuletzt einen Umsatz von rund €230 Mio.. Ziel sei es, durch die Ausweitung der Wertschöpfung die Ertragskraft von Mayr-Melnhof zu stärken, so das Unternehmen. In einem weiteren Schritt muss die Übernahme von der Kartellbehörde abgesegnet werden. Das Closing wird für Ende 2018 bzw. Anfang 2019 erwartet.



(19.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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