ATX-Trends: Wienerberger, Zumtobel, S Immo, Zumtobel, Strabag, Verbund ...

Europas Börsen haben am Donnerstag wieder einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgegeben. Die Erleichterung der Anleger über einen Annäherungsversuch der Europäischen Union im Handelsstreit mit den USA wurde überschattet von Sorgen um Argentinien, wo der Peso auf rasante Talfahrt ging. Das setzte einige spanische Unternehmen unter Druck. Bei den Branchen litten fast alle unter Abwärtsdruck. Lediglich Öl und Gas, Finanzdienstleistungen und der Bausektor konnten den Tag mit einem Plus beenden. Besonders schwach war der Telekomsektor. Hier litten Vodafon und KPN unter Abstufungen durch Merrill Lynch, Vodafone beendete den Tag mit einem Minus von 3,1%, KPN musste 1,4% abgeben. Schlusslicht der Branche war allerdings Altice, nachdem das Unternehmen aus dem Telecommunications Portfolio von Fidelity entfernt worden war, gab es einen Abschlag von 4,8%. Spanische Unternehmen litten unter der argentinischen Währungsschwäche, BBVA musste 2,8% tiefer schliessen, Santander gab 1,9% nach und Telefonica büßte 2,1% ein. Der Lebensmittelhändler Dia, der in Argentinien über 900 Filialen betreibt, erreichte gar ein Minus von 4,2%. Der französische Mischkonzern Bouygues präsentierte starke Halbjahreszahlen, woraufhin die Aktie 4,4% nach oben kletterte.

Auch für den ATX ging es nach vier Gewinntagen in Folge nach unten, zum Börsenschluss notierte der Leitindex 0,4% unter dem Kurs vom Vortag. Durch die schwache Sektorstimmung wurde die Telekom Austria 2,1% nach unten gedrückt. Ergebnisse präsentierten Immobilienunternehmen. Bei der s Immo hatten sich die Gewinne leicht abgeschwächt, die Aktie musste 2,1% abgeben. Immofinanz hat im ersten Halbjahr einen neuen Rekord beim Vermietungsgrad erzielt und den operativen Gewinn mehr als verdreifachen können, allerdings fiel der Nettogewinn schwächer aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, in Summe bedeutete das einen Abschlag von 0,4%. Die Erste Group senkte die Einstufung von Wienerberger von „Accumulate“ auf „Hold, erhöhte aber das Kursziel, der Ziegelhersteller ging 0,3% tiefer aus dem Handel. Weiter sehr volatil bleibt Zumtobel , nach den deutlichen Abgaben des Vortages konnte der Titel gestern 6,2% dazugewinnen. Ebenso volatil bleibt Schoeller Bleckmann, auch hier gab es gestern einen Gegenbewegung und ein Plus von 3,3%. Gesucht waren auch die Versorger, Verbund konnte 2,8% zulegen, EVN erzielte einen Kursgewinn von 2,3%. Schwach waren gestern die Bankentitel, Bawag gab 0,5% ab, bei Raiffeisen betrug das Minus 0,3%, die Erste Group musste einen Abschlag von 1,4% hinnehmen.

Spekulationen über weitere Zölle der Vereinigten Staaten gegen China haben die Rekordjagd an den US-Börsen vorerst einmal unterbrochen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt Donald Trump, nächste Woche weitere Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von insgesamt 200 Milliarden Dollar zu verhängen. Dadurch mussten alle drei großen Indices mit einem Abschlag schliessen. Aktuelle Konjunkturdaten wie die wöchentliche Entwicklung am US-Arbeitsmarkt sowie die Konsumausgaben und die Inflation im Juli bewegten die Börse indes kaum. Amazon zeigte sich davon allerdings unbeeindruckt und konnte auch gestern leicht zulegen, die Aktie überschritt dabei erstmals die Marke von 2.000 US-Dollar, insgesamt gab es ein Plus von 0,2%. Auch Apple konnte weiter zulegen, nachdem Warren Buffett in einem Interview erzählte, seinen Anteil weiter aufgestockt zu haben, konnte der Titel ein Plus von 0,9% erzielen. Der Softwarehersteller und SAP -Rivale  Salesforce  hatte zwar einen überzeugenden Umsatzausblick abgeliefert, war bei den Gewinnprognosen für das laufende Quartal aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben, das bedeutete einen Abschlag von 1,7%. Auch Electronic Arts musste den Ausblick deutlich zurücknehmen und wurde dafür mit einem Minus von 9,8% abgestraft.

Weiter zulegen konnten die Ölpreise, Brent schloss den Handel 0,8% stärker, WTI legte 1,1% zu. Gold musste gestern wieder leicht abgeben und wurde gegen Abend bei einer Marke von rund 1.200 US-Dollar gehandelt. Der US-Dollar zeigte einige Stärke gegen den EUR, das Währungspaar pendelte sich gegen Handelsende bei einer Marke von rund 1,167 ein.
Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden Inflationsdaten und Arbeitsmarktdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Von der Unternehmensseite meldete in Österreich Strabag Ergebnisse (Details siehe unten).

Strabag

Der Baukonzern STRABAG SE veröffentlichte heute Früh die Zahlen für das Q2/2018. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal 2018 auf € 3.951,8 Mio. (+14,9 % YoY), was besonders dem deutschen Hoch- und Ingenieurbau sowie den Märkten Österreich und Polen zu verdanken war. Das EBITDA stieg um 23,9 % auf € 250,2 Mio. und das EBIT um 43,8 % auf € 158,9 Mio. Unterm Strich konnte ein 79,7 % (YoY) höheres Nettoergebnis berichtet werden. Für das Gesamtjahr rechnet man dank des guten Auftragsbestandes (> € 18 Mrd.) mit einer höheren Leistung von mindestens € 15,0 Mrd. Die geplante EBIT-Marge für 2018 wird mit mindestens 3 % beziffert sowie die Netto-Investitionen mit zumindest € 333,30 Mio.

Q2/2018: Umsatz: € 3.951,8 Mio. (€ 3.440,2 Vj.); EBITDA: € 250,2 Mio. (€ 201,9 Vj.); EBIT: € 158,9 Mio. (€ 110,5 Vj.); Nettoergebnis nach Minderheiten: € 116,1 Mio. (€ 64,6 Vj.)



(31.08.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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