ATX-Trends: voestalpine, Wienerberger

Die fortdauernde Erholung der Lira, gestützt davon, dass das Emirat Katar der Türkei Direktinvestitionen über 15 Milliarden Dollar zugesagt hat, und die angekündigte Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China, sorgten für Zuversicht. Die Abgaben von 3,5 Prozent an der Istanbuler Börse zeigten aber, wie wacklig die Lage ist; zumal der türkische Finanzminister noch ankündigte, dem Kampf gegen die Inflation und der Haushaltsdisziplin Priorität geben zu wollen. Mit der Ankündigung neuer US-chinesischer Gespräche erholten sich die Rohstoffpreise und mit ihnen der angeschlagene Rohstoffsektor um 0,8 Prozent. Unter Druck standen die Aktien der Autobahnbetreiber nach Aussagen aus Italien, wegen des Brückeneinsturzes in Genua über die Verstaatlichung der Autobahnen nachzudenken. Atlantia brachen um 22,3 Prozent ein, ASTM um 10,5 und SIAS um 7,3 Prozent. Aber auch die Aktien des spanischen Bau- und Infrastrukturkonzerns ACS standen unter Druck. Möglicherweise könnte sich Atlantia aus der gemeinschaftlichen Übernahme von Abertis zurückziehen, unkten Händler. ACS fielen um 2 Prozent, der Kurs der Tochter Hochtief um 4,8 Prozent. Carlsberg stiegen derweil um 3,5 Prozent, nachdem das Unternehmen für das Geschäftsjahr optimistischer ist. Der ATX verlor 0,7 Prozent,, nach den Ergebnissen und dem solidem Ausblick wurde Wienerberger gekauft (+6,6%). Ansonsten bestimme Risikoaversion das Geschehen, verkauft wurden u.a. voestalpine (-2,9%), Erste Bank (-2,4%) und Schoeller (-2,2%).

 Eine Stabilisierung in der Türkei-Krise und Hoffnungen auf eine Annäherung zwischen den USA und China im andauernden Handelsstreit hellten die Stimmung wieder auf. Die zuletzt stark belastende Türkei-Krise verlor dank der Stabilisierung der Lira an Schrecken, zumal Katar der Türkei mit Direktinvestitionen über 15 Milliarden Dollar zur Seite springen will. Die Furcht vor einer Ausbreitung der Krise in andere Schwellenländer durch einen Kapitalabzug wurden davon gemildert. Dazu passte auch, dass die USA und China in der kommenden Woche erstmals seit Mai wieder verhandeln wollen. Neben der Lira zeigte auch der Yuan Stärke. Neue US-Konjunkturdaten vom Tage spielten in dieser Gemengelage fast keine Rolle. Dafür, dass der Dow klar am besten abschnitt, waren insbesondere Boeing verantwortlich. Das Dow-Schwergewicht gewann 4,3 Prozent und steuerte damit alleine knapp 100 Punkte zum Dow-Plus von 396 Punkten bei. Boeing profitierten besonders von der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China, weil Boeing als einer der größten US-Exporteure nach China gelte, hieß es. Zudem wurde die Aktie gestützt von einer Hochstufung durch die UBS . Walmart trugen ebenfalls stark zum Dow-Anstieg bei mit einem Kursanstieg um 9,3 Prozent. Der Einzelhändler hatte nach starken Zweitquartalszahlen die Prognose erhöht. Cisco kletterten um 3,0 Prozent nach oben und stützten den Dow ebenfalls. Der Netzwerkausrüster hatte in seinem vierten Geschäftsquartal etwas mehr verdient und umgesetzt als Analysten erwartet hatten. Die als sehr zyklisch geltende Caterpillar -Aktie gewann im Dow gut 3 Prozent.Anleihen waren umgekehrt zum Vortag als sicherer Hafen nicht gesucht. Sie gaben die Vortagesgewinne zwischenzeitlich wieder ab, erholten sich dann aber von den Tagestiefs wieder deutlich.

Der Termin für die geplanten Handelsgespräche zwischen den USA und China ist der 22. und 23. August. Die Gespräche, die ersten seit zwei Monaten, sollen die Wogen zwischen den beiden Ländern, die wechselseitig milliardenschwere Zölle verhängt haben, glätten. Man sei offen für Gespräche und erwarte von China konkrete Vorschläge, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute US-Daten gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.



(17.08.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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