ATX-Trends: Zumtobel, Andritz, OMV, SBO ... (Wiener Privatbank)

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag Stück für Stück zugelegt. Anleger waren zum einen beruhigt, dass mit dem Ja der SPD-Basis zur Großen Koalition der Weg zu einer Regierung in Deutschland frei ist. Die politischen Unsicherheiten in Italien hatten zu Handelsstart noch für Nervosität gesorgt. In dem Land zeichnet sich ein langes und zähes Ringen um eine Regierung ab. Allerdings konnte diese Nervosität im Laufe des Handelstages dann doch merklich abgelegt werden. Kaum Impulse kamen von den makroökonomischen Daten, der Einkaufsmanagerindex hat sich zwar leicht abgeschwächt, verbleibt aber auf hohem Niveau, auch die Anlegerstimmung in Europa hat weiter leicht abgenommen.

Aus Branchensicht war Technologie und Chemie gefragt, die beiden waren mit 2,5% beziehungsweise 1,8% die stärksten Sektoren. Auto- Banken- und Versicherungswerte waren hingegen am schwächsten. Bei den Versicherern war es vor allem eine Übernahme, die Missstimmung erzeugte: Der französische Versicherungsgigant Axa   will den US-Rückversicherer XL Group für 15,3 Milliarden US-Dollar kaufen – AXA-Papiere notierten am Schluss 9,7% schwächer. LafargeHolcim zeigte eine deutliche Erholungsbewegung nach den Verlusten vom Freitag und verzeichnete ein Plus von 3,3%. In der Gunst der Anleger ganz oben standen auch Versorger RWE beispielsweise konnte 6,0% zulegen.

Kursgewinne waren auch in Wien zu verzeichnen, der ATX beendete den Handel fast ein halbes Prozent stärker. Unternehmensnachrichten blieben zum Wochenstart rar. Gesucht waren Ölwerte nach den starken Abgaben zu Wochenschluss, OMV legte 3,7% dazu, Schoeller-Bleckmann war nur knapp dahinter mit einem Tagesgewinn von 3,3%. Stark waren in Österreich auch teilweise die Banken, Erste Group gewann 1,6% dazu, die Bawag erzielte ein Kursplus von 1,5%. Raiffeisen hingegen musste abgeben, hier stand ein 1,6% niedrigerer Kurs zu Buche. Auch für Voestalpine -Papiere ging es um 1,7% bergab. Ans Ende der Kurstafel sackte Kapsch TrafficCom ab, hier gab es zu Handelsschluss ein Minus von 4,2%.

Deutlich aufgehellt hat sich auch die Stimmung in den USA, die Kurse stiegen beständig und erhielten Rückendeckung von den Konjunkturdaten, der ISM für Dienstleistungen hatte sich im Februar deutlich weniger stark eingetrübt als erwartet. Die drei großen Indices konnten allesamt deutlich mehr als 1 Prozent zulegen. Der Kurs von XL Group, einem Rückversicherer, schnellte dank des Übernahmeangebotes von AXA 29,1% in die Höhe. Die Papiere von General Electric stiegen um 2,1% und waren damit der drittbeste Wert im Dow Jones. Die Ingenieure des Technologiekonzerns haben eine Lösung für ein Problem mit übermäßigem Verschleiß an neu entwickelten Triebwerken für Boeings und Airbus' Mittelstreckenjets gefunden. 500 dieser Triebwerke werden nun bei Routineinspektionen umgebaut oder ausgetauscht. Die Aktie von Boeing stieg um 2,3%. Auch Analystenkommentare sorgen für Bewegung, Groupon zog dank einer sehr positiven Studie von Morgan Stanley knapp 5,2% an.

Die Ölpreise waren weiter auf Erholungsmodus, Brent legte 1,8% zu, WTI verzeichnete ein Plus von 2,2%%. Der Handel in Gold war verglichen mit den letzten Tagen relativ bewegt, am Ende pendelte sich der Kurs bei rund 1.320 US-Dollar ein. Ebenfalls einiges an Bewegung gab es im Handel zwischen Euro und Dollar, nach einigem Hin und Her wurde das Währungspaar dann fast unverändert bei einer Marke 1,2332 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen fest  indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mit teils deutlichen Gewinnen.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Zumtobel AG

Der heimische Leuchtenhersteller legte nach mehreren Gewinnwarnungen heute Morgen Ergebnisse vor, die ebenfalls rot durchzogen waren. Der Umsatz lag mit €283,7Mio. um 7,3% unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte EBIT brauch demnach auf €0,2Mio. ein nach €10Mio. im Vorjahr, während das EBIT inklusive aller Sondereffekte bei €-2,2Mio. lag nach €€5,6Mio. im Vorjahr. Das Nettoergebnis war mit €-9,3Mio. ebenfalls negativ, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von €2,2Mio. erzielt worden war. Vor allem der schwache Markt in Großbritannien sowie währungsbedingte Schwankungen machen dem Unternehmen nach wie vor zu schaffen. Der Umsatz in der Region „Nordeuropa“, zu der auch Großbritannien gehört, brach um 23% ein ggü. dem Vorjahr. Der Ausblick für das Gesamtjahr (welcher am 24.1.2018 zuletzt angepasst wurde) bleibt bestehen: das bereinigte EBIT (vor Restrukturierungsaufwendungen) soll bei €15-25Mio. liegen, der Umsatz dürfte um ca. 8% zurückgehen. Im Rahmen der FY17/18 Ergebnisse im Juni 2018 soll ein überarbeiteter strategischer Plan vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang sollen auf im Laufe des vierten Quartals weitere Restrukturierungsaufwendungen verbucht werden.

Q3/17-18: Umsatz: €283,7Mio. (276,6e); EBIT: €-2,2Mio. (-1,2e); Nettoergebnis: €-9,3Mio. (-3,7e)

Andritz

Das Unternehmen hat vom Office Nationale de Lèlectricita et de LÉau potable (ONEE) den Auftrag zur Lieferung der hydro- und elektromechanischen Ausrüstung für das neue Pumpspeicher-wasserkraftwerk Abdelmoumen erhalten. Auftragswert: 120 Mio. Euro.



(06.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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