ATX-Trends: KTM, SBO, OMV, Telekom Austria, FACC, RBI, Erste Group ... im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Der leicht nachgebende Euro verschaffte den europäischen Börsen am gestrigen Handelstag etwas Erleichterung, und so konnten die meisten Indices den Tag mit Zuwächsen beenden. Getrieben von den weiter starken US-Börsen und der Erholung im Technologiesektor konnte auch in Europa diese Branche deutlich zulegen. Unter anderem konnte Nokia einen Tagesgewinn von nahezu 2,2% erzielen, STMicroelectronics legte 3,1% zu, und auch Infineon konnte den Tag mit knapp 3,3% höheren Notierungen beenden. In London erregte Next einiges Aufsehen, der Mode- und Einrichtungshändler konnte im Weihnachtsgeschäft deutlich bessere Umsätze als erwartet erzielen, worauf der Kurs 6,7% in die Höhe schnellte. Von der guten Stimmung wurde auch Marks & Spencer mitgezogen, hier gab es ein Tagesplus von 1,4% zu vermelden. Eine Meldung, wonach China die Produktionskapazitäten in Stahl weiter reduziere, liess die Anleger zu den Papieren von Thyssenkrupp greifen, der deutsche Stahlproduzent konnte gestern 4,2% höher schliessen.

Weiter im Aufschwung befindet sich die Börse in Wien, auch gestern gab es deutliche Zuwächse die höher als bei den übrigen europäischen Börsen ausfielen. Es gab kaum kursrelevante Unternehmensnachrichten, die Öltitel profitierten von steigenden Rohstoffpreisen, Schoeller-Bleckmann legte vor diesem Hintergrund 4,4% zu, auch die OMV war gesucht und konnte 1,2% dazugewinnen. Ebenfalls sehr fest präsentierten sich Telekom Austria   mit einem Kurszuwachs von 3,8%. Die Papiere erreichten den höchsten Stand seit Ende Oktober. Weiter auf Höhenflug befanden sich außerdem FACC mit plus 3,7%, nachdem der Titel bereits einer der größten Gewinner des Vorjahres gewesen war. Unter den ATX -Schwergewichten stachen Raiffeisen mit einem Kurszuwachs von 3,4% und Voestalpine   mit einem Plus von 2,1% hervor. Erste Group   hingegen notierten mit plus 0,2% nur wenig verändert. Auf der Verliererseite standen Do & Co. Mit einem satten Minus von 4,9% büßten die Titel des Cateringunternehmens einen großen Teil ihrer deutlichen Vortagesgewinne wieder ein. Auch für Vienna Insurance ging es nach dem starken Tag zuvor nach unten, am Ende stand ein Minus knapp mehr als 1,0% zu Buche.

Sowohl der Dow Jones als auch der marktbreite S&P500 schwangen sich zu neuen Rekordmarken auf, ebenso der Nasdaq 100. Rückenwind kommt nach wie vor von der Konjunktur: Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im Dezember überraschend aufgehellt. Das Protokoll der Fed-Sitzung vom Dezember bewegte hingegen die Kurse kaum. Trotz einer eher niedrigen Inflation hält die Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Der Bericht eines Tech-Magazins über fehlerhafte Chips von Intel lastete am Mittwoch schwer auf dessen Aktienkurs, die Papiere büßten 3,4% ein. Davon profitieren konnte Konkurrent AMD, hier gab es ein Tagesplus von 5,2%. General Motors vermeldete zwar geringere Umsätze, allerdings fiel der Rückgang weniger deutlich als erwartet aus und der Aktienkurs legte 2,4% zu. IBM wurde von der Royal Bank of Canada auf „Outperform“ hochgestuft was zu einem Anstieg von 2,8% führte. Auch zu United Technologies äußerte sich die Bank positiv, was in einem Kurszuwachs von 1,5% resultierte.

Stark erholt zeigten sich gestern die Ölpreise und glänzten mit starken Zuwächsen, Brent schloss 1,9% höher, bei WTI betrug der Zuwachs gar 2,1%. Gold musste den jüngsten Zuwächsen etwas Tribut zollen, nach einigen Ausschlägen pendelte sich der Kurs bei rund 1.314 US-Dollar ein. Und der Euro gab den ganzen Tag über leicht ab, gegen Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei einer Marke von rund 1,202 zum Greenback gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite wird heute der inoffizielle ADP-Arbeitsmarktbericht  (inoffizieller Arbeitsmarkt, morgen folgt der offizielle US-Arbeitsmarktbericht) veröffentlicht. Von der Unternehmenseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

KTM  nimmt den Luftfahrt- und Rennsportausrüster Pankl Racing Systems von der Wiener Börse und bietet den Aktionären 42,18 Euro je Aktie. Zuletzt wurde das Pankl-Papier am 29. Dezember um 41 Euro gehandelt. KTM Industries habe das Delisting der Pankl-Aktien initiiert, teilte KTM Mittwochabend mit. Pankl Racing gehört zu 94,5 Prozent der KTM Industries AG.Am 3. Jänner 2018 ist das Börse-Gesetz in Kraft getreten, das für börsenotierte Aktiengesellschaften die Möglichkeit eines freiwilligen Ausscheidens aus dem Amtlichen Handel vorsieht. Davon macht KTM nun Gebrauch. Das Angebot richte sich auf den Erwerb von 95.235 Pankl-Aktien, heißt es.



(04.01.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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