ATX-Trends: Strabag und das Q3 (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch mit Ausnahme der Londoner Börse an ihre Erholungstendenz vom Vortag angeschlossen. Allerdings gaben sie am Nachmittag einen Großteil ihrer Gewinne wieder ab. Marktbeobachter erklärten dies mit dem nachlassenden Schwung am New Yorker Aktienmarkt, wo vor allem Technologiewerte unter die Räder kamen. Die Börse in London wurde durch das steigende Pfund belastet, das dank der Annäherung zwischen Brüssel und London bei den Brexit-Gesprächen deutlichen Rückenwind bekam.  Technologiewerte kamen deutlich unter Druck, der Sektorindex musste gleich 2,7% abgeben. Am stärksten war die Einzelhandelsbranche mit einem Tagesplus von über 1,7%. Die spanische Bank BBVA verkaufte Immobilien im Wert von 4 Milliarden Euro an den US-Investor Cerberus und konnte 2,0% zulegen. Philips verkaufte einen großen Teil seines Anteils an Philips Lightning und schloss 1,0% schwächer, Philips Lightning musste eine Einbusse von 5,4% hinnehmen. PSA will wegen CO2-Emissionsproblemen bei Opel 500 Millionen Euro von General Motors zurückverlangen, die Aktie erzielte ein Tagesminus von mehr als 3,9%. Volkswagen konnte dank positiver Kommentare von Credit Suisse über eine Investorenveranstaltung 3,4% höher schliessen.
     
  • Im positiven Bereich schloss gestern auch der ATX , auch hier gab es im späten Handel einen leichten Rückschlag. Im Blickfeld standen gestern Unternehmensberichte, die ohne große Überraschungen verliefen. Immofinanz musste dennoch 2,5% abgeben, Vienna Insurance wurde ebenfalls verkauft und schloss 1,9% schwächer. Porr hingegen konnte aus den Ergebnissen Profit zeihen, der Titel legte 2,6% zu. Kapsch-TrafficCom-Titel schlossen mit einem satten Zuwachs von 3,6%, der Mautspezialist hatte seinen Umsatz deutlich gesteigert, musste aber Währungsverluste verzeichnen.  Weit oben in der Gunst der Anleger war wieder AT&S, der Leiterplattenhersteller konnte auch gestern ein Tagesplus von 3,3% erzielen. Stark war auch VoestAlpine mit einem Tagesplus von 2,3%, OMV legte 0,9% zu und auch die Erste Group schloss mit 0,7% höheren Notierungen. Strabag gab im Vorfeld der Ergebnispräsentation 2,1% ab.
     
  • In den USA kamen vor allem Technologiewerte unter Druck, der Nasdaq100 sackte 1,7% ab. Die Schwäche bei den Technologiewerten wurde mit Gewinnmitnahmen und Umschichtungen begründet. Apple verlor knapp 2,1%, auch Amazon rutschte 2,7% ab. Ein neues Hoch erzielte der Dow Jones und kletterte erstmals über 23.900 Punkte. Erfreuliche Signale kamen vom Immobilienmarkt, im Oktober wurden deutlich mehr Hausverkäufe abgeschlossen als erwartet.  Zusätzliche Unterstützung kam von der Meldung, dass die US-Wirtschaft im Sommer etwas mehr gewachsen ist als bisher angenommen. Domino’s Pizza profitierte von einer Kaufempfehlung durch Nomura und erzielte ein sattes Plus von 4,0%. Morgan Stanley empfahl Allergan zum Kauf, der Pharmahersteller konnte dadurch 2,2% zulegen.
     
  • Weiter nach unten ging es für den Ölpreis, Brent schloss 0,8% schwächer, WTI gab 1,2% ab. Gold erlitt im Tagesverlauf einen leichten Einbruch, gegen Abend wurde das Edelmetall bei rund 1.284 US-Dollar per Unze gehandelt. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar verlief leicht bewegt, am Ende stand eine fast unveränderte Notierung von 1,185 zu Buche.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden diverse Daten aus der Eurozone veröffentlicht. In Österreich meldete heute Früh Strabag Ergebnisse.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Strabag

Der heimische Baukonzern legte heute Morgen die Ergebnisse für die ersten 9 Monate 2017 vor. Die Bauleistung konnte dabei um 9% gesteigert werden auf €10,4Mrd. während der Umsatz um 5% zulegte auf €9,4Mrd. Vor allem der deutsche Straßenbau sowie mittelgroße Projekte in Österreich trugen zum Wachstum bei. Das EBITDA lag mit €448,4Mio. nahezu auf dem Niveau des Vorjahres, in welchem die Firma von einem positiven Einmaleffekt i.H.v. €27,8Mio. profitierte. Das EBIT lag mit €170,5Mio. zwar aufgrund leicht höherer Abschreibungen um 3% unter dem Vorjahreswert, bereinigt um den oben angesprochenen Einmaleffekt hätte das Wachstum jedoch 15% betragen. Bedingt durch negative Wechselkurseffekte  von €27,3Mio. sank das Konzernergebnis auf €73,8Mio. nach €104,3Mio. im Vorjahr. Auch für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen optimistisch: die Bauleistung wird nun bei €14,5Mrd gesehen (bisher: €14Mrd.), die EBIT-Marge soll weiterhin 3% betragen.
 
9M/17: Umsatz: €9,4Mrd. (9,5e); EBITDA: €448,4Mio. (459,8e); EBIT: €170,6Mio. (181,9e); Konzernergebnis: €73,8Mio. (85,5e)



(30.11.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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