ATX-Trends: S Immo und das Q3 (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Belastet wurden zum Wochenbeginn die europäischen Börsen durch den anhaltend starken Euro, wodurch die wichtigsten Indices gestern leichte Abschläge zu verzeichnen hatten. Zu den bevorzugten Sektoren zählten gestern die Immobilien, die ein Plus von 0,3% erreichen konnten. Gesucht waren  auch  Aktien von GlaxoSmithKline die dank einer Kaufempfehlung durch die UBS knapp 1,8% höher schliessen konnten. Zurückhaltung übten die Anleger bei Rohstofftiteln, der Sektor gab insgesamt knapp mehr als 1,2% ab. Hier waren es vor allem Signale einer nachlassenden Wirtschaftsentwicklung aus China, die die Anleger vorsichtig werden liessen. Schwach waren auch Aktien aus dem Bereich der Halbleiterindustrie, Infineon schloss 1,8% tiefer. Analysten von Morgan Stanley sehen den Nachfragezyklus für diese Produkte kurz vor dem Höhepunkt.
     
  • Bei weiter geringen Umsätzen verlor auch der ATX etwas an Boden und schloss knapp 0,9% schwächer. Die Meldungslage verbleibt weiter dünn. Gemischt waren gestern die Banken, Erste Group büßte 0,7% ein, die Bawag musste ebenfalls knapp 1,6% abgeben, Raiffeisen hingegen konnte 0,9% zulegen. OMV musste trotz einer Kurszielanhebung durch die RCB den leicht nachgebenden Ölpreisen Tribut zollen und verzeichnete ein Tagesminus von 0,9%. Das Kursziel von Schoeller-Bleckmann wurde von der RCB ebenfalls angehoben, dieser Titel konnte daraus aber Profit schlagen und gewann 1,1% dazu. Und ähnliche Vorzeichen galten für EVN , auch hier gab es eine Kurszielerhöhung und der Wert konnte 1,5% höher schliessen.
     
  • Die Börsen in den USA begannen den „Cyber Monday“ zunächst stark und alle drei grossen Indices erreichten neue Bestwerte, dann drehte sich die Stimmung aber leicht und schlussendlich stand nur für den Dow Jones ein Tagesgewinn und ein neuer Rekord zu Buche. Positive Signale kamen vom Häusermarkt, wo die Verkäufe neuer Häuser im Oktober deutlich gestiegen waren. Nach dem "Black Friday", der bereits vor dem Wochenende traditionell das Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel eingeläutet hatte, lockten nun an diesem Montag, dem "Cyber Monday", die Internet-Shops ihre Käufer mit Schnäppchenpreisen. Beide Tage gelten als wegweisend für das wichtige Weihnachtsgeschäft in den USA und auch als Indikatoren für die allgemeine Konsumstimmung. Hier ist vor allem Amazon zu erwähnen, der Titel durchbrach erstmals in der Geschichte die Marke von 1.200 US-Dollar, kam dann aber von dem Höchstwert wieder zurück, am Ende blieb ein Plus von 0,8%. Ölwerte verbilligten sich leicht, Chevron sank um 0,8%, ExxonMobil gab 0,4% ab. Western Digital rutschte gleich um 6,7% ab, nachdem Morgan Stanley den Titel auf „Halten“ herabgestuft hatte.
     
  • Vorerst einmal beendet war der Anstieg bei Öl, Brent schloss marginal schwächer, WTI gab deutlich 1,4% ab. Hier ist im Moment Abwarten vor der OPEC-Konferenz in dieser Woche angesagt. Wenig Bewegung gab es bei Gold , das Edelmetall tendierte leicht nach oben und wurde gegen Abend bei einer Marke von rund 1.295 US-Dollar gehandelt. Unverändert stark ist der Euro, der im frühen Handel über die Marke von 1,195 zum Dollar kletterte, dann aber wieder abgeben musste und am Abend knapp über 1,19 gehandelt wurde. Neben starken Sentimentdaten in Europa wurden auch schwächere US-Inflationszahlen und damit reduzierte Erwartungen auf weitere Zinsschritte als Grund für diese Stärke genannt.

     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden diverse US-Konjunkturdaten veröffentlicht. In Österreich meldete heute Früh S-Immo Ergebnisse, nachbörslich wird Immofinanz Ergebnisse melden.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN


S-Immo

legte heute Morgen die Ergebnisse für die ersten 3 Quartale 2017 vor. Die Gesamterlöse der Firma lagen mit  €144,2Mio. leicht unter dem Vorjahreswert. Auch die Mieterlöse lagen bei €86Mio. nach €88,5Mio. im Vorjahr aufgrund der Verkäufe einiger Objekte. Das EBITDA der Firma lag mit €71,3Mio. jedoch leicht über dem Vorjahresniveau. Das Bewertungsergebnis war zwar mit €68,2Mio. deutlich positiv, konnte aber dem hohen Wert des Vorjahres (€107,6Mio.) nicht erreichen. Dementsprechend lag das Nettoergebnis mit €77Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert von €119,8Mio. Der FFO I, welcher die nachhaltigen Cashflows der Firma abbildet, konnte um 17,6% gesteigert werden auf €36,8Mio. Der EPRA-NAV/Aktie lag bei €16,06. Wie üblich gab die Firma keinen konkreten Ausblick für den Rest des Jahres, man zeigt sich jedoch auch für 2018 „äußerst zuversichtlich“.
 
9M/17: Mieterlöse: 86Mio. (Vj.: 88,5); EBITDA: €71,3Mio. (Vj.: 68,7); Nettoergebnis (vor Minderheiten): €77Mio. (Vj.: 119,8); FFO I: €36,8Mio. (Vj.: 31,3)



(28.11.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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