ATX-Trends: Europas Börse mit starker Monatsbilanz (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die europäischen Börsen konnten am Freitag an die Gewinne der Vortage anknüpfen und relativ deutlich zulegen. Dadurch ergab sich eine starke Monatsbilanz, der EuroStoxx50 konnte im September ein Plus von gut 5,0% verzeichnen, was besonders beeindruckend ist angesichts der Tatsache, dass dieser Monat üblicherweise zu den schwächeren des Jahres gehört. Am stärksten zeigten sich zum Monatsausklang die Medienwerte mit einem Zuwachs von mehr als 1,0%. Äußerst gesucht war Vivendi mit einem Tagesgewinn von 2,9%, Credit Suisse hatte diesen Wert gleich um zwei Stufen hinaufgesetzt und das Kursziel deutlich angehoben. Enttäuschend verlief hingegen ein Investorentag für Merck, nachdem die Aktie bereits am Vortag unter Druck geraten war gab der Pharmakonzern zusätzlich mehr als 3,0% ab, das Unternehmen befürchtet Gewinneinbußen durch den starken Euro. Das Börsendebut des Computerspiele-Entwicklers Rovio in Finnland endete eher enttäuschend, nach zwischenzeitlichen Zuwächsen schlossen die Papiere des „Angry-Bird“ Erfinders exakt zum Ausgabekurs. Bereits heute stehen die Einkaufmanagerindizes für Spanien und Italien für das Verarbeitende Gewerbe am Programm, am Mittwoch folgen die für Dienstleistungen. Ebenfalls am Mittwoch wird der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone veröffentlicht, ehe am Freitag der Auftragseingang der deutschen Industrie folgt. Zusätzlich gibt es heute noch die Arbeitslosenquote in der Eurozone. Zusätzliche Impulse könnte die Veröffentlichung des Protokolls der letzten EZB-Sitzung am Donnerstag verschaffen.
     
  • Leicht stärker konnte der ATX die Woche beenden, für den gesamten Monat gab es einen Zuwachs von 2,5%. Stark unter Druck geriet Palfinger , nachdem der China-Partner Sany rund 2,5% der Aktien zu 37,00 Euro je Stück verkauft hatte. Der Kranhersteller erlitt bei hohem Volumen einen Tagesverlust von knapp 6,5%. Größere Abgaben gab es auch in Lenzing (minus 1,4%) und OMV (minus 1,3%). AMAG büßte bei deutlich höheren Umsätzen 3,4%.  Die größten Gewinner waren Zumtobel (plus 5,1%) und Porr (plus 3,0%). Auch Wienerberger war sehr stark mit einem Tagesgewinn von 1,9%.
     
  • Neue Rekordhochs gab es für S&P500 und Nasdaq Composite, beide Indices schlossen knapp unter den Tageshöchstständen auf neuen Allzeithochs. Auch der Dow Jones näherte sich bis auf wenige Zähler seinem bisherigen höchsten Niveau. Für das bekannteste Börsenbarometer gab es dadurch mit 2,1% Zuwachs einen ebenfalls erfreulichen September, das Quartal konnte mit 4,9% Plus beendet werden. Konjunkturdaten waren kaum der Auslöser, diese fielen eher gemischt aus. Teuerung und Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte waren weniger gestiegen als im Vormonat, die Stimmung der Verbraucher hatte sich laut dem Michigan-Index deutlich verschlechtert. Die Google -Mutter Alphabet profitierte von Kurszielerhöhungen durch Goldman Sachs und Morgan Stanley und schloss 0,9% höher. Von Citigroup gab es eine Kurszielerhöhung für Nvidia , der Titel legte knapp 1,8% zu. Der Streaming-Spezialist Roku , der am Vortag ein glänzendes Börsendebüt hingelegt hatte, verzeichnete auch am Freitag weiteren Zulauf. Die Aktien stiegen um knapp 13,0%. Viele wichtige Daten warten in der kommenden Woche, bereits heute gibt es den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Am Mittwoch folgt der für das nichtverarbeitende Gewerbe, ebenso werden die ADP-Beschäftigungszahlen veröffentlich. Am Donnerstag folgt dann der Auftragseingang der Industrie, ehe mit den Arbeitsmarktdaten am Freitag die wohl bedeutendsten Daten bekanntgegeben werden.
     
  • Wenig Bewegung gab es beim Ölpreis, Brent schloss 0,2% höher als am Vortag, WTI legte im selben Ausmaß zu. Gold erlebte ebenfalls einen ruhigen Handel, das Edelmetall tendierte am Abend schwächer und näherte sich der Marke von 1.280 US-Dollar. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar wurde durch die Konjunkturdaten aus den USA etwas lebhafter, die geringere Teuerung half der Gemeinschaftswährung, für einen Euro wurden zu Tagesende rund 1,182 US-Dollar bezahlt.

     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mit leicht freundlicher Tendenz. Von der Makroseite werden heute Arbeitsmarktdaten aus der Eurozone und der ISM (Industrie) aus den USA gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es weiterhin relativ ruhig.

     

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(02.10.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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