ATX-Trends: voestalpine, Lenzing, Amag, OMV im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Positiv haben Europas wichtigste Aktienmärkte auf die vorerst weiter lockere Geldpolitik der EZB reagiert und den Tag mit Zuwächsen beendet. Mario Draghi betonte, dass das Anleihekaufprogramm weiterlaufen werde, bis die Inflation substantiell steigt. Diese sei aus Sicht der EZB noch immer zu niedrig. Technologiewerte waren gestern am Stärksten, der Sektor legte knapp 1,5% zu. Bankenwerte hingegen litten unter den vorerst weiter niedrigen Zinsen und waren die schwächste Branche, der Sektor gab mehr als 0,7% ab. Bei Energieunternehmen bestimmten Übernahmespekulationen das Geschehen. Iberdrola zog um knapp 0,9% an, nachdem Medien über eine Übernahme der RWE -Tochter Innogy berichtet hatten, was allerdings von dem spanischen Unternehmen umgehend dementiert wurde. Engie profitierte von einer Kurszielerhöhung durch HSBC, der französische Versorger schloss 2,7% stärker. Im Gegensatz dazu wurde die Empfehlung für Ferrari von Morgan Stanley gleich um zwei Stufen gesenkt, der Kurs sackte daraufhin 6,9% ab. Nordea will den scharfen Regulierungen in Schweden mit einer Verlagerung des Hauptsitzes nach Finnland entgehen, wodurch auch Kosten in Milliardenhöhe eingespart werden sollen, Anleger reagierten trotzdem verschreckt und der Aktienkurs gab 1,4% nach.

Die Börse in Wien schloss gestern ebenfalls höher. Der ATX wurde vor allem von den Index-Schwergewichten wie Voestalpine (plus 1,9%), OMV (ebenfalls plus 1,9%) und Andritz (plus 1,5%) gestützt. Lenzing konnte an die Vortagesgewinne anknüpfen und notierte bei Handelsschluss um knapp 3,6% höher. Weiter im Abwärtstrend war hingegen Zumtobel , auch gestern gab es ein Minus von 1,1%. Berenberg bestätigte die „hold“-Empfehlung, senkte aber das Kursziel leicht. Bei Amag erhöhte Berenberg das Kursziel deutlich und passte sich dadurch an den momentanen Aktienkurs an, beliess aber die die Empfehlung auf „hold“ , die Aktie konnte die anfänglichen Gewinne nicht halten und ging mit einem Minus von 2,2% aus dem Handel.

Die US-Börsen haben am Donnerstag kaum verändert geschlossen, es herrschte weiter Vorsicht wegen des schwelenden Nordkoreakonfliktes und des Hurrikans „Irma“. Walt Disney enttäuschte die Anleger und dämpfte die Hoffnungen auf steigende Gewinne, der Medienkonzern musste dadurch ein Minus von knapp 4,4% hinnehmen. Auch General Electric wurde verkauft und schloss 3,6% höher, JPMorgan hatte sich negativ zur künftigen Geschäftsentwicklung geäußert. Visa ernannte eine neue Chefin für Europa, Anleger honorierten diese Nachricht mit einem Zuwachs von 1,3%. Eli Lilly will im Rahmen eines Sparprogramms 3500 Stellen streichen, die Aktie reagierte darauf mit einem Kursplus von 1,3%.

Öl erlebte gestern einen sehr volatilen Handel, Brent konnte 0,5% zulegen, WTI musste 0,1% abgeben, die drohenden Produktionsausfälle durch die Wetterkapriolen bestimmten den Handel. Weiter im Aufwärtstrend befindet sich Gold , gestern gab es zusätzliche Unterstützung durch den schwachen US-Dollar, das Edelmetall wurde gegen Abend knapp unter 1.350 US-Dollar gehandelt. Sehr volatil war auch der Euro, insgesamt konnte die Gemeinschaftswährung deutlich zulegen und überschritt die Marke von 1,20 zum US-Dollar, am Abend wurde das Währungspaar sogar noch etwas höher gehandelt.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

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(08.09.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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