ATX-Trends: FACC und Flughafen mit aktuellen Zahlen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Von der Schwächer der Technologiewerte in den USA wurden gestern auch die europäischen Börsen ergriffen, der Wahlerfolg des als europa- und wirtschaftsfreundlich geltenden französischen Präsidenten Emmanuel Macron beeindruckte hingegen die Anleger kaum. Abverkauft wurden vor allem Chip-Werte, Dialog Semiconductor schloss 6,6% tiefer, STMicro verlor fast 9,0%. Leichte Gewinne gab es dagegen für die Autobranche, angeführt von Renault, das nach einer positiven Einschätzung der Wachstumsaussichten durch Analysten der Citigroup knapp 2,3% zulegen konnte. Auch VW startete mit einem Plus von 1,7% einen Erholungsversuch.
     
  • Auch die Wiener Börse hat am Montag mit schwächerer Tendenz geschlossen. Belastet wurde der ATX unter anderem von Abschlägen bei Voest Alpine, der Stahlkonzern schloss 2,2% tiefer verglichen mit Ende der Vorwoche. Aber auch die Banken reihten sich ins schwache europäische Umfeld ein, Erste Group gab 2,1% ab, Raiffeisen konnte mit 0,6% Minus die Verluste in Grenzen halten. Andritz meldete den Bau eines Kaltwalzwerkes für das deutsche Unternehmen Risse + Wilke, diese Nachricht wurde von den Anlegern aber nicht honoriert und der Anlagenhersteller gab ebenfalls kräftig ab. Das Schlusslicht im Marktsegment Prime Market bildeten Wolford -Aktien mit einem Minus von 6,6%. Die Eigentümer des Vorarlberger Wäsche- und Strumpfherstellers suchen einen Käufer für ihre Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen. Bau- und Immobilienwerte waren unter den wenigen Kursgewinnern zu finden. An der Spitze der Kurstafel rangierten UBM (plus 2,0%), gefolgt von Porr (plus 0,7%) und Strabag (plus 0,6%).
     
  • In den USA setzte sich der Kursrutsch bei den Technologiewerten fort, wenngleich es im Laufe des Handelstages doch zu einer Stabilisierung kommen konnte. Am Freitag hatten sich Analysten von Goldman Sachs skeptisch zur derzeitigen hohen Bewertung bei diesem Sektor geäußert, was für viele Investoren Anlass war, die erzielten Gewinne einmal zu realisieren. Zudem sorgten Medienberichte für Unruhe, wonach Apple bei seinem neuen iPhone Probleme mit einem neuen Chip haben könnte und dadurch technologisch ins Hintertreffen geraten könnte. Auf der Gewinnerseite stand General Electric , der Konzern hatte einen Führungswechsel angekündigt und konnte den Tag mit einem Kursplus von 3,6% beenden.
     
  • Öl konnte die am Freitag begonnene Erholung weiter fortsetzen, WTI legte 0,6% zu und Brent schloss 0,3% höher. Nach wie vor belastet die steigende Produktion in den USA die Kurse, laut den Öldienstleister Baker Hughes hat die Zahl der Bohrlöcher weiter zugenommen, und das US-Energieministerium rechnet dass im nächsten Jahr mehr als 10 Millionen Barrel täglich in den USA produziert werden. Gold verhielt sich relativ unauffällig und beendete den Handel bei geringer Volatilität mit leichten Abschlägen. Auch der Euro hat sich im gestrigen Handel nur wenig gegen den US-Dollar bewegt und schloss nahezu unverändert. Unterstützung bekam die Gemeinschaftswährung durch das Wahlergebnis in Frankreich und auch vom Rückschlag der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung bei Kommunalwahlen in Italien.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite steht heute der ZEW-Index (Umfrage unter Finanzinvestoren) aus der Eurozone und die Produzentenpreise aus den USA auf der Agenda. Von der Unternehmensseite meldet heute Früh FACC Zahlen (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN

FACC

Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte FACC mit dem Rückenwind steigender Passagierzahlen im Flugverkehr und damit einhergehend hoher Flugzeugauslieferungen einen Umsatz in Höhe von 705,7 Mio. EUR. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21,6 % oder 125,5 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse aus Produktlieferungen konnten um 24,6 % auf 646,1 Mio. EUR erhöht werden, wobei alle drei Segmente - Aerostructures, Engines & Nacelles und Interiors - zum Wachstum beigetragen haben. Wesentliche Treiber im Bereich der Produktumsätze bildeten im Geschäftsjahr 2016/17 die Programme für die Airbus A320-Familie, den Airbus A350 XWB, die Boeing 737 und 787 sowie für Bombardier und Embraer Business Jets. Alle weiteren Programme, darunter auch sämtliche Komponenten für die Ausstattungen von Triebwerken der Hersteller Rolls-Royce und Pratt & Whitney, haben sich den Planungen entsprechend entwickelt und zum Wachstum des Konzerns beigetragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 26,9 Mio. EUR (2015/16: -58,8 Mio. EUR). Der Ausblick wurde bestätigt (Erreichen des Umsatzziels von einer Milliarde Euro gemäß der "Vision 2020" bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21). Für die Folgejahre wird von einer stufenweisen Steigerung der Fertigungsrate in wesentlichen Programmen ausgegangen.

Flughafen Wien

Im Mai 2017 stieg das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) um 7,5% auf 2,8 Mio. Reisende. Kumuliert von Jänner bis Mai 2017 nahm das Passagieraufkommen um 9,1% auf 11,1 Mio. Reisende zu. Auch der Standort Flughafen Wien entwickelte sich mit einem Passagierplus von 6,7% von Jänner bis Mai 2017 sehr gut.



(13.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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