ATX-Trends: RBI hat die Arbeiten am IPO Prospekt der Polbank wohl ausgesetzt (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nach der Rekordjagd der letzten Woche verhielten sich die Anleger gestern vorsichtig und wollten kein Risiko eingehen. Der diplomatische Konflikt zwischen Katar und anderen arabischen Staaten, die anstehende Entscheidung der EZB und die Wahlen in Großbritannien sind im Moment zu viele Unsicherheitsfaktoren, die man vorerst abwarten will. So mussten die wichtigsten europäischen Indices gestern etwas abgeben, einzig die Londoner Börse schloss nahezu unverändert. Europaweit hatten die als krisenfest geltenden Versorger die Nase vorn, der Sektor gewann 0,6%. Am unteren Ende der Kursliste rangierten Chemie- und Pharmaunternehmen, die beide knapp 1,4% abgeben musste. Roche litt unter schlechten Nachrichten für das neue Brustkrebsmedikament, das nicht so gut mit anderen Wirkstoffen harmoniert wie erhofft, und schloss 5,4% tiefer. Stark war die deutsche Lufthansa , die Nachfrage aus Asien und den USA entwickelt sich besser als erwartet, der Titel konnte gestern 2,8% zulegen.
     
  • Entgegen dem schwachen europäischen Umfeld entwickelte sich der ATX besser und schloss den Tag mit einem Aufschlag von mehr als 0,4%. Auch hier waren die Versorger an der Spitze der Kursliste zu finden, Verbund legte knapp  3,1% zu, EVN fast  2,1%. OMV profitierte von der Tatsache, dass die Citibank die Kaufempfehlung und das Kursziel bestätigt hatte und schloss knapp 3,0% stärker. Der Bankensektor gab im Fahrwasser der europaweiten Schwäche nach, Erste Group verlor etwas mehr als 0,6%, Raiffeisen fiel um 0,5%. VoestAlpine profitierte ebenfalls von positiven Analystenstimmen, die RCB hatte das Papier auf „Buy“ aufgestuft und das Kursziel auf 45 EUR erhöht. Der Stahlkonzern gewann daraufhin mehr als 2,5%.
     
  • Auch in den USA standen die Zeichen deutlich auf Risikominimierung, etliche Anleger realisierten nach den starken Zuwächsen in den Wochen zuvor ihre Gewinne. Hier kommt neben den geopolitischen Unsicherheiten auch noch die für Donnerstag festgesetzte Anhörung des Ex-FBI Chefs Comey durch den Kongress hinzu. In diesem Umfeld gaben die drei wichtigen Indices allesamt rund 0,3% ab. Bei den Einzeltitel stand Macy’s im Mittelpunkt, der Warenhausbetreiber warnte vor schwächeren Margen und gab 8,2% ab. Das setzte auch die Konkurrenten unter Druck, WalMart schloss knapp 1,7% tiefer, Kohl’s verlor 5,8%. Valeant profitierte von Gerüchten, dass Carl Zeiss das Augenchirurgiegeschäft übernehmen will und erzielte ein Plus von 1,8%. Tesla profitierte von positiven Analystenstimmen und konnte 1,6% zulegen.
     
  • Der Ölpreis reagierte mit erhöhter Volatilität auf die diplomatischen Spannungen im arabischen Raum, durch den offensichtlichen momentanen Bruch innerhalb der OPEC sahen viele zunächst die vereinbarten Fördersenkungen gefährdet, am Ende überwogen aber die Sorgen bezüglich der Nachfrage und beide Sorten konnten deutlich höher schliessen. Gold profitierte von der allgemeinen Unsicherheit und konnte 1,1% höher knapp unter US-Dollar 1.300 schliessen. Der Euro erlebte einen sehr volatilen Handel zum US-Dollar, gegen Abend handelte die Gemeinschaftswährung stärker bei rund 1,128 zum US-Dollar.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

RBI

Laut polnischer Finanzaufsicht (KNF) wurde die Arbeiten am IPO Prospekt der Polbank (polnische Tochter der RBI) ausgesetzt.
 



(07.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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