ATX-Trends: voestalpine präsentiert die Zahlen zum (schiefen) Geschäftsjahr (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Auch gestern verlief der Handel an den europäischen Börsen in einer Art und Weise, die im Börsejargon als „lustlos“ bezeichnet wird. Es gab wenig neue Impulse um die Investoren aus der Reserve zu locken. Der Anstieg der Verbraucherpreise war noch etwas weiter zurückgegangen als erwartet, statt einem erwarteten Anstieg von 1,5% wurde einer von 1,4% gemeldet, damit ist die EZB hinsichtlich Inflation absolut nicht unter Zugzwang und kann das geldpolitische Programm genauso wie geplant weiter ausführen. Ganz unten im Sektorenvergleich rangierte gestern Basic Resources, ArcelorMIttal büßte 3,3% ein, Glencore , BHP Billiton und Riotinto verloren rund 2,5%. Unter den Einzelwerten stachen die Anteilsscheine von Ericsson  mit einem Kursgewinn von 4,5% positiv heraus, der Finanzinvestor Cevian Capital beteiligte sich am schwedischen Telekomausrüster.
     
  • Der ATX musste seinen dritten Verlusttag in Folge verzeichnen, am Ende stand ein Minus von mehr als 1,1%. Mit tieferen Rohstoffpreisen sackten die Ölwerte deutlich ab, Schoeller-Bleckmann rutschte 4,1% ab, OMV verlor 2,8%. VoestAlpine musste im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung ebenfalls Federn lassen. Die Zahlen von Strabag kamen im Rahmen der Erwartungen, der Auftragseingang war höher und daher konnte die Aktie 0,3% zulegen. Ebenfalls mit einem Minus gingen auch die Banken aus dem Tag.
     
  • Auch an den US-Börsen war wenig Bewegung zu vermerken, am Ende des Tages stand ein kaum merkbares Minus vor den wichtigen Indices. Kurios die Situation um den Chicago Einkaufsmanagerindex. In der ersten Meldung wurde er deutlich schwächer als erwartet gemeldet, was dementsprechend auf die Stimmung drückte. Allerdings erfolgte dann eine Korrektur, und die Stimmung hatte sich anscheinend mehr als erwartet aufgehellt. Im Branchenvergleich zählten erneut Bankenaktien zu den größten Verlierern. Goldman Sachs büßte knapp 3,1% ein. Ein starkes Geschäftsquartal hatte der Halbleiterhersteller Analog Devices und wurde mit einem Zuwachs von knapp 3,5% belohnt.
     
  • Weiter nach unten ging es für die Ölpreise, Brent fiel um 3,9% und WTI gab 2,7% ab. Einerseits fördert Libyen, das sich nicht an der Förderbremse beteiligen muss, wieder mehr Öl, zum anderen wird auch in den USA ein Anstieg der Förderung erwartet. Gold konnte gestern wieder leicht zulegen und beendete den Tag bei 1.268 US-Dollar, auch der Euro zeigte erneute Stärke gegen den Dollar und überschritt in der zweiten Tageshälfte die 1,12 Marke deutlich. Weiter sehr schwach das Pfund, die Wahlumfragen zeigen eine deutlich schwächere konservative Partei und daher wird eine Schwächung der Position von Teresa May bei den Brexit-Verhandlungen unterstellt.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht heute der ISM (Industrie) aus den USA im Fokus. Von der Unternehmensseite meldete heute Früh  voestalpine die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016/17. (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN

voestalpine

veröffentlichte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016/17. Dabei konnte der Umsatz um 2% gesteigert werden ggü. dem Vorjahr auf €11,3Mrd. Das EBITDA sank zwar um 2,7% YoY, dies ist jedoch vor allem auf positive Einmaleffekte im Vorjahr zurückzuführen. Ohne diese Effekte wäre ein Wachstum von 6,6% zu Buche gestanden. Dementsprechend sank auch das EBIT um 7,4% auf €823,3Mio. während das Nettoergebnis um 12,5% schrumpfte auf €527Mio. Für die erste Jahreshälfte 2017/18 erwartet die voest eine deutliche Steigerung der Ergebnisse. Da in der zweiten Jahreshälfte einige Investitionen aus der Vergangenheit erstmals einen Beitrag zum Ergebnis liefern sollten, geht das Unternehmen auch hier von einer Steigerung aus, wenngleich der Ausblick hier noch mit deutlichen Unsicherheiten behaftet ist.

FY16-17: Umsatz: €11,3Mrd. (11,1e); EBITDA: €1,5Mrd. (1,5e); EBIT: €823,3Mio. (790,2e); Nettoergebnis: €527Mio. (472,9e)



(01.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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