Aufatmen - Faymann weg, Mai guter Vorbote für einen guten Sommer (Wolfgang Matejka)

Jetzt ist es soweit. Die österreichische Politik hat den Schalter umgelegt (bekommen). Jetzt muss etwas passieren. Und das kann gar nicht schlecht sein.

Welches Kalkül einen Bundeskanzler treibt über Nacht sämtliche seiner Ämter weg zu schmeißen, mit wohlvorbereiteter Rede natürlich, und sich ins gekränkte Eck zu setzen mag uns eine rückblickende Analyse in der Zukunft vielleicht einmal wert sein, jetzt gilt es die Situation zu nutzen. Es ist dabei wirklich erfreulich, dass jeder, wirklich jeder, der mittlerweile genannten Nachfolgekandidaten (Kandidatinnen ;-)) mehr Wirtschafts- und Lösungskompetenz symbolisiert als der vorherige Status. Es wird daher jetzt etwas weitergehen im Lande Österreich. Wirtschaftlich und auch politisch. Uns interessieren hier vordergründig die Wirtschaft und die entstehenden Optionen für den Kapitalmarkt.

Dass es kein politisches Verständnis für unseren heimischen Kapitalmarkt gibt, wird mittlerweile nicht einmal mehr in Satiren zur Kenntnis genommen. Über dieses Vakuum an Akzeptanz konnte man zuletzt nur mehr fassungslos hinwegsehen, zum (zynischen) Lachen fehlte bereits jegliche Kraft. Die Erkenntnis, dass funktionierende Kapitalmärkte in Situationen wie der Aktuellen die einzige, wirklich einzige langfristige Chance darstellen positiv aus Schuldensituationen und Steuerbelastungsspiralen zu entkommen ohne dabei Risiken dem Staate aufzubürden, schien niemand mehr erkennen zu wollen. Kapitalmarktvertreter lagen im Ranking der Beliebtheitsskalen bereits knapp über dem „Pauschalverbrecher“. Mittlerweile hat man sich an den „Zockern“ und „Spekulanten“ scheinbar sattgerieben und deren Image-Ranking klettert wieder auf dem weiten Weg nach Oben und hat die „Prostituierten“ einmal hinter sich gelassen. Doch „Scherz“ (leider „“) beiseite, wir können uns jetzt wirklich darauf freuen, dass ein Kapitalmarkt nun anders gesehen wird als die Jahre zuvor. Dass die Definition „Risikokapital“ auch im Zusammenhang mit Wachstumschance und Renditeerwartung verstanden wird. Dass das Verständnis Raum findet, dass Wirtschaftswachstum und damit verbundenes Steueraufkommen nicht ohne Investitionen passieren kann. Dass wir in Österreich exzellente Mitarbeiter(Innen) haben die eine Chance in unserem Lande suchen. „Zuversicht“ heißt die Botschaft. Die Einzige. „Zuversicht“. Der Rest kommt von alleine.

Ach ja, und für alle jene die die schnelle Chance an unserem Markte suchen noch die Erkenntnis, dass dieses Momentum ein generelles Momentum darstellen wird. Es wird keine singulären Gewinner oder Verlierer geben, denn es sollte den gesamten Markt in ein neues Licht rücken und die bestehenden positiven Bewertungsdifferenzen unserer Börse gegenüber ihren europäischen Vergleichsmärkten transparent beleuchten. Dann kommt noch das Wachstum in Osteuropa dazu, ein Ölpreis, der wieder „mitspielt“, die aktuell nahezu global steigende Zuversicht der Unternehmen beim Übertreffen der Gewinnerwartungen der Analysten und … wetten der Mai wird ein guter Vorbote für einen guten Sommer :-) .

 



(10.05.2016)

Wahlplakat SPÖ, Werner Faymann, Kinderflohmarkt


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Wolfgang Matejka

Über 30 Jahre einschlägige Erfahrung im Bankwesen, davon über 15 Jahre in Führungspositionen

  • seit 07/2013 Chief Investment Officer der Wiener Privatbank SE
  • seit 07/2010 Geschäftsführender Gesellschafter der Matejka & Partner Asset Management GmbH
  • 02/2010 - 07/2010 Geschäftsführer der Oscar Investment GmbH Wertpapierfirma
  • seit 10/2009 Geschäftsführer der Matejka Beteiligungs GmbH, Erwerb, Verwaltung, Entwicklung und Veräußerung einer Beteiligung
  • 09/ 2009-10/2009 Vorstand der Q1 Capital Management AG, Unabhängiges Multi-Manager-Investmenthaus mit Sitz in Wien
  • 06 / 2009-10/2010 GF Sparrow GmbH. (Einzelgesellschaft) – Geschäftsgegenstand: Erwerb, Verwaltung und Entwicklung von Beteiligungen
  • 04 / 2006: GF Julius Meinl Investment GmbH
  • 03 / 2004: CIO Meinl Bank AG
  • 05 / 2002: Vst. Bank Vontobel Österreich AG
  • 01 / 1999: GF Allianz Invest KapitalanlagegesmbH.
  • 07 / 1994: Investment & Trust Bank (nunm. Allianz Investment Bank AG)
  • 04 / 1990: Länderbank Capital Markets GmbH.
  • 10 / 1981: Österreichische Länderbank AG
  • Matura (Naturwissenschaftl. Realgymnasium), CEFA, div. Fachseminare

>> http://wolfgang-matejka.com


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