Börsevorstände sehen Aufholpotenzial für den ATX (Christian Drastil)

 Finde es gut, dass die Börsevorstände eine Meinung zur künftigen Kursentwicklung haben ...

 

"Wien, 4. April 2016

-  Aktienumsatz steigt im 1. Quartal 2016 ggü. Vorjahreszeitraum um 3,8 % auf 15,7 Mrd. EUR

-  Durchschnittlicher Monatsumsatz liegt bei 5,23 Mrd. EUR

-  Aufholpotenzial für den ATX : Performance ytd - 5,28 %

-   Starke Liquiditätszufuhr: 265 Betreuungsmandate von Market Maker & Specialists

Der Aufwärtstrend beim Aktienumsatz an der Wiener Börse bleibt im ersten Quartal 2016 ungebremst: Das Handelsvolumen bei Beteiligungswerten liegt bei insgesamt  15,7 Mrd. EUR, ein Plus von 3,8 % gegenüber dem Vorjahr (Q1 2015: 15,1 Mrd. EUR).  Der Aktienumsatz im März reiht sich mit 5,68 Mrd. EUR nahtlos an die beiden sehr starken Vormonate (01/2016: 4,70 Mrd. EUR, 02/2016: 5,32 Mrd. EUR). Der durchschnittliche Monatsumsatz 2016 liegt damit bei 5,23 Mrd. EUR. Auch die Anzahl der abgeschlossenen Geschäfte ist auf sehr hohem Niveau: Im Februar und März 2016 wurden mit über 810.000 Trades die höchsten Transaktionszahlen seit Oktober 2008 gemessen. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt 20,9 %. 

„Es ist erfreulich, dass der Start in das Jahr 2016 auch heuer umsatzstark verlief. Aktuell haben sich die großen Konjunkturängste etwas entspannt. Die Aktienmärkte in Europa werden auch von der  Zinssenkung der EZB gestützt“, erläutern die beiden Vorstandsmitglieder Birgit Kuras und Michael Buhl. „Schon in den Jahren 2014 und 2015 stiegen die Aktienumsätze an der Wiener Börse jährlich um über ein Fünftel. Wir erwarten, dass die Umsatzzahlen in diesem Jahr das Niveau halten werden.“

Aufholpotenzial für den ATX

Im Verlauf des ersten Quartals ist der österreichische Leitindex ATX bisher um 5,28 % gesunken und hält per 31. März 2016 bei 2.270,38 Punkten. Die Performance des ATX ist im bisherigen Jahresverlauf damit leicht besser als die meisten Indizes der europäischen Leitbörsen. Der ATX erreichte am 5. Jänner 2016 seinen bisherigen Jahreshöchststand (2.362,73 Punkte). Die von Jänner bis Mitte Februar herrschende Unsicherheit ließ den Leitindex am 11. Februar 2016 auf seinen Jahrestiefstand sinken (1.957,05 Punkte). Die Senkung der europäischen Leitzinsen auf 0 %, Entspannung im Hinblick auf die Konjunkturängste sowie ein nachlassender Druck auf den Ölpreis begünstigten danach die Erholung des ATX.

„Internationale Anleger, vor allem Institutionelle, interessieren sich stark für österreichische Unternehmen. Die aktuelle Situation bietet Potenzial: Niedrigere Kursniveaus liefern immer auch gute Einstiegsmöglichkeiten für Investoren. Einige Titel trotzten dem allgemeinen Markttrend und konnten im ersten Quartal gute Kurszuwächse verbuchen“, heben Birgit Kuras und Michael Buhl hervor.

Um das internationale Interesse an österreichischen Aktien weiter zu steigern, veranstaltet die Wiener Börse regelmäßig Roadshows in den Finanzzentren der Welt, zuletzt in London und Amsterdam und diese Woche in Paris. Zudem arbeitet die Börse aktiv daran, die Pipeline für potenzielle Börsegänge zu füllen. Durch IPO Workshops und persönliche Unternehmensbesuche sollen österreichische Unternehmen, vor allem in Wachstumsbranchen, die ihr weiteres Wachstum mit Eigenkapital finanzieren wollen, angesprochen werden.

Top-Performer, umsatzstärkste Aktien und Handelsteilnehmer

Die Liste der performancestärksten Aktien im prime market weist ein heterogenes Bild auf: STRABAG SE (+ 12,70 %), Flughafen Wien AG (+ 9,59 %), Semperit AG Holding (+ 9,32 %), Telekom Austria (+ 7,22 %) und Andritz AG (+ 7,11 %) bilden die Top-5. Branchenseitig schwach sind im ersten Quartal 2016 vor allem Banken und Versicherungen. Die gesamte Marktkapitalisierung der Wiener Börse liegt per Ende März 2016 bei 84,17 Mrd. EUR. 

Das Ranking der umsatzstärksten Aktien führt im ersten Quartal 2016 die Erste Group Bank AG mit einem Geldumsatz von fast 3,06 Mrd. EUR an, vor OMV AG mit 1,94 Mrd. EUR und voestalpine AG mit 1,73 Mrd. EUR. Auf Platz vier und fünf folgen Raiffeisen Bank International AG (1,40 Mrd. EUR) und Andritz AG (1,15 Mrd. EUR). 

Der umsatzstärkste Handelsteilnehmer war im ersten Quartal 2016 Morgan Stanley & Co mit 8,33 % am Umsatz in Beteiligungswerten und Strukturierten Produkten der Wiener Börse, vor Wood & Company Financial Services (8,13 %) und Deutsche Bank AG (8,05 %). Auf Platz vier und fünf folgen die Börsemitglieder Hudson River Trading Europe Ltd. (7,70 %) und Spire Europe Ltd (7,59 %).

Der Handel an der Wiener Börse wird mit Zusatzliquidität von Market Maker und Specialists versorgt. Diese sorgen für ein qualitativ besseres Orderbuch und erhöhte Liquidität, mit dem Ziel letztlich mehr Auftragsvolumen und Umsatz zu generieren. Die Wiener Börse zählt per 1. April 2016 265 Market-Making-Mandate im prime market. Die beiden österreichischen Großbanken Raiffeisen Centrobank (38 Mandate) und Erste Group Bank (35 Mandate) spielen in der Betreuung von Unternehmen im prime market eine wichtige Rolle. Über die letzten Jahre ist es gelungen auch internationale Marktteilnehmer für die Betreuung österreichischer Aktien zu gewinnen. Im prime market bieten derzeit schon insgesamt 16 Börsemitglieder als Specialist oder Market Maker verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote an, das sind mehr Handelsteilnehmer als je zuvor. Je mehr Betreuer, desto mehr Volumen im Orderbuch, und umso leichter können auch große Aufträge von institutionellen Investoren ausgeführt werden."



(04.04.2016)

Handelsumsätze Wiener Börse Q1 (APA, Wiener Börse), (© Aussender)


 Latest Blogs

» SportWoche Party 2024 in the Making, 22. A...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 21....

» SportWoche Party 2024 in the Making, 21. A...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 20....

» BSN Spitout Wiener Börse: Zumtobel zurück ...

» Österreich-Depots: Stockpicking Österreich...

» Börsegeschichte 23.4: Euromarketing (Börse...

» News zu Erste Group, Strabag, Rosinger Gro...

» Wiener Börse Party #635: ATX stark, viele ...

» Nachlese: Varta bzw. die verborgene 13-Bil...


Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

>>


 Weitere Blogs von Christian Drastil

» SportWoche Party 2024 in the Making, 22. A...

Montag. 22. April Ich bin abergläubisch und mathematisch veranlagt. In der vergangenen Woc...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 21....

Sonntag. 21. April 30x30. Ich freue mich immer, wenn in den Podcast-Tagesstatistiken alte Folge...

» SportWoche Party 2024 in the Making, 21. A...

Sonntag, 21. April Marathon in einer Stunde. Ich habe es ja zuletzt immer wieder geschrieben, e...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 20....

Samstag, 20. April Ich hatte zuletzt über Todesfälle geschrieben und über den Ve...

» Österreich-Depots: Stockpicking Österreich...

Aktiv gemanagt: So liegt unser wikifolio Stockpicking Öster­reich DE000LS9BHW2: +0.52% vs....