Jochen Stanzl, 27. Januar 2016
Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark: Nach diesem Motto kann der Deutsche Aktienindex seine Kursgewinne aus der vergangenen Woche auch heute weiter verteidigen. Es spricht sich langsam herum, dass die negative Nachrichtenlage nicht potent genug war, einen echten Ausverkauf bei Aktien auszulösen. Die Korrektur reichte in New York und Frankfurt nur bis zu den Vorjahrestiefs, wo wieder neue Käufer eingestiegen sind. Nach einer Rally um rund 500 Punkte im DAX fehlen jetzt allerdings die Impulse, um die Kurse weiter steigen zu lassen. Es ist jedoch ein gutes Zeichen, dass der DAX die Gewinne trotz eines neuerlichen Crashs bei China-Aktien verteidigen kann. Die China-Sorgen sind für den Moment eingepreist.
Am Ölmarkt halten sich die Gerüchte über ein konzertiertes Einschreiten Russlands und der OPEC. Auch wenn diese nicht bestätigt sind, müssen Anleger auf der Hut sein, die auf fallende Preise setzen. Sollten sich die Gerüchte bestätigen, könnte der Ölpreis schnell um 5 oder 10 US-Dollar nach oben springen. Das würde zu hohen Verlusten bei offenen Leerverkaufspositionen führen.
Die Fed steht heute Abend vor einem Drahtseilakt. Sie muss versuchen, die Marktschwankungen zu würdigen, darf aber gleichzeitig nicht zu pessimistisch klingen. Das Wort der amerikanischen Währungshüter hat Gewicht. Wenn sie zu dramatisch klingen, könnten sie neue Unsicherheiten an den Märkten auslösen.
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