Zum Wochenauftakt fallen die Ölpreise zunächst kräftig, legten am gestrigen Nachmittag dann allerdings wieder leicht zu. WTI-Öl verteuerte sich um 0,36 Prozent auf 41,64 US-Dollar. Der Preis für Brent-Öl zog um 0,72 Prozent auf 44,69 US-Dollar an. Hintergrund des Richtungswechsels am Montag waren Presseberichte, wonach die saudische Regierung Maßnahmen zur Stabilisierung des Ölmarkts plane.
Tatsächlich wächst wegen der anhaltenden Preisschwäche der Druck auf die OPEC, die Preise zu stabilisieren, beobachten die Rohstoffanalysten der Commerzbank. In der kommenden Woche treffen sich die OPEC-Staaten zu ihrer planmäßigen Sitzung. Bereits im Vorfeld haben der Iran und Venezuela Druck auf die anderen OPEC-Länder ausgeübt, um die Preise nicht noch weiter abrutschen zu lassen. Sollte die derzeitige Fördermenge beibehalten werden, sagt der Ölminister von Venezuela einen Preisrückgang "bis in den mittleren 20er-Bereich" voraus.
Analysten der Commerzbank zufolge könnte die OPEC bei ihrer nächsten Sitzung am 4. Dezember jedoch nicht von ihrer Förderpolitik abrücken. Wie die Analysten beobachten, ziehen sich Finanzanleger verstärkt aus ihren Ölinvestments zurück.
Gold notierte am Montag unter 1.068 US-Dollar je Feinunze und ist damit wieder auf das in der vergangenen Woche erreichte 6-Jahrestief gefallen. Hintergrund ist die zunehmende Stärke des Dollars, wodurch sich Goldkäufe ausländischer Investoren verteuern. Anleger scheinen aufgrund des boomenden US-Arbeitsmarkts und einer damit einhergehenden leichten Preisteuerung mit einer Leitzinserhöhung ab dem 16. Dezember und weiteren Zinsschritten im kommenden Jahr zu rechnen. Wie am Montag bekannt wurde, geht Goldman Sachs davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im Jahr 2016 um bis zu 100 Basispunkte erhöhten könnte.
Der starke Dollar setzt auch den Gold-ETFs zu. Seit Novemberbeginn sind die Bestände der wichtigsten ETFs um insgesamt 38 Tonnen zurückgegangen. Spekulative Finanzinvestoren beginnen Gold zu shorten.
Auch Zentralbanken warten vorerst mit ihren Goldkäufen ab. Die russische Zentralbank hat im Oktober lediglich 18,4 Tonnen Gold erworben. Im September waren es noch 34 Tonnen gewesen. Russland hat damit seine Goldbestände seit Jahresbeginn von 1.208 Tonnen auf rund 1.350 Tonnen aufgestockt. Auch China deckt sich weiterhin mit Gold ein. Im Oktober beliefen sich die Käufe auf rund 14 Tonnen, wodurch die chinesischen Bestände auf aktuell 1.720 Tonnen gestiegen sind. Zum Vergleich: Im September beliefen sich Chinas Käufe auf 14,9 Tonnen, im August auf 16,2 Tonnen und im Juli auf 19 Tonnen.
Angesichts der schwachen Goldpreise, die zuletzt durch einen vierwöchigen Ausverkauf weiter nach unten gegangen sind, sehen Analysten der Saxo Bank den Markt als mittlerweile überverkauft an. "Eine potenzielle Zinswende in den USA scheint nun voll eingepreist zu sein. Dies sollte dabei helfen, den Preis zu stabilisieren", argumentiert Chefanalyst Ole Hansen von der Saxo Bank.
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