Aus http://www.christian-drastil.com/fachheft34_35 . 12% Indexplus, 24% Volumensanstieg – die Wiener Börse kann mit dem 1. Hj. zufrieden sein. Mit Zumtobel war wie schon 2014 der Kleinste der Grösste. Dahinter Erste Group und Wienerberger.
Griechenland hat im 1. Halbjahr medial alles andere niedergedrängt, und das war für den
ATX vielleicht gar kein Fehler. Kumuliert man nämlich alle Bilanzen der ATX-Unternehmen, so kommt Bottom Line für 2014 ein Verlust heraus, das war vor allem CEE-bedingt. Doch Russland & Co. hin oder her: Wien wurde 2015 wieder gekauft, auch weil die Russland-Krise aus der täglichen Meldungslage etwas verschwunden ist. Der ATX legte im 1. Halbjahr um satte 11,65 Prozent zu, dazu ein Anstieg beim Handelsvolumen von 24 Prozent auf einen durchschnittlichen Monatsumsatz von 5,1 Mrd. Euro. Die Anzahl der Börsegeschäfte verbesserte sich sogar überproportional um 38,8 Prozent, wie die Wiener Börse mitteilte. Herausragende Einzeltage waren das halbjährliche ATX-Settlement im März und vor allem die MSCI-Umstellung Ende Mai.
Immofinanz mit Long Time Best
Die Hauptdarsteller dieser MSCI-Umstellung waren Immofinanz und VIG. Erstere sorgte mit 360 Mio. Euro Handelsumsatz an nur einem Tag für das grösste Volumen seit mehreren Jahren (übertroffen wurden – ebenfalls MSCI-bedingte – 320 Mio. bei
Andritz aus 2012). Das bei der
VIG ausgelöste Volumen wiederum war ein durchschnittlicher Monatsumsatz in der Versicherungsaktie, was mit dazu führte, dass die VIG zusätzlich als jener Titel hervorsticht, der das durchschnittliche Handelsvolumen im Vergleich zu 2014 mit dem Faktor „2,7 mal mehr“ am deutlichsten steigern konnte: Nur knapp dahinter
conwert mit dem 2,5-Fachen der 2014er-Umsätze. Dort gab es wie bei den meisten Immos diverse Übernahmewahrscheinlichkeiten und entsprechende (gescheiterte) Angebote.
Top-Leistung von Zumtobel
Nun der Blick auf die Top-Performer: Mit einem Kursanstieg von 42,50 Prozent seit Jahresanfang war Zumtobel der größte Kursgewinner, gefolgt von der im Index am stärksten gewichteten Aktie Erste Group mit 32,44 Prozent und
Wienerberger mit 23,24 Prozent. Das Besondere daran ist, dass der kleinste ATX-Wert, Zumtobel, auch schon 2014 (im Bild CEO Schumacher) der Top-Performer im ATX war, damals mit satten 64,8 Prozent Plus, während man die Erste Group als Comeback-Wert (2014: –24,06 Prozent) bezeichnen muss. Ähnliches gilt für weitere Schwergewichte wie die OMV.
Schmankerl von der RBI
Und noch ein paar Extremwerte: Der stärkste (12. Februar mit 13,24%) sowie der schwächste Tageswert (23. Jänner mit –9,69%) kamen beide von der RBI, die
RBI war zudem an ca. jedem 6. Handelstag die Nr. 1 im ATX, ganz hinten zu finden war am häufigsten die SBO. Im ATX gab es nur zwei Handelstage mit mehr als drei Prozent Kursausschlag, einmal im Plus, einmal im Minus. Der statistisch beste Handelstag ist der Donnerstag, der schwächste der Montag.
Das Ranking der umsatzstärksten Marktteilnehmer führten im ersten Halbjahr 2015 Morgan Stanley & Co mit einem Umsatzanteil von 8,15% vor den beiden größten österreichischen Handelsmitgliedern Erste Group Bank AG mit 8,03% (2015 inclusive Brokerjet) und Vorjahressieger Raiffeisen Centrobank AG mit 7,67% Anteil am Umsatz an. Auf Platz vier und fünf folgen
Deutsche Bank AG (7,65%) und Merrill Lynch International (6,11%).
(15.07.2015)
Ulrich Schumacher mit dem Number One Award 2014 im ATX, (© (photaq.com bzw. Zumtobel))