Magazine aktuell


#gabb aktuell



23.05.2013, 3950 Zeichen

Der Privatanleger-Punkt aus dem AIFM-Interview noch einmal herausgegriffen ...

 

... Sie sind also klar der Meinung, dass AIFM auf Immos nicht anwendbar ist. Rein theoretisch: Was wäre die Folge einer Doch-Anwendbarkeit? Was hiesse das für Privatanleger, Institutionelle und Ihr Geschäftsmodell überhaupt?

Nowotny: Im Minimum kämen durch die Anwendung des AIFMGs auf unsere Unternehmen hohe Kosten zu, insbesondere für die Einschaltung einer Depotbank als Verwahrstelle. Zusätzlich ergeben sich jedoch weitere Aspekte, wie z.B. eine komplett andere Regulierung beim Einsatz von Zinsabsicherungen, die schlicht und einfach so nicht umsetzbar wären. Wirklich absurd wird es jedoch, wenn eine betroffene Gesellschaft z.B. aufgrund eines etwas höheren Verschuldungsgrades keine Privatanleger mehr ansprechen dürfte. Dies könnte z.B. dazu führen, daß Privatanleger Bezugsrechte, die ihnen eigentlich laut Aktienrecht zustehen, nicht ausüben könnten. An diesem Beispiel zeigt sich gut, dass hier ein Gesetz, das sich den Anlegerschutz auf die Fahnen heftet, zum kompletten Gegenteil führen würde. Da bei den notierten österreichischen Immobilien AGs mehrere 10.000 Privataktionäre investiert sind, hätte dies massive negative Auswirkungen.

Vejdovszky: Die Kosten dafür müsste der Anleger zahlen. Unser Fokus ist es, Geld für die Anleger zu verdienen und nicht unsere Energie für administrative Fleissaufgaben zu verschwenden. Sehr kritisch sehen wir die Bevormundung des Privatanlegers, der dann nicht mehr Investor sein dürfte. Wir glauben, dass die Entscheidung zu einem Investment in eine Immobilienaktie sehr wohl bewusst getroffen wird. Alternativ könnte man ja auch einen Fonds kaufen, der wiederum sehr wohl unter die AIFM-Richtlinie fallen wird.

Doll: Eine Anwendbarkeit auf Immobilienaktiengesellschaften ist sehr schwer vorstellbar. Dies würde nämlich unter anderem bedeuten, dass sich die Immobilienaktiengesellschaften z.B. bei Kapitalerhöhungen nicht an Kleinanleger wenden könnten. Darüber hinaus müssten Sie Ihre Investments – also in unserem Fall wohl die Anteile an den einzelnen Immobiliengesellschaften – bei einer Verwahrstelle hinterlegen. Auch der Einsatz von Leverage, also Fremdkapital, wäre erheblich eingeschränkt. Dies ist in der Praxis kaum darstellbar.

Zehetner: Das ist zur Gänze überhaupt nicht abschätzbar, nicht zuletzt wegen unklarer oder auchwidersprüchlicher Formulierungen. Man muss sich nur die Frage der Finanzierung ansehen. Ein AIFM ist mit besonderen Clearingpflichten für Derivate konfrontiert. Diese setzen voraus, dass Cash als Besicherung der Derivate eingesetzt wird. Das steht im Widerspruch zur derzeitigen Praxis, wonach die Immobilien als Sicherheiten für die insbesondere zur Zinsabsicherung eingesetzten Zins-Swaps dienen. Würde dies wegfallen, wären die Immo-AGs gezwungen, ein deutlich höheres Zinsänderungsrisiko einzugehen. Und das verstünde man dann unter Anlegerschutz? Ebenso würden sich unsere mehr als 70.000 Privatanleger beim Gesetzgeber für den „zusätzlichen Schutz“ und die Verwässerung bedanken, wenn sie bei KEs nicht mehr mitziehen dürften. Ganz abgesehen davon, dass es dazu sicher nicht kommen wird, weil wir damit im krassen Widerspruch zu den Bestimmungen des Aktiengesetzes stünden. Nochmals, wir sehen diese Bestimmungen nicht auf uns anwendbar, das ist weder durch den Richtlinien- noch den Gesetzestext gedeckt. Wir haben ein funktionierendes/profitables Geschäftsmodell, das nicht nur genügend Cash für neue Entwicklungsprojekte generiert, sondern auch für eine nachhaltige Dividendenpolitik, auf die sich unsere Anleger verlassen. 

HINWEISE: 
-> Moderation: Christian Drastil
-> Fotos: Martina Draper
-> 40 Bilder zum Roundtable http://finanzmarktfoto.at/page/index/468
-> 100 Bilder zum Wiener Börsepreis http://finanzmarktfoto.at/page/index/463
-> eine Printversion erscheint im Mai-Fachheft http://www.christian-drastil.com/fachheft-info
-> mehr zum Cafe BE unter http://www.boerse-express.com/cafebe




BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #921: ATX seit einem Monat in extrem engem Korridor, heute Frequentis und Do&Co gesucht




 

Bildnachweis

1. Thomas Doll (conwert), Eduard Zehetner (Immofinanz) , (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:AT&S, Austriacard Holdings AG, Frequentis, Uniqa, Semperit, Addiko Bank, Pierer Mobility, Palfinger, Strabag, Porr, EuroTeleSites AG, Verbund, Österreichische Post, Polytec Group, Gurktaler AG Stamm, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, DO&CO, Flughafen Wien, Mayr-Melnhof, RBI, Rosenbauer, SBO, VIG, Commerzbank, Brenntag, Bayer, Fresenius Medical Care, Zalando.


Random Partner

RBI
Die Raiffeisen Bank International ist eine der führenden Corporate- und Investment-Banken Österreichs und in 11 Märkten Zentral- und Osteuropas als Universalbank tätig. Darüber hinaus bietet der RBI-Konzern zahlreiche weitere Finanzdienstleistungen an, zum Beispiel in den Bereichen Leasing, Asset Management und M&A.

>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(6), Fabasoft(1), Porr(1), Wienerberger(1)
    BSN MA-Event Addiko Bank
    BSN MA-Event Addiko Bank
    Star der Stunde: UBM 2.42%, Rutsch der Stunde: Kapsch TrafficCom -2.2%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Lenzing(1)
    BSN MA-Event Kapsch TrafficCom
    BSN MA-Event voestalpine
    Star der Stunde: Frequentis 1.37%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -2.72%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(1)

    Featured Partner Video

    7 gegen 7 Frauen

    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. Mai 2025 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch
    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. Mai 2025
    E-Mail: sport...

    Books josefchladek.com

    Nikita Teryoshin
    O Tannenbaum
    2024
    pupupublishing

    Chris Dooks
    We Love You Forever
    2024
    DooksBooks

    Paul Guilmoth
    At Night Gardens Grow
    2021
    Stanley / Barker

    Christoph Schieder
    Berlin
    2025
    Self published

    Luca Bani & Gael del Río
    Oddments
    2024
    Ediciones Posibles

    CA Immo, conwert, Immofinanz, S Immo warnen


    23.05.2013, 3950 Zeichen

    Der Privatanleger-Punkt aus dem AIFM-Interview noch einmal herausgegriffen ...

     

    ... Sie sind also klar der Meinung, dass AIFM auf Immos nicht anwendbar ist. Rein theoretisch: Was wäre die Folge einer Doch-Anwendbarkeit? Was hiesse das für Privatanleger, Institutionelle und Ihr Geschäftsmodell überhaupt?

    Nowotny: Im Minimum kämen durch die Anwendung des AIFMGs auf unsere Unternehmen hohe Kosten zu, insbesondere für die Einschaltung einer Depotbank als Verwahrstelle. Zusätzlich ergeben sich jedoch weitere Aspekte, wie z.B. eine komplett andere Regulierung beim Einsatz von Zinsabsicherungen, die schlicht und einfach so nicht umsetzbar wären. Wirklich absurd wird es jedoch, wenn eine betroffene Gesellschaft z.B. aufgrund eines etwas höheren Verschuldungsgrades keine Privatanleger mehr ansprechen dürfte. Dies könnte z.B. dazu führen, daß Privatanleger Bezugsrechte, die ihnen eigentlich laut Aktienrecht zustehen, nicht ausüben könnten. An diesem Beispiel zeigt sich gut, dass hier ein Gesetz, das sich den Anlegerschutz auf die Fahnen heftet, zum kompletten Gegenteil führen würde. Da bei den notierten österreichischen Immobilien AGs mehrere 10.000 Privataktionäre investiert sind, hätte dies massive negative Auswirkungen.

    Vejdovszky: Die Kosten dafür müsste der Anleger zahlen. Unser Fokus ist es, Geld für die Anleger zu verdienen und nicht unsere Energie für administrative Fleissaufgaben zu verschwenden. Sehr kritisch sehen wir die Bevormundung des Privatanlegers, der dann nicht mehr Investor sein dürfte. Wir glauben, dass die Entscheidung zu einem Investment in eine Immobilienaktie sehr wohl bewusst getroffen wird. Alternativ könnte man ja auch einen Fonds kaufen, der wiederum sehr wohl unter die AIFM-Richtlinie fallen wird.

    Doll: Eine Anwendbarkeit auf Immobilienaktiengesellschaften ist sehr schwer vorstellbar. Dies würde nämlich unter anderem bedeuten, dass sich die Immobilienaktiengesellschaften z.B. bei Kapitalerhöhungen nicht an Kleinanleger wenden könnten. Darüber hinaus müssten Sie Ihre Investments – also in unserem Fall wohl die Anteile an den einzelnen Immobiliengesellschaften – bei einer Verwahrstelle hinterlegen. Auch der Einsatz von Leverage, also Fremdkapital, wäre erheblich eingeschränkt. Dies ist in der Praxis kaum darstellbar.

    Zehetner: Das ist zur Gänze überhaupt nicht abschätzbar, nicht zuletzt wegen unklarer oder auchwidersprüchlicher Formulierungen. Man muss sich nur die Frage der Finanzierung ansehen. Ein AIFM ist mit besonderen Clearingpflichten für Derivate konfrontiert. Diese setzen voraus, dass Cash als Besicherung der Derivate eingesetzt wird. Das steht im Widerspruch zur derzeitigen Praxis, wonach die Immobilien als Sicherheiten für die insbesondere zur Zinsabsicherung eingesetzten Zins-Swaps dienen. Würde dies wegfallen, wären die Immo-AGs gezwungen, ein deutlich höheres Zinsänderungsrisiko einzugehen. Und das verstünde man dann unter Anlegerschutz? Ebenso würden sich unsere mehr als 70.000 Privatanleger beim Gesetzgeber für den „zusätzlichen Schutz“ und die Verwässerung bedanken, wenn sie bei KEs nicht mehr mitziehen dürften. Ganz abgesehen davon, dass es dazu sicher nicht kommen wird, weil wir damit im krassen Widerspruch zu den Bestimmungen des Aktiengesetzes stünden. Nochmals, wir sehen diese Bestimmungen nicht auf uns anwendbar, das ist weder durch den Richtlinien- noch den Gesetzestext gedeckt. Wir haben ein funktionierendes/profitables Geschäftsmodell, das nicht nur genügend Cash für neue Entwicklungsprojekte generiert, sondern auch für eine nachhaltige Dividendenpolitik, auf die sich unsere Anleger verlassen. 

    HINWEISE: 
    -> Moderation: Christian Drastil
    -> Fotos: Martina Draper
    -> 40 Bilder zum Roundtable http://finanzmarktfoto.at/page/index/468
    -> 100 Bilder zum Wiener Börsepreis http://finanzmarktfoto.at/page/index/463
    -> eine Printversion erscheint im Mai-Fachheft http://www.christian-drastil.com/fachheft-info
    -> mehr zum Cafe BE unter http://www.boerse-express.com/cafebe




    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #921: ATX seit einem Monat in extrem engem Korridor, heute Frequentis und Do&Co gesucht




     

    Bildnachweis

    1. Thomas Doll (conwert), Eduard Zehetner (Immofinanz) , (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:AT&S, Austriacard Holdings AG, Frequentis, Uniqa, Semperit, Addiko Bank, Pierer Mobility, Palfinger, Strabag, Porr, EuroTeleSites AG, Verbund, Österreichische Post, Polytec Group, Gurktaler AG Stamm, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, DO&CO, Flughafen Wien, Mayr-Melnhof, RBI, Rosenbauer, SBO, VIG, Commerzbank, Brenntag, Bayer, Fresenius Medical Care, Zalando.


    Random Partner

    RBI
    Die Raiffeisen Bank International ist eine der führenden Corporate- und Investment-Banken Österreichs und in 11 Märkten Zentral- und Osteuropas als Universalbank tätig. Darüber hinaus bietet der RBI-Konzern zahlreiche weitere Finanzdienstleistungen an, zum Beispiel in den Bereichen Leasing, Asset Management und M&A.

    >> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(6), Fabasoft(1), Porr(1), Wienerberger(1)
      BSN MA-Event Addiko Bank
      BSN MA-Event Addiko Bank
      Star der Stunde: UBM 2.42%, Rutsch der Stunde: Kapsch TrafficCom -2.2%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Lenzing(1)
      BSN MA-Event Kapsch TrafficCom
      BSN MA-Event voestalpine
      Star der Stunde: Frequentis 1.37%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -2.72%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(1)

      Featured Partner Video

      7 gegen 7 Frauen

      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. Mai 2025 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch
      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. Mai 2025
      E-Mail: sport...

      Books josefchladek.com

      Chris Dooks
      We Love You Forever
      2024
      DooksBooks

      Joachim Brohm
      Stoned
      2024
      BR-ED

      Monika Faber, Hanna Schneck, Arne Reimer
      Buchumschlag! Fotomontagen im politischen Kampf der 1930er-Jahre in Österreich
      2025
      Schlebrügge.Editor

      Lawrence Impey & Sue Rose
      Tonewood
      2019
      Eaglesfield Editions

      Viktor Kolár
      Ostrava
      2010
      KANT

      h