Facebook-Poll: Hat Sarrazin recht? (Christian Drastil)

Ich stelle täglich unter http://www.facebook.com/drastil eine Frage, deren Antworten zur Veröffentlichung in meinem BE-Blog hier vorgesehen sind. Mal werden gar keine Antworten kommen, mal ein paar. Öffentliche* Frage des Tages: Hat Sarrazin recht? (Achtung*: Antworten kopiere ich für einen Beitrag auf be24 rüber)
    • Patricia Kleinwaechter Ich glaube, das kann man so einfach nicht beantworten: Sarrazin ist ein kontroverser Provokateur, der teilweise maßlos übers Ziel hinausschießt im Ansinnen. Probleme aufzuzeigen. Und beleidigt und diskreditiert damit einzelne Bevölkerungsschichten. Maßgeblich ist er allerdings daran beteiligt, daß man sich tatsächlich mit den Problemen der Migration und Arbeitslosigkeit sowie sinkender Bildung und Rentenproblematik beschäftigt und eine öffentliche Diskussion führt Und daß hier Probleme zu bewältigen sind, damit hat er allerdings recht. Allerdings erzeugen seine provokanten Aussagen einen gewissen Unwillen in mir und ich gehe nicht mit seiner Schwarz-Weiss Ansicht konform......
    • Michael Haller wenn ja, dann darf mans nicht sagen...
    • André Igler Nein. There's no genetic precondition for being blöd. 
      Das mit der Erblehre haben wir schon anderweitig ausdiskutiert.
    • Lars D Hofer Sarrazin uebertreibt und schiesst ueber das Ziel eindeutig hinaus, Allerdings gebuehrt ihm auch Anerkenung fuer seinen Mut politisch wichtige aber sozial inkorrekte Punkte in die Debatte gebrcht zu haben,
    • André Igler Für seinen faschistoiden Erguss gebührt Herrn Sarrazin alles Mögliche, aber sicher keine Anerkennung.
      Ihr scheint alle das Buch nicht _wirklich_ gelesen zu haben. 
      Mag schon sein, dass er richtige Dinge _auch_ sagt. Ändert alles nix daran, dass er behauptet, es gäbe eine genetische Prädisposition für Faulheit und soziale Inkompetenz, und die sei vorherrschend in Ländern, aus denen das Gros der Migrationsbevölkerung in D stammt. Und das ist _purer_ Rassismus. Erstens Scheisse, zweitens verboten, drittens auch wissenschaftlicher Humbug. Soviel zu Herrn Tilo Sarrazin. Multikulti ist ein romantischer Ansatz der Nach-1945-wir sind-politisch-ja-so-korrekt-Deutschen, Das der _so_ nicht gehen kann, ist schon richtig. Dazu brauch ich aber keinen Deutschen Tilo, das haben schon die Briten und die Holländer herausgefunden.
    • Markus Fichtinger ‎@Igler: Lesen Sie einmal "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" von Max Weber. Schon dort wurden durchaus plausible Zusammenhänge zwischen sozialer/ religiöser Prägung und Leistungsbereitschaft und Bildung dargestellt. Sarrazin macht es ähnlich, wenn auch z.T. polemischer. Ich habe bisher keine einzige rassistische Zeile im Buch gefunden. Sarrazin behauptet ja nicht pauschal, dass ein Volk/ Volksgruppe "dümmer" ist als eine andere, sondern dass die ungesteuerte Zuwanderung nach Deutschland von einem erheblichen Teil weniger intelligenter bzw. leistungswilliger Personenen getragen ist, die zusätzlich zu bildungsfernen inländischen Bevölkerungsteilen zur "Abschaffung" Deutschlands führen. Aber mit der "Faschismuskeule" kann man scheinbar jede unangenehme Diskussion abwürgen, wobei das vielleicht mehr über den "Keulenschwinger" sagt, als über den "Erschlagenen".
    • André Igler Ah - da hat einer Max Weber gelesen. Sehr gut. Ist bei mir schon leider länger her, hab' eine 72er-Matrikelnummer ... eigentlich wollte ich jetzt fundiert polemisieren, aber nach einer kurzen Recherche im Netz fand ich etwas, was perfekt ausdrückt, was ich auch sagen wollte: <http://www.suite101.de/content/thilo-sarrazins-thesen-von-forschern-unter-die-lupe-genommen-a98549>
      Ich weiß: Gut geklaut ist die halbe Kolumne.
      PS: Ich glaube, wir duzen uns hier alle. Wir sind ja nicht bei Xing. Ich geh' mal davon aus, der Ältere zu sein ... der darf das :D
    • André Igler Ach ja, zwei weitere linke Blätter zum selben Thema:
      http://newsticker.sueddeut
      sche.de/list/id/1098734>
      und auch die hier sind bekannt als Faschismuskeulenschwinger
      <http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/unwissenschaftliche-tabubrueche-forscher-team-zerpflueckt-sarrazins-thesen;2736084>
      Jetzt mal ganz im Ernst: Ich zitiere Dich wörtlich: "Sarrazin behauptet ... dass die ungesteuerte Zuwanderung nach Deutschland von einem erheblichen Teil weniger intelligenter bzw. leistungswilliger Personenen getragen ist"
      Offenbar hältst Du das ebenfalls für richtig.
      Woher kommt die Erkenntnis, dass "ein erheblicher Teil" der anatolischen Zuwanderer "weniger intelligent" ist? Wenn das nicht Rassismus ist, dann weiß ich nicht.
      Leute aus Anatolien, oder aus anderen wirtschaftlich und sozial (gegenüber uns) benachteiligten Gebieten sind sicher ungebildeter, (weil es dort keine oder nur miese Schulen gibt), und sicher nicht so einfach zu integrieren wie eine großbürgerliche Familie aus Ankara. (Der geht es ja auch gut in der Türkei, deshalb will sie nicht nach Berlin auswandern.) Ähnliches haben meine Urgroßeltern auch von den Bauern aus dem Burgenland behauptet, und bei den Bauern aus dem Jaunfeld, und den Gotscheern, und was halt sonst noch so alles die Patschtn am Tabor abgestellt hat.
      Das wird davon, dass man es heute wieder hervorholt, nicht wahrer. Kopftuchmädchen, Zigeunerkinder, Judenbälger, was auch immer: Wenn sie von Geburt an die gleichen Chancen bekommen wie Wiener Bürgerkinder, sind sie auch gleich intelligent & leistungswillig.
      jm2cw
    • Markus Fichtinger Also drei Mal die gleiche Quelle, wenn auch in verschiedenen Medien, als "Gegenbeweis" zu nennen, naja.
    • André Igler Das ist aber eine dürftige Antwort - ausser Quellen zitieren hab' ich ja selber auch was gesagt. 
      (Mir ging's nicht um irgendwelche Gegenbeweise, Mir ging's um die Faschismuskeule, die böse linke ... ich muss hier nix "beweisen", ich vertrete meine Meinung. Alte Taktik: Argumente des Gegenüber ignorieren, einen Kritikpunkt aussuchen, darauf herumhacken. )
      Also: Wie fundierst Du Deine (und Sarrazins) Aussage, Immigranten aus Anatolien sind weniger intelligent als unsere eigene Brut? (Intelligent, so wie in "angeboren". Du musst nicht zitieren, Du darfst selber argumentieren).
      BTW: Mein Nachname hat einen besonderen Klang im Hause Deines Arbeitgebers ...


(25.01.2011)

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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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