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01.08.2021

Peter Herzog und Lemawork Ketema beim Olympiamarathon (Vienna City Marathon)


Die Vorschau auf das Rennen am 8. August in Sapporo: Wir wünschen viel Erfolg!

Die Marathonläufe sind der Abschluss der Olympischen Spiele. Für viele Laufinteressierte auch ein Höhepunkt. Am 7. August laufen die Frauen, am 8. August die Männer. Start ist jeweils um 7 Uhr Ortszeit in Sapporo – das ist um Mitternacht unserer Zeit (MESZ). Mit Peter Herzog und Lemawork Ketema sind zwei Athleten in Rot-Weiß-Rot vertreten. Lauf-Österreich wird sicher wach sein und vor den Fernsehern, Bildschirmen und Smartphones sitzen.

Olympia-Marathon der Männer


Start: Sonntag, 8. August, 0.00 Uhr – Man muss am Samstag lang aufbleiben :)

Olympiasieger 2016: Eliud Kipchoge (Kenia)
Weltmeister 2019: Lelisa Desisa (Äthiopien)
Weltrekord: 2:01:39 Eliud Kipchoge (Kenia/2018)
Jahresweltbestzeit: 2:02:57 Titus Ekiru (Kenia) – nicht nominiert
Olympischer Rekord: 2:06:32 Samuel Wanjiru (Kenia / Beijing 2008)

Peter Herzog 2:10:06 – Österreichischer Rekord (London, 2020)
Lemawork Ketema 2:10:44 (Vienna City Marathon, 2019)

>> Marathon-Vorschau Frauen

>> Marathon-Vorschau Männer

Marathon mit Begleiterscheinungen

Es wird ein Marathon unter einzigartigen Vorzeichen: Die Verschiebung der Spiele um ein Jahr. Die Verlegung der Marathons von Tokio nach Sapporo, in den Norden Japans, um der großen Hitze auszuweichen – was aber wohl nicht wirklich gelingen wird. Die Begleiterscheinungen der Pandemie mit stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit in Japan. All das trägt zu einem mehr als ungewöhnlichen Gesamtbild bei. Doch wie immer bei sportlichen Großereignissen: Der Wirkung und Faszination der Wettkämpfe gelingt es meist, kritische Gedanken vorübergehend beiseite zu schieben.

Starkes Zeichen von Österreichs Laufsport

Für Österreichs Laufsport ist der Olympiamarathon von Sapporo jetzt schon ein Ausdruck der Leistungsstärke der vergangenen Jahre. Obwohl die Qualifikationskriterien drastisch verschärft worden waren, haben es zwei Läufer in den illustren Kreis der Olympiateilnehmer geschafft. Valentin Pfeil und Eva Wutti waren nahe dran – ihre Leistungen von 2:12:55 und 2:30:43 Stunden hätten bei allen bisherigen Sommerspielen für die Qualifikation gereicht.

Die österreichischen Sapporo-Starter Peter Herzog und Lemawork Ketema sind Läufer, die nicht die Qualifikation als ihren größten Erfolg sehen. Für beide sind es die ersten Olympischen Spiele. Sie wollen am Tag X auch gegen stärkste Konkurrenz eine Topleistung bringen. Die Strecke soll bis auf eine Steigung sehr schnell sein. Hitzebedingungen und mögliche Meisterschaftstaktik bieten aber nicht die besten Voraussetzungen für eine gute Zeit. Es geht um die Platzierungen – Ränge im ersten Drittel des 115-köpfigen Feldes darf man wohl als Erfolg werten.

Ganz ruhig im Labor von Sapporo

Den unmittelbaren Anlauf zum Start in Sapporo kann man als eine Art Laborexperiment sehen. Und als mentalen Härtetest. Dem zehnstündigen Flug von Wien nach Tokio (29. Juli) folgte ein fünfeinhalbstündiges Einreiseprozedere. Für zwei Tage in Tokio sind die Trainingsbedingungen noch unklar. Die Marathonläufer werden dann eine volle Woche in Sapporo in ihrem Hotel verbringen. Ins Freie geht es nur zum Training. Dazu stehen eine 400-m-Laufbahn sowie eine 900-m-Runde um das Stadion zur Verfügung. „Man muss es so nehmen, wie es ist“, sieht es Peter Herzog betont ruhig. „Ich werde entspannt daran herangehen. Das gehört zu dem Event einfach dazu.“

„Die mentale Situation wird mitentscheiden. Wer geht mit den Strapazen am besten um? Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt“, sagt Harald Fritz, der Trainer von Lemawork Ketema. In Kombination mit den zu erwartenden Temperaturen will er jedenfalls nicht von einer persönlichen Bestzeit sprechen.

Peter Herzog: „Hätte nicht geglaubt, dass ich soweit kommen kann“


Peter Herzog ist mit 2:10:57 Stunden in Berlin 2019 und dem ÖLV-Rekord von 2:10:06 beim Elitemarathon von London 2020 zweimal unter der Limitmarke von 2:11:30 geblieben. Das Frühjahr 2021 war für ihn „durchwachsen“, wie er sagt. Aufgrund einer Muskelverletzung, die er sich bei einem Halbmarathon in Dresden zuzog, musste er kürzertreten und geplante Wettkämpfe absagen. In den letzten zwei Monaten kam jedoch alles wieder zusammen. „Ich habe richtig gut trainiert und bin bestens vorbereitet. Im Frühling hätte ich nicht geglaubt, dass ich im Training für Olympia so weit kommen kann“, sagt Herzog. Sieben Wochen war er zuletzt in der Höhenlage von St. Moritz. Seine bald zweijährige Tochter Alina konnte er lange nicht sehen. Begleitet wurde er oftmals von seinem Trainer Johannes Langer und von hochkarätigen Laufpartnern wie dem Schweizer Tadesse Abraham (2:06:40), dem Deutschen Richard Ringer (2:08:49) und Malcolm Hicks (2:10:04) aus Neuseeland. „Das sind auch echte Gradmesser. Wir haben einige sehr gute Einheiten gemeinsam gemacht. Alle sind unterschiedliche Läufertypen. Man kann viel lernen. Teilweise waren es schon Läufe auf Augenhöhe“, tankte Herzog dabei Selbstvertrauen.

Cool bleiben, Kopf einschalten

Beim Rennen in Sapporo will Herzog, der eine Woche vor dem Marathon den 34. Geburtstag feiert, „den Kopf einschalten“. Seine Herangehensweise wird es sein, „Leute aufzusammeln, die vielleicht zu viel gewollt haben. Ich kann mit meiner Ausdauer hinten raus etwas gut machen.“ Abgesehen von der sportlichen Leistungsfähigkeit werden Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit voraussichtlich entscheidende Faktoren sein. „Wenn du die Körperkerntemperatur nicht unten halten kannst, dann „explodierst“ du. Man muss etwas unter der Schwelle bleiben, um das Rennen gut zu Ende bringen zu können“, weiß Herzog, der bereits beim EM-Marathon von Berlin 2018 erfolgreich bei heißen Temperaturen mit perfekter Kühlungs-Strategie gelaufen ist.

Lemawork Ketema: Mit Israels Team in Sestriere


„Lema“ hat sich beim Vienna City Marathon 2019 mit dem damaligen ÖLV-Rekord von 2:10:44 Stunden sein Olympiaticket gesichert. Danach konnte er seine Klasse nicht mehr wie gewünscht zeigen. Bei der WM 2019 in Doha kam er bei großer Hitze auf Rang 41. Verletzungsprobleme haben den 35-Jährigen immer wieder gebremst. In der Olympiavorbereitung war daher etwas Vorsicht angesagt, um die Hamstrings (Oberschenkel-Rückseite) nicht zu beleidigen. Die Tempoarbeit wurde zugunsten der Gesundheit etwas hintangestellt. Doch Ketema ist ohne Zweifel vorbereitet.

Zwei mehrwöchige Trainings in Äthiopien legten die Grundlage. Zur Olympia-Einkleidung und zur offiziellen Verabschiedung kam er für eine Woche nach Wien, um nochmals zwei Wochen in Sestriere in den italienischen Alpen anzuhängen. Dort war er gemeinsam mit Läufern aus dem israelischen Olympiateam unterwegs, die er schon in Äthiopien kennen gelernt hatte. Auch die Anpassung an Hitzebedingungen wurde geübt. Für einzelne Läufe fuhr die Gruppe runter aus der Höhenlage ins Gebiet um Turin. Passt auch zum „live high, train low“ Prinzip.

Bestenfalls ein kalkuliertes Risiko

Das „Prinzip Anna Kiesenhofer“, die mit einer Soloflucht sensationell das olympische Radrennen der Frauen gewonnen hat, „wäre auch meine Philosophie“, sagt Trainer Harald Fritz. Lema war beispielsweise beim EM-Marathon von Berlin 2018 ein Offensiv-Mann in der Spitzengruppe und wurde mit Rang acht belohnt. Das legte auch den Grundstein für die Team-Bronzemedaille mit Peter Herzog und Christian Steinhammer. Beim Olympiamarathon wird es aber keine unüberlegten Attacken von ihm geben. Für ein „kalkuliertes Risiko“ sei er aber schon bereit. Wobei es vom Rennverlauf abhängt, den andere diktieren werden. Während in Rio 2016 eine sehr große Läufergruppe die erste Rennhälfte in dosiertem Tempo gemeinsam zurückgelegt hat, zeigte Samuel Wanjiru in Beijing 2008, dass man auch als Favorit dem Rennen von Beginn weg seinen Stempel aufdrücken kann.

Bereits für Rio 2016 hatte Lemawork Ketema mit 2:14:23 das damalige internationale Qualifikationslimit erreicht. Auch Valentin Pfeil übrigens. Beide wurden jedoch vom ÖOC nicht nominiert, das strengere Kriterien eingezogen hatte.

Was machen die Fans?

Die Sportbewerbe der Olympischen Spiele von Tokio und Sapporo finden bekanntlich ohne Zuschauer statt. Dennoch dürfen die Marathonläufer einen Ansatz von Publikumsunterstützung und olympischer Atmosphäre erwarten. Bei den Radrennen zu Beginn der Spiele war zu sehen, dass es sich die Sportinteressierten nicht nehmen ließen, an die Strecke zu kommen und anzufeuern. Dass gerade im Marathon-begeisterten Japan die Fans völlig zu Hause bleiben, ist schwer vorstellbar. „Ich hoffe doch, dass einige Zuschauer kommen. Gerade wenn man die einsamen Pandemie-Marathons in diesem Frühling gesehen hat, ist klar: Diese Atmosphäre mit Zuschauern motiviert und gehört einfach dazu“, sagt Peter Herzog.

Alle österreichischen Marathon-Olympiafinisher der Männer

• 29. Michael Buchleitner, Athen 2004 – 2:19:19
• 33. Michael Buchleitner, Sydney 2000 – 2:19:26
• 47. Helmut Schmuck, Barcelona 1992 – 2:23:38
• 39. Josef Steiner, Moskau 1980 – 2:24:24

• 52. Dolfi Gruber, Rom 1960 – 2:37:41
• 23. Dolfi Gruber, Melbourne 1956 – 2:46:20
• 39. Dolfi Gruber, Helsinki 1952 – 2:45:02

• 14. Franz Tuschek, Berlin 1936 – 2:46:29
• 22. Rudolf Wöber, Berlin 1936 – 251:28
• 32. W. Rothmayer, Berlin 1936 – 3:02:32

• 20. Felix Kwieton, Stockholm 1912 – 3:00:48
• 33. Emmerich Rath, Stockholm 1912 – 3:27:04

• 25. Emmerich Rath, London 1908 – 3:50:31

Alle österreichischen Marathon-Olympiafinisher der Frauen

• 64. Andrea Mayr, Rio 2016 – 2:41:52
• 54. Andrea Mayr, London 2012 – 2:34:51
• 57. Eva Maria Gradwohl, Beijing 2008 – 2:44:24


VCM News / AM

Im Original hier erschienen: Peter Herzog und Lemawork Ketema beim Olympiamarathon


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Unser Hauptpartner beim Business Athlete Award, http://www.runplugged.com/baa . Die KTM Industries-Gruppe ist eine europäische Fahrzeug-Gruppe mit dem strategischen Fokus auf das globale Sportmotorradsegment und den automotiven high-tech Komponentenbereich. Mit ihren weltweit bekannten Marken KTM, Husqvarna Motorcycles, WP und Pankl zählt sie in ihren Segmenten jeweils zu den Technologie- und Marktführern.

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Lemawork Ketema und Peter Herzog in RAK




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Peter Herzog und Lemawork Ketema beim Olympiamarathon (Vienna City Marathon)


Die Vorschau auf das Rennen am 8. August in Sapporo: Wir wünschen viel Erfolg!

Die Marathonläufe sind der Abschluss der Olympischen Spiele. Für viele Laufinteressierte auch ein Höhepunkt. Am 7. August laufen die Frauen, am 8. August die Männer. Start ist jeweils um 7 Uhr Ortszeit in Sapporo – das ist um Mitternacht unserer Zeit (MESZ). Mit Peter Herzog und Lemawork Ketema sind zwei Athleten in Rot-Weiß-Rot vertreten. Lauf-Österreich wird sicher wach sein und vor den Fernsehern, Bildschirmen und Smartphones sitzen.

Olympia-Marathon der Männer


Start: Sonntag, 8. August, 0.00 Uhr – Man muss am Samstag lang aufbleiben :)

Olympiasieger 2016: Eliud Kipchoge (Kenia)
Weltmeister 2019: Lelisa Desisa (Äthiopien)
Weltrekord: 2:01:39 Eliud Kipchoge (Kenia/2018)
Jahresweltbestzeit: 2:02:57 Titus Ekiru (Kenia) – nicht nominiert
Olympischer Rekord: 2:06:32 Samuel Wanjiru (Kenia / Beijing 2008)

Peter Herzog 2:10:06 – Österreichischer Rekord (London, 2020)
Lemawork Ketema 2:10:44 (Vienna City Marathon, 2019)

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Marathon mit Begleiterscheinungen

Es wird ein Marathon unter einzigartigen Vorzeichen: Die Verschiebung der Spiele um ein Jahr. Die Verlegung der Marathons von Tokio nach Sapporo, in den Norden Japans, um der großen Hitze auszuweichen – was aber wohl nicht wirklich gelingen wird. Die Begleiterscheinungen der Pandemie mit stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit in Japan. All das trägt zu einem mehr als ungewöhnlichen Gesamtbild bei. Doch wie immer bei sportlichen Großereignissen: Der Wirkung und Faszination der Wettkämpfe gelingt es meist, kritische Gedanken vorübergehend beiseite zu schieben.

Starkes Zeichen von Österreichs Laufsport

Für Österreichs Laufsport ist der Olympiamarathon von Sapporo jetzt schon ein Ausdruck der Leistungsstärke der vergangenen Jahre. Obwohl die Qualifikationskriterien drastisch verschärft worden waren, haben es zwei Läufer in den illustren Kreis der Olympiateilnehmer geschafft. Valentin Pfeil und Eva Wutti waren nahe dran – ihre Leistungen von 2:12:55 und 2:30:43 Stunden hätten bei allen bisherigen Sommerspielen für die Qualifikation gereicht.

Die österreichischen Sapporo-Starter Peter Herzog und Lemawork Ketema sind Läufer, die nicht die Qualifikation als ihren größten Erfolg sehen. Für beide sind es die ersten Olympischen Spiele. Sie wollen am Tag X auch gegen stärkste Konkurrenz eine Topleistung bringen. Die Strecke soll bis auf eine Steigung sehr schnell sein. Hitzebedingungen und mögliche Meisterschaftstaktik bieten aber nicht die besten Voraussetzungen für eine gute Zeit. Es geht um die Platzierungen – Ränge im ersten Drittel des 115-köpfigen Feldes darf man wohl als Erfolg werten.

Ganz ruhig im Labor von Sapporo

Den unmittelbaren Anlauf zum Start in Sapporo kann man als eine Art Laborexperiment sehen. Und als mentalen Härtetest. Dem zehnstündigen Flug von Wien nach Tokio (29. Juli) folgte ein fünfeinhalbstündiges Einreiseprozedere. Für zwei Tage in Tokio sind die Trainingsbedingungen noch unklar. Die Marathonläufer werden dann eine volle Woche in Sapporo in ihrem Hotel verbringen. Ins Freie geht es nur zum Training. Dazu stehen eine 400-m-Laufbahn sowie eine 900-m-Runde um das Stadion zur Verfügung. „Man muss es so nehmen, wie es ist“, sieht es Peter Herzog betont ruhig. „Ich werde entspannt daran herangehen. Das gehört zu dem Event einfach dazu.“

„Die mentale Situation wird mitentscheiden. Wer geht mit den Strapazen am besten um? Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt“, sagt Harald Fritz, der Trainer von Lemawork Ketema. In Kombination mit den zu erwartenden Temperaturen will er jedenfalls nicht von einer persönlichen Bestzeit sprechen.

Peter Herzog: „Hätte nicht geglaubt, dass ich soweit kommen kann“


Peter Herzog ist mit 2:10:57 Stunden in Berlin 2019 und dem ÖLV-Rekord von 2:10:06 beim Elitemarathon von London 2020 zweimal unter der Limitmarke von 2:11:30 geblieben. Das Frühjahr 2021 war für ihn „durchwachsen“, wie er sagt. Aufgrund einer Muskelverletzung, die er sich bei einem Halbmarathon in Dresden zuzog, musste er kürzertreten und geplante Wettkämpfe absagen. In den letzten zwei Monaten kam jedoch alles wieder zusammen. „Ich habe richtig gut trainiert und bin bestens vorbereitet. Im Frühling hätte ich nicht geglaubt, dass ich im Training für Olympia so weit kommen kann“, sagt Herzog. Sieben Wochen war er zuletzt in der Höhenlage von St. Moritz. Seine bald zweijährige Tochter Alina konnte er lange nicht sehen. Begleitet wurde er oftmals von seinem Trainer Johannes Langer und von hochkarätigen Laufpartnern wie dem Schweizer Tadesse Abraham (2:06:40), dem Deutschen Richard Ringer (2:08:49) und Malcolm Hicks (2:10:04) aus Neuseeland. „Das sind auch echte Gradmesser. Wir haben einige sehr gute Einheiten gemeinsam gemacht. Alle sind unterschiedliche Läufertypen. Man kann viel lernen. Teilweise waren es schon Läufe auf Augenhöhe“, tankte Herzog dabei Selbstvertrauen.

Cool bleiben, Kopf einschalten

Beim Rennen in Sapporo will Herzog, der eine Woche vor dem Marathon den 34. Geburtstag feiert, „den Kopf einschalten“. Seine Herangehensweise wird es sein, „Leute aufzusammeln, die vielleicht zu viel gewollt haben. Ich kann mit meiner Ausdauer hinten raus etwas gut machen.“ Abgesehen von der sportlichen Leistungsfähigkeit werden Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit voraussichtlich entscheidende Faktoren sein. „Wenn du die Körperkerntemperatur nicht unten halten kannst, dann „explodierst“ du. Man muss etwas unter der Schwelle bleiben, um das Rennen gut zu Ende bringen zu können“, weiß Herzog, der bereits beim EM-Marathon von Berlin 2018 erfolgreich bei heißen Temperaturen mit perfekter Kühlungs-Strategie gelaufen ist.

Lemawork Ketema: Mit Israels Team in Sestriere


„Lema“ hat sich beim Vienna City Marathon 2019 mit dem damaligen ÖLV-Rekord von 2:10:44 Stunden sein Olympiaticket gesichert. Danach konnte er seine Klasse nicht mehr wie gewünscht zeigen. Bei der WM 2019 in Doha kam er bei großer Hitze auf Rang 41. Verletzungsprobleme haben den 35-Jährigen immer wieder gebremst. In der Olympiavorbereitung war daher etwas Vorsicht angesagt, um die Hamstrings (Oberschenkel-Rückseite) nicht zu beleidigen. Die Tempoarbeit wurde zugunsten der Gesundheit etwas hintangestellt. Doch Ketema ist ohne Zweifel vorbereitet.

Zwei mehrwöchige Trainings in Äthiopien legten die Grundlage. Zur Olympia-Einkleidung und zur offiziellen Verabschiedung kam er für eine Woche nach Wien, um nochmals zwei Wochen in Sestriere in den italienischen Alpen anzuhängen. Dort war er gemeinsam mit Läufern aus dem israelischen Olympiateam unterwegs, die er schon in Äthiopien kennen gelernt hatte. Auch die Anpassung an Hitzebedingungen wurde geübt. Für einzelne Läufe fuhr die Gruppe runter aus der Höhenlage ins Gebiet um Turin. Passt auch zum „live high, train low“ Prinzip.

Bestenfalls ein kalkuliertes Risiko

Das „Prinzip Anna Kiesenhofer“, die mit einer Soloflucht sensationell das olympische Radrennen der Frauen gewonnen hat, „wäre auch meine Philosophie“, sagt Trainer Harald Fritz. Lema war beispielsweise beim EM-Marathon von Berlin 2018 ein Offensiv-Mann in der Spitzengruppe und wurde mit Rang acht belohnt. Das legte auch den Grundstein für die Team-Bronzemedaille mit Peter Herzog und Christian Steinhammer. Beim Olympiamarathon wird es aber keine unüberlegten Attacken von ihm geben. Für ein „kalkuliertes Risiko“ sei er aber schon bereit. Wobei es vom Rennverlauf abhängt, den andere diktieren werden. Während in Rio 2016 eine sehr große Läufergruppe die erste Rennhälfte in dosiertem Tempo gemeinsam zurückgelegt hat, zeigte Samuel Wanjiru in Beijing 2008, dass man auch als Favorit dem Rennen von Beginn weg seinen Stempel aufdrücken kann.

Bereits für Rio 2016 hatte Lemawork Ketema mit 2:14:23 das damalige internationale Qualifikationslimit erreicht. Auch Valentin Pfeil übrigens. Beide wurden jedoch vom ÖOC nicht nominiert, das strengere Kriterien eingezogen hatte.

Was machen die Fans?

Die Sportbewerbe der Olympischen Spiele von Tokio und Sapporo finden bekanntlich ohne Zuschauer statt. Dennoch dürfen die Marathonläufer einen Ansatz von Publikumsunterstützung und olympischer Atmosphäre erwarten. Bei den Radrennen zu Beginn der Spiele war zu sehen, dass es sich die Sportinteressierten nicht nehmen ließen, an die Strecke zu kommen und anzufeuern. Dass gerade im Marathon-begeisterten Japan die Fans völlig zu Hause bleiben, ist schwer vorstellbar. „Ich hoffe doch, dass einige Zuschauer kommen. Gerade wenn man die einsamen Pandemie-Marathons in diesem Frühling gesehen hat, ist klar: Diese Atmosphäre mit Zuschauern motiviert und gehört einfach dazu“, sagt Peter Herzog.

Alle österreichischen Marathon-Olympiafinisher der Männer

• 29. Michael Buchleitner, Athen 2004 – 2:19:19
• 33. Michael Buchleitner, Sydney 2000 – 2:19:26
• 47. Helmut Schmuck, Barcelona 1992 – 2:23:38
• 39. Josef Steiner, Moskau 1980 – 2:24:24

• 52. Dolfi Gruber, Rom 1960 – 2:37:41
• 23. Dolfi Gruber, Melbourne 1956 – 2:46:20
• 39. Dolfi Gruber, Helsinki 1952 – 2:45:02

• 14. Franz Tuschek, Berlin 1936 – 2:46:29
• 22. Rudolf Wöber, Berlin 1936 – 251:28
• 32. W. Rothmayer, Berlin 1936 – 3:02:32

• 20. Felix Kwieton, Stockholm 1912 – 3:00:48
• 33. Emmerich Rath, Stockholm 1912 – 3:27:04

• 25. Emmerich Rath, London 1908 – 3:50:31

Alle österreichischen Marathon-Olympiafinisher der Frauen

• 64. Andrea Mayr, Rio 2016 – 2:41:52
• 54. Andrea Mayr, London 2012 – 2:34:51
• 57. Eva Maria Gradwohl, Beijing 2008 – 2:44:24


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