Dank OMV: Der Kursticker zeigt nach 11.147 Tagen erstmals einen ATX TR an, der beim Doppelten des ATX notiert (Christian Drastil)

Um 11:28 liegt der ATX TR mit -0.22 Prozent im Minus bei 6999 Punkten (Ultimo 2020: 5466). Topperformer der PIR-Group sind Strabag mit +1.40% auf 39.7 Euro, dahinter Warimpex mit +0.87% auf 1.165 Euro und Lenzing mit +0.83% auf 109.3 Euro. Zum Vergleich der DAX: 15570 ( -0.07%, Ultimo 2020: 13719).

Den gestrigen Tag müssen wir in die Geschichtsbücher eintragen:
"Der ATX TR verlor gestern -0,87% auf 7014,31 Punkte.
Der ATX verlor gestern -1,4% auf 3506,54 Punkte."

Beide starteten am 1.1.1991 mit 1000 Punkten und gestern nach 11.147 Tagen Indexgeschichte notierte der ATX TR erstmals bei mehr als dem Doppelten des ATX. Den Unterschied machen freilich die Dividenden aus. Und jene Aktie, die den ATX TR über die "Faktor >2,0"-Grenze gekickt hat, war gestern die OMV.

Das passt, dass diese Ehre just der OMV zugute kommt, ist sie doch zugleich auch die beste Aktie im ATX seit Jahresbeginn, sorgte im Duett mit der Erste Group dafür, dass der ATX TR unlängst nach 14 Jahren einen neuen Rekord schaffte bzw. ist erstmals seit 14 Jahren ytd auch wieder der umsatzstärkste Wert. Ich überlege mir da noch eine besondere Widmung für unser Börsegeschichte-Zimmer im Office, in dem ja auch bald der ehemalige Original-Kursticker der Wiener Börse montiert wird.


OMV ( Akt. Indikation:  50,46 /50,54, 0,36%)

Übrigens: Die OMV bildet mit Wienerberger und Verbund jenes Trio, das seit Indexstart durchgehend vertreten ist. Das IPO stammt aus 1987, zum Börse-30er vor 4 Jahren war ich im in Journalistenspecial dabei. Meine Meinung zur OMV hat sich seither nicht verändert. Hier die 2017er-Sager ....

"OMV: Wie viel Journalistinnen und Journalisten tatsächlich über uns wissen, erfahren wir meistens erst, wenn es schon in der Zeitung steht. Aber wer sind die Menschen, die über uns und unser Unternehmen berichten? Was ist für sie eine Geschichte? Und warum machen sie, was sie machen? move hat fünf Medienschaffende befragt.
 
Warum sind Sie Journalist geworden?
Christian Drastil: Zufall. Bin als Ex-Banker zum Gründungsteam einer Zeitung gestoßen und habe mich um Finanzmarktprojekte wie Börsespiele bzw. den Aufbau der Online-Sparte gekümmert. Wollte immer Medien machen, gründen und verantworten. Mit dem Börse Social Magazine habe ich seit Jänner 2017 z.B. ein monatlich 100seitiges Printprodukt am Start. Mir geht es um das Gesamtkonzept, das Schreiben und Kommentieren ist spannendes Beiwerk. Dass ich 2008 und 2012 bester Finanzblogger in der DACH-Region wurde, freut mich aber freilich schon.
 
Welche Fähigkeiten braucht Ihrer Meinung nach ein guter Journa-list/eine gute Journalistin?
Wissen, Vernetzung, Glaubwürdigkeit, fachliche Sicherheit.
 
Was sind für Sie die wichtigsten Quellen um eine Geschichte zu schreiben? Und wie baut man sich ein gutes Informantennetz auf?
Ich schreibe aus dem Wissensschatz, habe eigentlich keine Informanten, weil ich fast ausschließlich kommentiere. Ein großes Netzwerk habe ich glaube ich schon über die Jahre aufgebaut.
 
Was bedeutet Erfolg für Sie und wie feiern Sie Erfolge?
Erfolg heisst für mich, Freude zu haben. Die habe ich, weil unsere Firmen super laufen. Ich arbeite gerne.
 
Von wem haben Sie am meisten gelernt?
Im Wissensbereich von meinem Ex-Arbeitgeber Erste Bank, im Medienbereich von meinen Förderern Wolfgang Zekert (WirtschaftsBlatt-Zeit) und Horst Pirker (Styria-Zeit). Ich höre mir täglich eine Stunde Audio-News an, um fachlich fit zu bleiben, habe auch deswegen das Projekt boersenradio.at in unser Portfolio genommen.
 
Warum arbeiten Sie nicht für ein Unternehmen, sondern als JournalistIn?
Ich arbeite als Eigentümer für mein eigenes Unternehmen und wie so oft in der Selbstständigkeit macht man im Grunde 10 verschiedene Jobs, vom CEO bis zum Telefondienst. Journalismus läuft nebenbei. Ich schreibe gerne.
 
Wann ist eine Geschichte für Sie eine gute Geschichte?
Wenn sie das Zeug zum Talk of the Town hat.
 
Wann ist eine Geschichte über die OMV für Sie eine gute Geschichte?
Ich habe eine enge Beziehung zur OMV-Aktie. Ich habe 1987 als Bankmitarbeiter beim Börsegang gezeichnet und die Aufträge vieler Kunden und auch OMV-Mitarbeiter ausgeführt. Die OMV-Aktie ist ein Aushängeschild an der Wiener Börse, hat eine extrem gute Langfristperformance und es freut mich, dass die jüngere Vergangenheit auch wieder sehr gut für die Aktie läuft. Mir geht es bei der OMV um die Aktie und da gibt es viele gute Geschichten.
 
Wann schreiben Sie trotz Dementi eines Unternehmenssprechers die Geschichte?
Kann nicht vorkommen, da ich nicht klassisch recherchiere, sondern wie ein Sportreporter über ein Fußballmatch schreibt, halt als Aktienmensch über das Börsegeschehen schreibe. Da braucht man niemanden fragen.
 
Haben Sie vielleicht schon eine Fehlentscheidung über die OMV getroffen?
Ja sicher. Ich hätte die Aktie nach dem Antritt von Rainer Seele noch stärker gewichten sollen in meinen Depots."
 
Nachtrag: Damals, 2017, war auch Handelsblatt-Autor Hans-Peter Siebenhaar unter den Befragten. Seit 1. Juni 2021 ist er Senior Vice President und hat die Verantwortung für die Kommunikation der OMV übernehmen. Vielleicht darf ich mal OMV-Aktienhistoriker werden, fast 800 Prozent Kursplus seit ATX-Start (ohne Dividenden) sind ja eine lässige historische Basis. Und: Die "Neue OMV" (wie jetzt der Claim heisst) hat an der Börse nichts von ihren alten Stärken verloren.

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 10.06.)



(10.06.2021)

Kursticker im Büro visualisiert


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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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