Gänsehaut trotz sommerlicher Temperaturen wegen wieder stärkerer Ausbreitung der Corona-Pandemie (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

Gänsehaut trotz sommerlicher Temperaturen verbreitet die immer stärkere Ausbreitung der Corona-Pandemie. Sowohl international als auch national nehmen die besorgniserregenden Nachrichten kein Ende, ja sie vermehren sich sogar - gefühlt in rasantem Tempo. Diese Stimmungseintrübung macht mittlerweile auch vor den Märkten nicht mehr halt. So legt der Japanische Yen, das zuletzt verlässlichste Krisen-Barometer, wieder deutlich zu (USD/JPY 105,40) und auch andere "sichere Häfen" steigen weiter, so auch alle Edelmetalle und der Schweizer Franken. Wie angekündigt vermochte sich der Euro gegenüber dem Greenback, der unter dem hausgemachten Corona-Chaos deutlich leidet, zuletzt durchsetzen und trieb EUR/USD auf über 1,1700. Die Börsen, schon am Freitag kräftig durchgebeutelt, stehen vor einer schwierigen Woche, Asien liefert heute moderate Rücksetzer zum Start. Angesichts dieses Ausblicks und der wieder verschärften Corona-Schutzmaßnahmen gibt es da wohl nur Eines: Maske auf und durch!

Die Börsen in Asien notieren zum Beginn der neuen Handelswoche leichter und schließen damit an die Verluste der Wall Street am Freitag an. Die Aufmerksamkeit gilt heute früh aber ohnehin dem Goldpreis. Der Preis für eine Feinunze zog im asiatischen Handel deutlich an und erreichte mit USD 1.944 ein neues Rekordhoch. Das sind USD 23 mehr als im bisherigen Höchststand aus dem September 2001. Zunehmende geopolitische Spannungen und der weiter schwächer tendierende US-Dollar werden als Gründe für den markanten Preisanstieg genannt.

An der Wall Street haben am Freitag die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China sowie die schlechten Nachrichten vom Chip-Riesen Intel den Anlegern kurz vor dem Wochenende aufs Gemüt geschlagen. Vor allem an der Technologiebörse Nasdaq purzelten die in den vergangenen Wochen und Monaten teils stark gestiegenen Kurse. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,92 %, beim Leitindex Dow fiel der Verlust mit 0,68 % etwas geringer aus. Als Vergeltung für die Schließung eines chinesischen Konsulats durch die USA macht die Volksrepublik nun eine amerikanische Vertretung in Chengdu im Südwesten des Landes dicht. "Investoren schauen sehr genau auf jedes Anzeichen einer Eskalation des Konflikts", sagte ein Analyst von Goldman Sachs. Bei Intel fürchten Anleger angesichts der verschobenen Einführung einer neuen Halbleiter-Generation nun, dass das Unternehmen gegenüber der Konkurrenz in technologischen Rückstand gerät.

In Europa zeigen die Aktienfutures, welche derzeit beinahe unverändert notieren, heute früh keine klare Tendenz an. Im Tagesverlauf erreichen uns mit dem Ifo-Index aus Deutschland und den Auftragseingängen für dauerhafte Güter in den USA zwei interessante Konjunkturindikatoren. Vorerst dürften aber die Spannungen zwischen den USA und China die Marktstimmung maßgeblich beeinflussen.

Neben Gold konnte auch der Silberpreis heute Morgen neuerlich deutlich anziehen. Aktuell steht ein Plus von über 6 % auf der Kurstafel. Der Ölpreis zeigt sich dagegen wenig verändert. Ein Fass der Marke WTI notiert wie noch am Freitag bei etwas über USD 41.

An den Währungsmärkten bleibt die Dollarschwäche das beherrschende Thema. Der EUR überschreitet heute früh die Marke von USD 1,17, während USD/CHF unter 0,92 rutscht.

 



(27.07.2020)

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