Generation Y: Über Ziele, Leistung und Geld – spricht man nicht?! (Alexandra Rosinger)

Let’s talk about the generation Y. Die medial viel umworbene möchte-gern Schickeria, deren überdrüber tolle erstrebenswerte Lebensweisheit/Art der Generation Y, ist sie wirklich das Zielführende um erfolgreich zu werden?

Betrachten wir ein konkretes Beispiel: Franz X, 21, HBLA-Absolvent, Oberösterreicher – Lebensziel: Familie, Liebe, ganz viel Freizeit, Geld im Überfluss und jeglicher Luxus (Haus bauen, 2 Nobelautos in der Garage usw.) den man sich erdenken vermag – ach ja und noch eine GmbH gründen mit seinen Schulfreunden, weil die Frau Prof. hat ja gesagt: „Jeder zahlt ein Bisserl was ein und dann mit 15.000,- Euro kann man super toll eine Firma gründen, die Puppen tanzen lassen und reich werden. Reich wie ein Bill Gates.“

Nun, lässt sich klein Fränzchens Lebenskonzept aber nicht in der Kombination vereinen – bloß wer sagt ihm das? In den Jahren um 2000 als der Internethype begann und auch andere Sektoren von Banken teils blind finanziert wurden, hätte klein Fränzchen auch vielleicht großes Glück gehabt. 2016 mit Basel 3 und dem härter werdenden Konkurrenzkampf im In- als auch im Ausland wird Franz aber mit der Mentalität nicht weit kommen.

Fraglich ist, ob nur die Medien Schuld tragen am Abfall der Leistungsbereitschaft und des Arbeitswillens und der Moral in Österreich, oder ob nicht das auf das Leben nicht vorbereitende Schulsystem auch dazu beiträgt. Faktum ist, je mehr die Jugend in „Leasure Time“, an Partys, an Urlaube, ja sogar am Montag schon an Freitagmittag denkt, desto mehr sinkt die Konzentrationsbereitschaft und die Motivation.

Möglicherweise ist auch Unwissenheit ein Grund für den Anstieg in der Hipster Szenerie. Ich werde immer wieder gefragt: „Sag mal, was arbeitest du eigentlich 15h am Tag. Bringt sich ja nichts. Gehst ja trotzdem mit viel weniger nach Hause oder mit demselben Gehalt als ich.“ Ergo Leistung macht sich in Österreich anscheinend laut Volksmeinung nicht bezahlt. Ergo Freizeit und mentale und körperliche Fitness und ganz viel hipsterisches Chillen ist angesagt.

Nun meine werten Damen und Herren, ich kann Sie beruhigen. Leistung macht sich bezahlt. Man kann auch 2016 durch Leistung finanziell sehr erfolgreich sein und mit Mitte 20 zum obersten Segment der Einkommenspyramide zählen. Es gibt keine gültigen Ausreden den Hintern nicht in Bewegung zu bringen und nicht etwas anzupacken.
…Der erste Schritt für Franz wäre sicherlich das Aufwachen aus seiner Traumwelt, das aufgeschobene anzugehen und ein Konzept zu entwickeln – natürlich kann er das auch mit seinen Freunden machen…
Das betrifft aber nicht nur die Altersgruppe 20+. Viele der Generation Babyboomer haben in einer goldenen Zeit gelebt, die heute nun so nicht mehr vorzufinden ist – auch sie hadern oftmals mit sich selber, das merkt man an meinen Kunden.

Viele wissen nicht mal was an der Börse passiert oder was das genau ist. Den Film „The Wolf of Wallstreet“ kennen Sie sicher… So sehen die Menschen unsere Branche. Sie glauben der Handel verläuft immer noch über Menschen die mit Zetteln rumwedeln und wie wild durch die Gegend brüllen - aber die Personen von Ihnen die die Wiener Börse tatsächlich von innen kennen wissen, wie mucksmäuschenstill es dort wirklich ist – und die Aktien, ach die Aktien – die sind nicht vom Unternehmen zum Abholen und auch nicht zum Aufhängen. Die sind im Depot (einem Raum) bei der bösen Bank, die sich mit dem schönen Zettel nach Hipster-Glauben vermeintlich die Wand schmückt. Na Unerhört…. Was die sind elektronisch? Ach wusste unser Hipster nicht.

Die Politik sieht uns als Heuschrecken, Zerstörer, Räuber grade noch, dass Finanzleute nicht als Company-Mörder bezeichnet werden. Jedoch sind es wir die den Unternehmen eine Existenz bieten, Know-how, Kapital, Arbeitsplätze aufrechterhalten und den sozialen Frieden in unseren Ländern sichern.

Generation Erfolgreich? Gibt es sie? Meine Meinung: jede Generation bringt ihre Capital Market Stars hervor, die eine mehr die andere weniger. Es wird immer Menschen geben, die MEHR haben wollen, die MEHR sein wollen. Mehr dazu aber laufend im Blog.



(01.07.2016)

Alexandra Rosinger, Rosinger Group, (© Aussender)


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Alexandra Rosinger

Director of Strategic Research & Corporate Finance Rosinger Group

>> http://www.rosinger-gruppe.de


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