Beim Gold hat sich die Lage beruhigt (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

In Hongkong warnt Regierungschefin Carrie Lam vor einem "großen Ausbruch" des Covid19-Virus und ersucht die Bevölkerung, zuhause zu bleiben, in Festlandchina steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark, wie seit März nicht mehr. Die USA und ganz Lateinamerika sind weiterhin fest in Geiselhaft der Pandemie, Italiens Premier Giuseppe Conte sagt im Parlament, dass eine Verlängerung des nationalen Notstands bis Oktober unvermeidlich ist. In ganz Europa steigen die Ziffern wieder, die Maßnahmen werden erneut verschärft, Lockerungen zurückgenommen und Boris Johnson weiß bereits, dass "die zweite Welle" da ist... Aber im Marchfelderhof sitzen die Promis dicht an dicht und feiern ganz ohne Babyelefanten. Die Fed dürfte heute Abend bestätigen, dass sie mehr denn je bereit ist, mit weiteren Maßnahmen das Schlimmste zu verhindern, im US-Kongress ist man noch nicht ganz so weit, da wird weiter um ein weiteres Unterstützungspaket gerungen. Die Devisenmärkte verstärken den "Risk-off"-Modus, so liegt USD/JPY bereits unter 105,00 und EUR/RUB über 85,00 - der Greenback bleibt weiterhin nur "zweiter Sieger" hinter dem Euro. Aber wenigstens scheint der Sommer nun durchzustarten...

Die Märkte in Asien präsentieren sich heute Morgen uneinheitlich. Während der Index in Shanghai deutlich im Plus liegt und sich dem negativen Trend aus den USA entziehen kann, verzeichnet die Börse in Tokio klare Abschläge. Der Nikkei-Index wird von enttäuschenden Unternehmensergebnissen und einem starken Yen gebremst. Der Yen profitiert angesichts der weiter beunruhigenden Nachrichten über die Ausbreitung der Corona-Pandemie von seinem Ruf als sicherer Hafen aber auch dem schwachen US-Dollar.

Im Spannungsfeld zwischen Quartalsergebnissen, schwächer als erwarteten US-Konjunkturdaten sowie einer Zurückhaltung vor der Fed-Sitzung heute Abend, hat die Wall Street am Dienstag mit Abgaben geschlossen. Für einen leichten Dämpfer sorgte die schwächer als erwartet ausgefallene US-Verbraucherstimmung für Juli. "Große Rückgänge gab es in Michigan, Florida, Texas und Kalifornien, zweifellos eine Folge des Wiederaufflackerns von Covid-19", sagte die Herausgeberin der Umfrage. An der Corona-Front gibt es jedoch erste Lichtblicke. Am Montag wurde mit 55.000 Neuinfizierten in den USA der niedrigste Wert seit dem 7. Juli verzeichnet. Im Fokus stand auch das von den Republikanern eingebrachte Hilfspaket, das zwar eine Verlängerung der Hilfen für Arbeitslose vorsieht, diese aber für den September von USD 600 wöchentlich auf USD 200 Dollar senken will. Die Demokraten müssen dem Paket noch zustimmen.

Ein Blick auf die Aktienfutures verrät, dass die europäischen Märkte mit Abschlägen in den Tag starten werden. Neben der fortschreitenden Berichtssaison stehen von konjunktureller Seite keine Impulsgebenden Daten an. Die Augen der Anleger dürften auf die Ergebnisse der Fed-Sitzung gerichtet sein. Der Offenmarktausschuss (FOMC) könnte über zusätzliche Anreize für mehr Wachstum diskutieren, obwohl Fed-Offizielle zuletzt eine eher abwartende Haltung signalisiert hatten. Aktuell wird mit keinen geldpolitischen Änderungen gerechnet.

Beim Gold hat sich die Lage beruhigt. Nach den Rekordhochs am Montag und Dienstag wird die Feinunze in Asien mit etwas über USD 1.950 gehandelt. Auch die Ölpreise tendieren seitwärts. Sie profitieren somit nicht davon, dass laut einem US-Branchenverband die Ölvorräte in der vergangenen Woche um 6 Mio. Barrel gesunken sind.



(29.07.2020)

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Alina Reh müde , Pause


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