Die Perestroika des Kapitalismus - Episode 15: Das Gesetz von der Konstanz der Unz...
13 Feb
Jeder Zustand, der über eine gewisse Zeit lang unverändert andauert, wird vom Menschen als unangenehm, als langweilig empfunden und weckt den Wunsch nach Änderung. Hätten meine Großeltern die Nahrungsmittel, Wohnverhältnisse und den technischen Komfort eines nach heutiger Definition der Armutsschicht in Europa Zugerechneten zur Verfügung gehabt, hätten sie sich selbst als reich, zumindest aber als wohlhabend empfunden. Sogar innerhalb der Lebensspanne einer einzigen Generation lässt sich diese Beobachtung aufrechterhalten. Sie gilt für mich und die meisten meiner Altersgenossen ebenso.Es ist prinzipiell unmöglich, die subjektive Zufriedenheit der Menschen ohne fühlbaren – oder subjektiv empfundenen – Zuwachs an materiellen und i... » Weiterlesen
Die Perestroika des Kapitalismus, Episode 14: Der Januskopf der Globalisierung und...
12 Feb
Bild A, Sommer 2002: Drei Freunde treffen einander nach Feierabend in einem Kleinstadt-Café. A, Angestellter in einem Autofachmarkt, jubiliert, wie viel er sich mit seinen Fahrten zum Zahnarzt nach Sopron erspart. B, ein Facharbeiter in einer Fabrik für Elektrowerkzeuge, hänselt A, dass die Freundschaft das eine, der Kauf von Alu-Felgen im Markt jenseits der Grenze, das (billige) andere sei. Und C,Assistentin bei einem Zahnarzt, schwört auf den Elektrogroßmarkt vor Bratislava, wo die Geräte selbst zwar auch nicht mehr so günstig wären, doch Reparaturen um einiges preiswerter seien. Bild B, ein Jahr später. Statt im Café treffen einander die drei auf dem Arbeitsamt: Der Autofachmarkt musste die Hälfte der Leute kündigen, weil immer mehr... » Weiterlesen
Die Perestroika des Kapitalismus, Episode 13: Der kapitalistische Regelkreis und d...
09 Feb
Die Stabilität unseres Geldsystems baut entscheidend auf dem Prinzip der Verzinsung, also einem Preis für das Kapital, auf: Geld muss dem Eigentümer, der es zur Verfügung stellt, eine bestimmte Rendite erbringen oder ein Minimum an Wachstum seines Besitzes eintragen, wenn er nicht langsam aus dem Kreis der Wirtschaftselemente verschwinden will: Hammer oder Amboss sein, lautet die Devise. Daraus ergibt sich, dass diesem Druck zu folgen eine ökonomisch existentielle Notwendigkeit ist. Vereinfacht dargestellt, spielt sich der Aufbau konstanten Drucks auf die Verzinsung des(eigenen oder geborgten) Kapitals in folgendem kybernetischen Karussell ab (s. Abb. ) : Investoren – heute nicht nur Unternehmer, sondern immer öfter angestellte Manager, die gewaltige Summen anve... » Weiterlesen
Die Perestroika des Kapitalismus: Episode 12: Entfremdung im verselbständigten Sys...
02 Feb
Der Unternehmer – der frühere Meister – entfernte sich immer weiter von seinem Produkt und wandelte sich zum Organisator komplizierter technischer und kommerzieller Abläufe. Sein Interesse und Stolz galt immer mehr diesen produktfernen Kategorien; mit zunehmender Notwendigkeit der Beherrschung großer Kapitalvolumina und Vertriebsorganisationen wurde er, oft nolens volens, zum Großkapitalisten, der der Aufbringung und Verwaltung riesiger Summen einen Großteil seiner Phantasie und Arbeitskraft zuwenden musste. Der Arbeiter verlor ebenfalls den Bezug zum Produkt: Seine Tätigkeit wurde immer mehr zu einer Abfolge monotoner Handgriffe.Karl Marx weist in seiner Kritik der politischen Ökonomie [i] darauf hin, dass unter kapitalistischen Produktionsverh&aum... » Weiterlesen
Die Perestroika des Kapitalismus: Episode 11: Evolution - Vom Jäger und Sammler zu...
18 Jan
Das Ziel der Evolution - Überleben der Größten, Stärksten - oder Effizientesten? Das Ziel muss Effizienz sein. Effizienz, vom Lateinischen efficere, „zustande bringen“, bezeichnet das Verhältnis vom Nutzen zu jenem Aufwand, mit welchem der Nutzen erzielt wird."Evolution bedeutet Optimierung funktioneller Effizienz" schreibt Manfred Eigen. [i] Streben nach Effizienz ist ein ganz wesentliches Antriebsmoment der Evolution. "Es ist (unter anderem) eine Steigerung der Effizienz, die eine Höherentwicklung verursacht.“ [ii] Für dieses grundlegende Prinzip gibt es auch zahllose Beispiele: Das effizient wärmende und schützende Fellkleid des Bären, die geniale Struktur einer Feder, die die Effizienz der Flugmuskulatur potenziert,die &uu... » Weiterlesen
Gestern wurden bereits zum 17. Mal die CEO & CFO Awards für Österreich verliehen, es ist dies ein Award, bei dem ich immer wehmütig bin, hatte ich ihn doch seinerzeit für den Börse Express entwickelt und den Juryprozess mit "CEOs und CFOs wählen selbst die/den Beste(n) aus ihrer Mitte" inittiert. Als es dann bei der Styria Changes gab, wollte ich als seinerzeitiger Gründer des Börse Express und all seiner Aktivitäten das Unternehmen übernehmen, das ist aber nicht gelungen, bei meinem lieben Wegbegleiter Robert Gillinger ist das Produkt in guten Händen. Ich war damals nicht glücklich über das "Wie", aber da kann Robert nichts dafür. Freilich konnte ich dann von der Styria immerhin die SportWoche erwerben, bei der Marke WirtschaftsBlatt Online samt URL www.wirtschaftsblatt.at gab es keine Chance. Aber zurück zu den Awards. Es freut mich, dass Deloitte die Veranstaltung und das Seutp immer noch mag und die ganze Geschichte quasi übernommen hat. Der Börse Express kommt nur noch klein vor, aber was solls. Man hängt halt an seinen Babies und den Siegern gratuliere ich ganz herzlich.