Investoren sind weiterhin zaghaft: an den europäischen Börsen kam es gestern aufgrund es stärkeren Euro zu Gewinnmitnahmen. Da die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen waren, fehlten auch zusätzliche Impulse, und die Umsätze war vergleichsweise gering. Die Gewinnerliste wurde von den Medienwerten angeführt, der Sektor konnte ein Plus von 0,7% erreichen. Getragen wurden diese Zuwächse vor allem von Vivendi , nach den positiven Aussagen zur Geschäftsentwicklung, die Mitte letzter Woche eher ergebnislos verblieben, führten positive Anlageempfehlungen durch die Deutsche Bank und durch JPMorgan zu einem Zuwachs von 2,7%. Die stärksten Verluste gab es bei der Reise- und Freizeitbranche mit 0,7% Minus und im Gesundheitsbereich, der 0,5% tiefer schloss. Roche wurde von Societe General auf „Sell“ abgestuft, was zu einem Minus von 0,6% führte. In London wurden die Aktien von Carillion vom Handel ausgesetzt, der britische Baudienstleister hatte mitgeteilt, dass Verhandlungen mit Banken und der britischen Regierung über eine Übergangsfinanzierung gescheitert waren, und stellte einen Antrag auf sofortige Zwangsauflösung. Weiter stark war ProSiebenSat1, mehrere Analysten hielten die Sorgen um die Werbeeinnahmen für übertrieben und äußerten sich positiv zu dem Titel, am Ende stand ein Kursplus von 1,9% zu Buche.

Leicht zulegen konnte gestern die Börse in Wien, auch hier wurde der Handel als impulsarm beschrieben, die Umsätze waren dünn. In den Blickpunkt rückte Zumtobel , die weitere Zusammenarbeit mit dem Chef Ulrich Schuhmacher wird derzeit geprüft, die Anleger bewerteten das eher positiv und die Aktie legte 2,4% zu. Weiter stark im Aufwind befindet sich FACC , vor der heutigen Zahlenpräsentation konnte die Aktie einen weiteren Zuwachs von 4,3% verzeichnen. Behaupten konnten sich auch Banken und Versicherungen, Raiffeisen zog um knapp 2,0% an, auch Bawag war stark und legte 1,6% zu. Die Vienna Insurance Group präsentierte sich ebenfalls stark und konnte 1,6% dazugewinnen, und auch für Uniqa ging es 1,2% nach oben.

Für die Ölpreise geht es weiter nach oben, Brent konnte gestern erstmals seit mehr als drei Jahren über der Marke von 70 US-Dollar schliessen, der Tageszuwachs betrug 0,6%, bei WTI gab es gestern feiertagsbedingt keinen Handel. Sehr stark ist auch nach wie vor Gold , wenngleich der Handel gestern bei sehr geringem Volumen verlief. Am Tagesende wurden für eine Unze des Edelmetalls rund 1.340 US-Dollar bezahlt. Der Euro näherte sich der Marke von 1,23 zum US-Dollar, die am Vormittag gezeigte Stärke konnte den ganzen Tag über gehalten werden, gegen Schluss pendelte sich der Kurs bei rund 1,127 zum US-Dollar ein.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite  ist es relativ recht ruhig, in den USA berichten heute Citigroup und UnitedHealth . In Österreich meldeten FACC und SBO   Ergebnisse (Details siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

FACC AG

legte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Ergebnisse für die ersten 3 Quartale 2017/18 vor. Der Umsatz konnte dabei um 8,8% gesteigert werden auf €564Mio. Wachstumstreiber waren dabei weiterhin die Ausweitung der Serienproduktion bei den größten Flugzeugherstellern Boeing , Airbus, Embraer und Bombardier. Das EBIT lag demnach bei €61,7Mio. nach €5,6Mio. im Vorjahr. Darin enthalten sind jedoch positive Einmaleffekte in Höhe von €21,5Mio. (davon €16Mio. im Q3), ohne diese wäre das EBIT bei €40,1Mio. gelegen. Das Nettoergebnis lag mit €41,1Mio. ebefnalls deutlich über dem Vorjahreswert von €1,8Mio. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen von einem Umsatz von €740-750Mio. aus, das EBIT vor Sondereffekten soll bei €45-50Mio. liegen.

9M/17: Umsatz: €564Mio. (546,8e); EBITDA: €84,4Mio. (65,9e); EBIT: €61,7Mio. (43,5e); Nettoergebnis: €41,4Mio. (27,3e)

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG

Legte heute Morgen das vorläufige Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017 vor. Der Umsatz legte demnach um 76% zu auf €322Mio., während der Auftragseingang mit €340Mio. mehr als verdoppelt werden konnte. Dementsprechend war das EBIT mit €25Mio. wieder positiv nachdem im Vorjahr ein Minus von €58,3Mio. verzeichnet wurde. Aufgrund der bereits im Q3 gemeldeten negativen Effekte aus einer Optionsbewertung lag das Vorsteuerergebnis mit €-70Mio. jedoch weiterhin unter dem Vorjahr. Ohne die Berücksichtigung dieser Effekte wäre das Vorsteuerergebnis bei €17Mio. gelegen nach €-62,3Mio. im Vorjahr. Aufgrund der positiven operativen Entwicklung wird eine Dividende von €0,5/Aktie in Aussicht gestellt. Einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 gab SBO wie üblich nicht ab.

FY/17 (vorläufig, gerundet): Umsatz: €322Mio. (315,7e); EBIT: €25Mio. (22,8e); Vorsteuerergebnis (inklusive Optionsbewertung): €-70Mio. (-75,7e)

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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