Rohstoff-Kolumne: Ölpreise weiter auf hohem Niveau, Goldpreis kämpft mit US-Zinsanstieg (Heiko Geiger)

Trotz leichter Rückgänge zu Wochenbeginn notieren die Ölpreise weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Der Markt scheint mittlerweile zu über 90 Prozent von einem US-Zinsanstieg im Dezember auszugehen. Diese Aussicht würgt jeglichen Aufwärtsdrang im Goldpreis ab.

Ölpreise verteidigen hohes Niveau

Dank politischer Unsicherheiten im Nahen und Mittleren Osten konnten die Ölpreise ihre Zugewinne zuletzt verteidigen. Der am Monat vorgestellte neue OPEC-Monatsbericht lieferte nur kurzzeitig Impulse.

Demnach soll der globale Ölmarkt im kommenden Jahr ein Defizit von gut 800.000 Barrel pro Tag aufweisen, sofern die OPEC-Produktion auf dem derzeitigen Stand verharren würde. Dieses Szenario könnte einen weiteren Abbau der Lagerbestände andeuten.

Die OPEC scheint nun mit einem stärkeren Anstieg der globalen Ölnachfrage um 1,5 Mio. Barrel pro Tag zu rechnen. Dabei solle das Nicht-OPEC-Angebot um 870.000 Barrel pro Tag im nächsten Jahr zunehmen. Diese Einschätzung erachten die Experten der Commerzbank angesichts der aktuellen Produktionsentwicklung in den USA und der positiven Auswirkungen des höheren Preisniveaus auf die künftige Produktion als deutlich zu niedrig. Die Internationale Energieagentur (IEA) beispielsweise rechnet für 2018 mit einem Anstieg des Nicht-OPEC-Angebots von 1,4 Mio. Barrel pro Tag.

Nach einer aktuellen Einschätzung der IEA werden die Industriestaaten auch noch länger auf Rohöl als wichtigen Rohstoff angewiesen sein. In den kommenden Jahrzehnten werde die weltweite Nachfrage nach Rohöl auch im Fall eines Elektroauto-Booms weiter steigen, hieß es in dem Jahresbericht der IEA. Lkw, Flugzeuge, Schiffe und die petrochemische Industrie aber könnten den Ölbedarf auf bis zu 105 Mio. Barrel am Tag treiben, prognostizierte die IEA.

 

 

 

Goldpreis neigt zur Schwäche

 

Wer zu Beginn dieses Jahres in Gold investiert hat, kann bisher einen Gewinn von 11 Prozent vorweisen. Die zahlreichen (geo-) politischen Krisenherde und das Regierungschaos in Washington lieferten dem „sicheren Hafen“ Gold regen Zulauf und trieben den Preis an. Doch seit Monaten herrscht Kursflaute. Seit Anfang September ist eine Abwärtsbewegung im Gang, der Goldpreis sank auf Sicht der vergangenen drei Monaten um ein Prozent.

Der Markt scheint mittlerweile zu über 90 Prozent von einem US-Zinsanstieg im Dezember auszugehen, im August sollen es nur 40 Prozent gewesen sein. Steigen in den USA die Zinsen an, sinkt in aller Regel der Goldpreis. Denn Gold wird dadurch als Anlage weniger attraktiv, da es keine Zinsen abwirft. Patrick Harker, Chef der regionalen Notenbank von Philadelphia und in diesem Jahr im geldpolitischen Ausschuss der Fed stimmberechtigt, hat sich bereits so gut wie festgelegt. Er habe bereits eine weitere Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte ein Stück weit eingeplant, sagte Harker am Montag.

Die Anzahl der US-Zinsschritte in diesem und im kommenden Jahr könnten für die Entwicklung des Goldpreises sehr relevant sein. Viele Experten rechnen auf Sieht der kommenden 12 Monate mit bis zu drei Zinsschritten. Dies könnte die Fed Funds-Rate von aktuell 1 bis 1,25 Prozent auf 1,75 bis 2 Prozent erhöhen. Laut den Fed Funds Futures rechnet der Markt für dieses Szenario aktuell aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 30 Prozent.

Die spekulativen Finanzinvestoren haben gemäß CFTC-Statistik derweil Gold wieder Vertrauen geschenkt und in der Woche zum 7. November wieder Netto-Long-Positionen aufgebaut.

 

 

 

Kupfer: Schwache chinesische Daten belasten

Der Preis für Kupfer zeigte sich zu Wochenbeginn nach enttäuschenden Daten aus der chinesischen Industrie zunächst schwächer, konnte sich dann aber wieder ein Stück weit erholen. Chinesische Daten könnten das Potenzial haben, den Kupferpreis zu beeinflussen, da China der weltgrößte Kupferkonsument ist.

Laut Zahlen der chinesischen Statistikbehörde stieg die chinesische Industrieproduktion im Oktober um 6,2 Prozent im Jahresvergleich, nachdem der Ausstoß im September noch um 6,6 Prozent gestiegen war. Wie die chinesische Statistikbehörde weiter mitteilte, ging das Wachstumstempo bei den Anlageinvestitionen im Zeitraum von Januar bis Oktober auf 7,3 Prozent im Jahresvergleich zurück, nach 7,5 Prozent in den neun Monaten bis September.

Preisstützend für Zink seien auch Chinas deutlich gestiegene Importe. Weil die landeseigene Produktion 2017 hinter dem Vorjahr zurückzubleiben drohe, habe der Importbedarf spürbar zugenommen. „Im dritten Quartal lagen sie mit gut 70.000 Tonnen monatlich mehr als dreimal so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, so die Commerzbank-Analysten.

China hat im Oktober Daten der Zollbehörde zufolge auch deutlich weniger Kupfer eingeführt. Die Importe gingen im Vergleich zum Vormonat um 23 Prozent auf 330.000 Tonnen zurück. Dies war laut Commerzbank die geringste Menge seit sechs Monaten. Chinesischen Handelskreisen zufolge sei dies auf eine verhaltene Nachfrage zurückzuführen.

 

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(16.11.2017)

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Heiko Geiger

Head of Public Distribution, Bank Vontobel Europe AG

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