Erinnerung an ein „Extended Bagger-Break“ an der Wiener Börse

Interessanterweise eine der am häuftigsten erwähnten Anekdoten zur Wiener Börse ist eine aus 1999, als der Handel wegen Leitungsproblemen der Post um zwei Stunden verkürzt werden musste. Die Post selbst war damals freilich noch nicht an der Börse gelistet und es tummelten sich auch noch lange nicht so viele Handelsteilnehmer wie heute im Orderbuch, jedenfalls: Rund 50 der damaligen 65 Mitglieder waren gegen 13 Uhr abrupt offline. Der Handel wurde in Folge auch nicht mehr aufgenommen. 

Was war passiert? Der Postknoten Börsegebäude/Postamt Neutorgasse funktionierte plötzlich nicht mehr, ein Bagger soll die Leitungen beschädigt haben. Die Wiener Börse konnte zwar in der Folge den Terminmarkthandel (mittlerweile leider längst eingestellt) wieder aufnehmen, der Kassahandel wurde aber nicht mehr gestartet. Der Bagger hatte für einen „Extended Bagger-Break“ gesorgt, game over für diesen Tag. Gehandelt wurde zu dieser Zeit noch über Eqos, das Xetra-System wurde später im Jahr installiert, der Bagger war auch da nicht der Grund. 

Und: Bei der Bagger-Attacke lief gerade die große AUA-Kapitalerhöhung, bei der etliche Mitarbeiter mitgezogen und viel bis alles verloren haben. Was wurde aus dem Bagger? Gegen ihn wurde von der Aufsicht meines Wissens nach nicht ermittelt. Auch nicht gegen den Bodo (den Lenker) mit dem Bagger.

(aus dem 24-seitigen Kapitalmarkt-Büchlein „Eines wollte ich Ihnen schon noch erzählen“ von Christian Drastil. Alle Starttexte und die Fortsetzung folgt dann regelmäßig im monatlichen Börse Social Magazine http://www.boerse-social.com/magazine, es gibt genug zu schreiben)



(23.10.2017)



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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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