Alle Optionen - ob maßgeschneidert und/oder von der Stange (Lars Brandau, Christoph Scherbaum)

Selbstbestimmte Privatanleger erwarten zunehmend maßgeschneiderte, individuelle Produktangebote. Produktindividualisierung und Mass-Customization liegen deshalb voll im Trend, und werden nirgends derart umfassend angeboten wie von der Zertifikate-Branche.

Moderne Fertigungstechnologien erlauben, was vor wenigen Jahrzehnten noch unvorstellbar war. Wenn Anleger wollen, können sie heute strukturierte Wertpapiere aus der Massenproduktion beziehen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Und das ist gut so, denn es ermöglicht eine entsprechende Diversifikation der Vermögenswerte. Ob man es mag oder nicht, jeder setzt seine ganz persönlichen Prioritäten: Auf der Aktivseite können das ebenso flüssige Vermögenswerte wie das Bargeld sein, das in den Geldbeuteln getragen wird, das Geld auf den Giro- und Sparkonten oder einfache Geldmarktinstrumente. Die persönlichen Anlagen umfassen möglicherweise mittelfristige Schuldverschreibungen, Anleihen, Aktien, Investmentfonds, Rentenersparnisse und / oder alternative Anlagen. Schließlich können Sparer auch sehr illiquide Werte besitzen wie eigengenutzte Immobilien sowie Ferienhäuser oder sogar vermietetes Wohneigentum. Die Bandbreite ist wahrlich groß.

Das Universum der strukturierten Wertpapiere umfasst gegenwärtig mehr als 1,5 Mio. Produkte. Da findet sich für jeden Anleger und jedes Chance-Risiko-Empfinden das passende Zertifikat oder Hebelprodukt. Angesichts der andauernden Hausse an den Kapitalmärkten und entsprechenden Rekordständen ist es interessant zu beobachten, dass die ersten Privatanleger bereits wieder vorsichtiger werden. Die Umsätze in Teilschutzprodukte gehen etwas zurück; die in reine Kapitalschutzprodukte nehmen wieder, wenngleich auch langsam, zu. Das bedeutet, dass die Investoren auch verstanden haben, dass sie mit Hilfe strukturierter Wertpapiere nicht nur zusätzliche Erträge generieren, sondern ihr Depot ebenso schützen und absichern können.

Auch, wenn die Digitalisierung unseren Alltag verändert, so bleibt der persönliche Kontakt zu den Beratern von erheblicher Bedeutung. Die Menschen in der Finanzberatung sind sicher nicht ohne weiteres ersetzbar. Das gute alte persönliche Gespräch oder die Lektüre von Zeitungen und Fachmagazinen sind trotz aller technischen Möglichkeiten nicht wegzudenken. Für Anleger ist es lediglich wichtig zu begreifen, dass ihnen alle Optionen offen stehen.

Ein Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der studierte Germanist und Politologe gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Zuvor war Lars Brandau unter anderem in verschiedenen leitenden Funktionen beim Nachrichtensender n-tv tätig; zuletzt als Chefmoderator. In dieser Zeit berichtete er als Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten, kommentierte zahlreiche Landtags- und Bundestagswahlen und moderierte drei Jahre lang die Telebörse. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

 



(23.10.2017)

Lars Brandau (Deutscher Derivate Verband) - Zertifikate Award Austria 2017 (Fotocredit: Zertifikate Forum Austria), (© Zertifikate Forum Austria)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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