ATX-Trends: Diese Woche im Fokus - Flughafen Wien, Vienna Insurance Group, Lenzing, Uniqa, EVN, CA Immo, Wolford, Schoeller Bleckmann (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Schwache Vorlagen der US-Börsen und die Terroranschläge in Spanien haben am Freitag die europäischen Aktienmärkte etwas gedrückt. Nachhaltiger belasten könnte die Börsen aber die innenpolitische Lage in den USA, hieß es. Mit dem bröckelnden Rückhalt für US-Präsident Donald Trump werde besonders der aufbrechenden Diskussion um die Schuldenobergrenze misstrauisch begegnet. Die US-Regierung kann nur noch bis September mit ihren Mitteln auskommen, wenn ihr die Gesetzgebung keine zusätzlichen Schulden genehmigt. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien litt besonders unter den Terroranschlägen und verlor 1,5 Prozent. Air France verloren 1,6 Prozent und IAG 2,2 Prozent. Unter den Touristiktiteln fielen Thomas Cook um 0,5 Prozent und TUI um 0,7 Prozent.Die Wiener Börse hat am Freitag ebenfalls tiefer geschlossen, der ATX schloss 1,3 Prozent  tiefer, Schoeller-Bleckmann verlor 2,2 Prozent, OMV 2,0 Prozent und Erste Bank 1,9 Prozent.

Die Nachricht, dass der umstrittene Chefstratege von US-Präsident Trump, Steve Bannon, das Weiße Haus verlässt, linderte etwas den Verkaufsdruck an den US-Börsen. Zweifel an einem Zustandekommen der von Trump versprochenen Wirtschaftsreformen in den USA lasteten gleichwohl noch immer auf der Stimmung, nachdem sich zuletzt hochrangig besetzte Beratergremien von Trump aufgelöst hatten. Der überraschend deutlich gestiegene Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung verpuffte. Bei den Einzelwerten gehörten Applied Materials (+2,7 Prozent) und Estee Lauder (+7,7 Prozent) zu den Gewinnern, nachdem die Quartalsausweise der beiden Unternehmen überzeugt hatten. Foot Locker reiht sich in die Reihe der Einzelhändler ein, deren flächenbereinigter Umsatz im zweiten Quartal viel schlechter ausfiel als erwartet. Der Aktienkurs stürzte um fast 28 Prozent ab. Nike verloren im Gefolge 4,4 Prozent und Under Armour 3,9 Prozent. Der US-Energieversorger Calpine wird für 5,6 Milliarden Dollar von dem Finanzinvestor Energy Capital Partners und einigen Co-Investoren übernommen. Die Calpine-Aktie schoss um 10,5 Prozent nach oben. Der US-Landmaschinenhersteller Deere meldete zwar ein Umsatzplus, konnte damit die Markterwartungen aber nicht erfüllen. Die Aktie sackte um 5,4 Prozent ab.

Diese Woche neigt sich die internationale Q2 Berichtssaison dem Ende zu. In Österreich berichten Flughafen Wien , Vienna Insurance Group am Dienstag, Lenzing , Uniqa am Mittwoch, EVN , CA Immo, Wolford , Schoeller Bleckmann am Donnerstag. Ansonsten steht das Treffen in Jackson Hole (traditionelles Treffen von Notenbanker) am Donnerstag im Fokus, Reden von Fed-Chefin Yellen und EZB-Chef Draghi dürften neue Impulse setzen. Von der Makroseite werden am Mittwoch die PMIs aus der Eurozone am Mittwoch gemeldet, am Freitag der Ifo-Index aus Deutschland und US-Industriedaten.

Die Ölpreise erholten sich deutlich von den jüngsten Verlusten. Starker Rückenwind kam von einem unbestätigten Bericht, laut dem die zweitgrößte Ölraffinerie der USA mit einer Kapazität von 584.000 Barrel pro Tag den Betrieb unterbrochen habe. Später am Tag meldete dann noch Baker Hughes, dass sich die Zahl der in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in der vergangenen Woche um fünf verringert habe. Allerdings wird in den USA trotz des jüngsten Rückgangs an 357 Anlagen mehr als im vergangenen Jahr Öl gefördert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erhöhte sich zum Settlement um 3 Prozent auf 48,51 Dollar, für Brent ging es um 3,3 Prozent auf 52,72 Dollar nach oben. Am Devisenmarkt zeigte sich eine verhaltene Rückkehr der Risikofreude: Anleger zogen sich aus Fluchtwährungen wie dem Yen zurück. In der Folge erholte sich der Dollar zur japanischen Währung. Der Greenback, der im Tagestief nur etwa 108,60 Yen gekostet hatte, notierte im späten US-Handel bei etwa 109,20 Yen. Der Euro kostete etwa 1,1760 Dollar und bewegte sich damit in der Nähe seines Tageshochs von 1,1775 Dollar.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.
 



(21.08.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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