ATX-Trends: Telekom Austria, RBI, Zumtobel

Die europäischen Börsen kamen gestern nicht richtig in Schwung. Der Euro, dessen Stärke am Vortag den Aktienmarkt noch gen Süden geschickt hatte, kam von seinen Hochs etwas zurück. Dies nahm den Verkaufsdruck aus dem Markt. Eine richtige Erholung blieb allerdings aus - und dies, obwohl an der Wall Street der marktbreite S&P-500-Index wie auch der Nasdaq -Composite auf neue Rekordhochs stiegen. Als Grund für die Zurückhaltung der Anleger machten Beobachter die EZB-Sitzung am Donnerstag aus. Für Musik in den Einzelwerten sorgte die Berichtssaison. Nach guten Geschäftszahlen stiegen Swedbank um 0,9 Prozent. Gut kamen auch die Geschäftszahlen des französischen Spieleentwicklers Ubisoft Entertainment an, für die Aktie ging es um gut 10 Prozent nach oben. ASML stiegen nach Zahlenausweis um 5,8 Prozent. Vor allem die übertroffene Margenerwartung wurde positiv herausgestrichen. Mit einem Abschlag von 3,4 Prozent wurden Volvo abgestraft. Die Geschäftszahlen der Schweden waren übergeordnet ordentlich ausgefallen. Auf den zweiten Blick störten sich Anleger aber an der Entwicklung im Lkw-Geschäft.

Der ATX schloss unverändert. Nach den sehr soliden "Trading Statement" (Umsatz und operative Kennzahlen) wurde die Aktie der Telekom Austria gekauft (+2,9%), ansonsten waren RBI (+2,1%) und Zumtobel (+1,5%) gesucht.  Sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite erreichten neue Rekordhochs. Nach der eher durchwachsenen Sitzung am Vortag überwog nun die Zufriedenheit mit der angelaufenen Berichtssaison, auch wenn es einige Enttäuschungen zu verarbeiten gab. Bislang könne man von einer starken Berichtssaison sprechen, meinten diverse Analysten. Als letzte der großen US-Banken hatte Morgan Stanley Geschäftszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen des Marktes lagen. Die Aktie stieg um 3,3 Prozent. IBM verdiente zwar mehr als erwartet, meldete jedoch abermals einen Umsatzrückgang, der zudem deutlicher als befürchtet ausfiel. Die Aktie gab um 4,3 Prozent nach. United Continental fielen um 5,9 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte zwar mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen, doch stieg der Umsatz je Sitzplatz "nur" um 2,1 Prozent. Damit blieb United hinter Wettbewerber Delta zurück.

Der Softwarekonzern SAP hat nach einem deutlichen Umsatzwachstum im zweiten Quartal seine Umsatzprognosen mit Ausnahme des reinen Cloudgeschäfts angehoben und die Erwartung für das Betriebsergebnis bestätigt. Zugleich wurde ein Aktienrückkauf über bis zu 500 Millionen Euro angekündigt. Die operative Marge ging im zweiten Quartal allerdings stärker zurück als von Analysten erwartet. Auch der Zuwachs im Cloudgeschäft fiel trotz eines Zuwachses von 29 Prozent etwas verhaltener aus als erwartet. Die Umsatzerwartung für 2017 hat SAP um 100 Millionen Euro auf eine Spanne von 23,3 bis 23,7 von bislang 23,2 bis 23,6 (Vorjahr: 22,067) Milliarden Euro angehoben. Die Erlöse aus Cloud & Software sollen nun um 6,5 bis 8,5 (bisher: 6 bis 8 Prozent) zulegen. Bestätigt wurden die angepeilten 6,8 bis 7,0 (6,629) Milliarden Euro beim Betriebsergebnis und die 3,8 bis 4,0 Milliarden Euro an Erlösen bei Cloud-Subskriptionen/-Support. Alle Angaben gelten für die Non-IFRS-Berechnung. Angesichts eines überproportionalen Anstiegs des Gesamtumsatzes um 10 Prozent auf 5,782 Milliarden Euro und eines mit 1,570 Milliarden Euro nur um 4 Prozent höheren Betriebsergebnisses verringerte sich die operative Marge auf 27,2 von 28,9 Prozent. Analysten hatten zwar einen Rückgang erwartet, allerdings nur auf 28,1 Prozent.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der  Makroseite steht das Ergebnis der EZB-Sitzung und die EZB-Pressekonferenz heute im Fokus, es wird mit wenig Veränderungen gerechnet, allerdings sollte die EZB auf den Herbst hindeuten als möglichen Zeitpunkt eine Reduktion der Anleihenkäufe zu verkünden. Von der Unternehmensseite  meldeten heute Früh Unilever Umsatzzahlen (im Rahmen der Erwartungen) und Iberdrola Zahlen (im Rahmen der Erwartungen). In den USA melden heute noch American Airlines, eBay, Microsoft und Visa .

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(20.07.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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