ATX-Trends: Zumtobel legt Zahlen zum schiefen Geschäftsjahr vor (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • In einem impulsarmen Handel erhielten die Kurse Unterstützung vom Ölpreis, der sich von seinen Tiefs erholte, Zudem entwickelte sich das Verbrauchervertrauen im Euroraum im Juni sehr viel besser als erwartet. Öl- und Gaswerte gehörten mit Abgaben von durchschnittlich 0,3 Prozent trotz der Ölpreiserholung erneut zu den Verlierern. Mit die höchsten Verluste verzeichneten jedoch Bankenaktien und Finanzwerte mit 0,6 und 0,7 Prozent. Sie litten unter den unverändert niedrigen Zinsen. Im In der Schweiz stiegen Novartis um fast 5 Prozent. Analysten verwiesen auf positive Ergebnisse einer Phase-3-Studie mit Ilaris. Merck KGaA legten um 2,5 Prozent zu. Hier stützte neben guten US-Vorgaben die Hoffnung auf eine EU-Zulassung des MS-Medikaments Cladribine am Freitag. Mit einem Plus von fast 2 Prozent führte der Pharmasektor die Gewinner an.
     
  • Thyssenkrupp führten die Gewinnerliste im DAX mit einem Plus von 4,6 Prozent an. Der Verteidigungsausschuss habe die Milliarden-Aufträge gebilligt, sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf verschiedene Medienberichte. Zudem will das Unternehmen in seinem Geschäftsbereich Industrial Solutions mehr sparen als bisher geplant. Der ATX verlor 1% und war damit ein europäischer Underperformer, auf dem Index lastete Verkäufe der Schwergewichte OMV (-3,1 Prozent), RBI (-2,2 Prozent) und Erste Bank (-1,4 Prozent).
     
  • Die großen US-Banken haben den jüngsten Stresstest mit einer Simulation schwieriger Marktbedingungen bis hin zu einer schweren Rezession bestanden. 34 der großen Geldhäuser hätten ihre Abwehrmaßnahmen gegen widrige Bedingungen seit der Finanzkrise 2008 deutlich verbessert, teilte die US-Notenbank am Donnerstagabend mit, die den Test durchgeführt hat. Für die Branche ist das eine gute Nachricht, haben die Banken nun ein Argument mehr in der laufenden Debatte, ob die Regulierung der Geldhäuser zurückgefahren werden kann, wie von US-Präsident Donald Trump angestrebt. Die großen Banken schafften es nun das dritte Jahr in Folge, dass die Fed ihnen eine gute Verfassung attestierte. Sie bestanden die Simulation einer Krise mit mehr Kapital als sie vor Beginn der Krise 2008 hatten. Zur Stunde der Wahrheit kommt es nun in der kommenden Woche, wenn die Fed den zweiten Teil des Stresstests veröffentlicht. Dann geht es um die erlaubten Dividenden und Aktienrückkäufe. In einer Ära schwachen Wirtschaftswachstums und mauer Zinsen treiben hauptsächlich solche aktionärsfreundlichen Schritte die Anteilsscheine an der Börse nach oben. Selbst wenn es die Banken durch die erste Runde der Stresstests geschafft haben, müssen sie wohl bei den Ausschüttungen an die Aktionäre Abstriche machen. Das könnte auf die Kurse drücken. Im zweiten Teil des Stresstests werden auch qualitative Kriterien angewandt und das Risikomanagement der Banken beurteilt. Es wird erwartet, dass dieses Jahr weniger Institute durchfallen.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der  Makroseite stehen heute die PMIs aus der Eurozone im Fokus. Von der Unternehmensseite meldete Zumtobel Zahlen (Details siehe unten).
     

UNTERNEHMEN

Zumtobel

Der Leuchtenhersteller legte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Ergebnisse für das Jahr 2016/17 vor. Der Umsatz sank dabei um 3,9% auf €1,3Mrd., was vor allem auf negative Währungseffekte zurückzuführen ist. Während das traditionelle Leuchtengeschäft wie auch in den vergangenen Jahren stark zurückging, konnte das LED Geschäft auf €960Mio. ausgebaut werden, womit es nun 73,6% des Gesamtumsatzes ausmacht. Aufgrund des Kosteneinsparungsprogramms konnte das angepasste EBIT (nach Sondereffekten) jedoch auf €72,4Mio. verbessert werden, während das EBIT inklusive Sondereffekten beinahe verdoppelt werden konnte auf €45,8Mio. Dementsprechend konnte auch das Nettoergebnis auf €25,2Mio. angehoben werden nach €11,9Mio. im Vorjahr. Für das Geschäftsjahr 2017/18 geht das Unternehmen trotz der weiterhin geringen Visibilität von einer leichten Steigerung bei Umsatz und bereinigtem EBIT aus. Das mittelfristige Ziel einer EBIT-Marge von 8-10% wurde bestätigt.

 

FY16-17: Umsatz: €1,3Mrd. (1,3e); EBIT(bereinigt): €72,3Mio. (74,4e); Nettoergebnis vor Minderheiten: €25,2Mio. (32,9e)



(23.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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